Munger: "Das Leben gibt Dir wenige großartige Chancen, die Dein Leben verändern können.."
Von Tim Schäfer
Die Börse befindet sich auf einem Allzeithoch. Und ich erhalte immer mehr Emails, die mir Sorgen bereiten. Anleger wollen für den Aktienkauf Schulden aufnehmen. Sie wollen mit Optionen handeln. Ich kann dazu nur sagen: Vorsicht! Macht das besser nicht. Übermut tut selten gut.
Mein Rat ist Schulden grundsätzlich zu meiden. Spekuliert nicht auf Pump. Investiert mit ruhiger Hand - so wie es Warren Buffett macht. Habt ein ausreichendes Notpolster auf dem Sparbuch oder Festgeldkonto. Es gibt Situationen im Leben, in denen Du sofort Geld brauchst. Geht etwas kaputt in Deinem Haushalt, bist Du froh über eine sofort frei verfügbare Notreserve. Oder Denke an einen Unfall oder eine schwere Krankheit, die Dich heimsuchen kann. Investiere also niemals Deinen Notgroschen.
Aktien sind Mini-Anteile an Unternehmen. Es sind keine Lotterielose. Also vergesse die Zockerei. Die Fehler, die gemacht werden, sind immer die gleichen. Es sind schlecht getimte Kauf- und Verkaufsentscheidungen. Es ist die Panik in der Krise. Es ist das Kurzfristdenken. Es sind die falschen Aktien/Instrumente. Ich bin ein Fan von Value-Aktien.
Ich finde zum Beispiel Exxon, Bank of America, Wells Fargo, AT&T, Verizon, Citigroup, Apple, Cisco Systems, GM, Berkshire Hathaway, JP Morgan Chase, GE, Nike interessant. Es gibt weitere lukrative Qualitätsaktien. Aber Du brauchst mehr als 10 Jahre Zeit. Besser sind 20 oder 30 Jahre. Noch besser: Vererbe Deinen Aktienbesitz.
Anregungen hole ich mir für meine Investments nicht nur von Buffett. Ich bin auch von seinem Freund Charlie Munger hellauf begeistert. Der Vizechef von Berkshire Hathaway besitzt große Aktienpakete am Discounter Costco und natürlich am Konglomerat Berkshire Hathaway. Munger kann sich nicht vorstellen, dass weder Costco oder Berkshire in den kommenden Dekaden pleite gehen können. Er ist ein Fan des konzentrierten Aktienportfolios. Wenig Aktiennamen, aber dafür volle Kanne.
Munger ist Chairman bei dem kleinen kalifornischen, börsennotierten Verlagshaus The Daily Journal’s. Kerngeschäft sind Tageszeitungen wie "San Francisco Daily Journal" oder "San Jose Post-Record". Das Geschäft mit dem bedruckten Papier befindet sich in der Hölle. Immer mehr Anzeigenkunden wandern ins Internet ab und neue Abos lassen sich kaum noch an den Mann oder die Frau bringen.
Während der Finanzkrise 2009 riet Munger den Verlagsmanagern das Cash aggressiv in Aktien zu investieren. Sie hörten auf den weisen Senior. Sie ließen Munger die Investments in die Hand nehmen. Munger kaufte für 20 Mio. USD überwiegend Wells Fargo, Bank of America, U.S. Bancorp. und den südkoreanischen Stahlkonzern Posco. Nur Posco enttäuschte. Die anderen Aktien gingen durch die Decke. Wells Fargo legte schon bis Anfang 2016 um 570% zu. Bank of America um 430%. Und U.S. Bancorp. um 375%. Der Daily-Journal-Konzern ist jetzt so stark wie nie zuvor. Nie besaß das Unternehmen Aktien. Jetzt blüht das Aktienportfolio. Nebenbei wirft es saftige Dividenden ab. 2015 summierten sich die Dividenden und Zinserträge auf 3,8 Mio. USD. Im vierten Quartal 2016 waren es schon 1,1 Mio. USD, wohlgemerkt im Quartal. Es wird immer mehr.
Das Leben gibt Dir wenige großartige Chancen, die Dein Leben verändern können, behauptet Munger. "Der Trick ist im Leben, wenn Du die eine, zwei oder drei Chancen bekommst, dann musst Du etwas tun."
Ich lerne ferner Fan von Hegefondsmanager Seth Klarmann. Der 59-jährige leitet die Baupost-Gruppe in Boston, die 30 Mrd. USD verwaltet. Er gilt als das "Orakel von Boston". Klarman verlor nur in drei Jahren von insgesamt 34 Jahren Geld mit seinem Fonds. Warren Buffett ist ein großer Anhänger von Klarman. Der Börsenaltmeister hatte angeblich versucht, ihn abzuwerben, doch lehnte Klarman ab. Klarmans Cashquote beträgt derzeit über 30%. Er sorgt sich um eine kräftige Korrektur.
Ich bin voll investiert. Ich habe ein ausreichendes Notpolster. Eine Art Sicherheitsnetz. Der Rest ist wie gesagt vollständig investiert. Sollte die Korrektur kommen, spare ich jeden Monat stur und stetig weiter. Ich mache mir keine Sorgen.
Andere Value-Investoren, die ich beobachte, sind: Joel Greenblatt, Bill Miller, David Einhorn, Yale-Manager David Swensen. Ich bin ein Fan von Index-Legende John Bogle, den ich schon zwei Mal interviewt habe. Auch Munger habe ich interviewt. Er kam mit Bodyguards und hatte einen großen Starbucks-Becher in der Hand. Munger liebt frischen Kaffee. Das Wort "verdammt" benutzt er übrigens gerne. Der 93-jährige sagt, was er denkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, was manchmal witzig ist oder sarkastisch sein kann.
Ich wundere mich über Mitmenschen, die anders denken. Kommt der Versicherungsvertreter in die Wohnstube, werden nach einem Kaffeeplausch zügig die Verträge unterschrieben. Niemand scheint skeptisch zu sein. Der Vertreter kann 28 oder 60 Jahre alt sein. Hauptsache den Namen der Versicherung kennt man. Hauptsache der Vertreter kommt halbwegs ordentlich gekleidet. Am besten ist das Erscheinungsbild im Anzug mit Krawatte natürlich. Dass Du hier wie ein Schaf abgeschoren werden kannst, merken die Menschen gar nicht. Provisionen von mehreren Tausend Euro bei Vertragsabschluss sind üblich bei etlichen Produkten. Aber vor Aktien, die im langen Schnitt viel lukrativer sind, fürchten sich die meisten Deutschen. "Bleib mir weg mit dem Dreck. Da kann ich gleich mein Geld im Klo runterspülen", sind Sprüche, die ich höre.
Dabei kannst Du mit einem ETF oder Erfolgsfirmen im Depot alle anderen Assetklassen im Staub zurücklassen. Das Depot des Zeitungshauses aus Los Angeles zeigt das eindrucksvoll. Mit nur sieben Aktien kann sich Dein Leben ändern. Oder die Perspektiven eines ganzen Medienkonzerns. Du wirst Dich fühlen wie auf Wolke sieben, wenn Du die Chance Deines Lebens nutzt - beispielsweise wenn Du im Crash Qualitätsaktien kaufst.
Es gibt eine andere langweiligere Methode. Es ist nicht einmal ein hoher IQ nötig. Du kannst ganz einfach einen Sparplan einrichten. Und jeden Monat stur ETFs oder Aktien kaufen. Wenn Du das mehrere Dekaden durchziehst, wirst Du eine enorme Ernte in die Scheune fahren können. Das Problem ist, dass das Leben manchmal nicht mitspielt. Wir verlieren den Job, die Liebe unsers Lebens, wir werden krank, wir kaufen ein Haus… und schon beenden wir den Sparplan. Wichtig ist aber ihn durchzuziehen. Ja, ich weiß. Es ist einfacher gesagt, als getan.
Ich weiß, dass jeder sieht die Welt aus einer anderen Perspektive. Jeder hat seine eigene Lebensgeschichte. Aber eines wundert mich trotzdem immer wieder: Das große Vertrauen in die Herren mit den schwarzen Anzügen. Generell spricht nichts gegen Versicherungen und Produkte von Assekuranzen. Nur finde ich sollten sie nicht das Herzstück Deiner Altersvorsorge sein. Im Kleingedruckten können sich gewaltige Gebühren verbergen. Die Rendite kann lausig sein, wie das Klagelied von vielen Riester-Sparern zeigt. Es bessere Lösungen. Verfolge, was Buffett und Munger machen. Du kannst im Prinzip kopieren, was die beiden machen.
Viel Erfolg wünscht
Ihr Tim Schäfer
Tipp: Tim Schäfer schreibt wöchentlich für das aktien Magazin. Er stellt Aktien vor, die zum langfristigen Vermögensaufbau geeignet sind. Mit dem TraderFox Kombi-Abo können Sie das aktien Magazin lesen und sparen 19 € pro Monat.
Die Börse befindet sich auf einem Allzeithoch. Und ich erhalte immer mehr Emails, die mir Sorgen bereiten. Anleger wollen für den Aktienkauf Schulden aufnehmen. Sie wollen mit Optionen handeln. Ich kann dazu nur sagen: Vorsicht! Macht das besser nicht. Übermut tut selten gut.
Mein Rat ist Schulden grundsätzlich zu meiden. Spekuliert nicht auf Pump. Investiert mit ruhiger Hand - so wie es Warren Buffett macht. Habt ein ausreichendes Notpolster auf dem Sparbuch oder Festgeldkonto. Es gibt Situationen im Leben, in denen Du sofort Geld brauchst. Geht etwas kaputt in Deinem Haushalt, bist Du froh über eine sofort frei verfügbare Notreserve. Oder Denke an einen Unfall oder eine schwere Krankheit, die Dich heimsuchen kann. Investiere also niemals Deinen Notgroschen.
Aktien sind Mini-Anteile an Unternehmen. Es sind keine Lotterielose. Also vergesse die Zockerei. Die Fehler, die gemacht werden, sind immer die gleichen. Es sind schlecht getimte Kauf- und Verkaufsentscheidungen. Es ist die Panik in der Krise. Es ist das Kurzfristdenken. Es sind die falschen Aktien/Instrumente. Ich bin ein Fan von Value-Aktien.
Ich finde zum Beispiel Exxon, Bank of America, Wells Fargo, AT&T, Verizon, Citigroup, Apple, Cisco Systems, GM, Berkshire Hathaway, JP Morgan Chase, GE, Nike interessant. Es gibt weitere lukrative Qualitätsaktien. Aber Du brauchst mehr als 10 Jahre Zeit. Besser sind 20 oder 30 Jahre. Noch besser: Vererbe Deinen Aktienbesitz.
Anregungen hole ich mir für meine Investments nicht nur von Buffett. Ich bin auch von seinem Freund Charlie Munger hellauf begeistert. Der Vizechef von Berkshire Hathaway besitzt große Aktienpakete am Discounter Costco und natürlich am Konglomerat Berkshire Hathaway. Munger kann sich nicht vorstellen, dass weder Costco oder Berkshire in den kommenden Dekaden pleite gehen können. Er ist ein Fan des konzentrierten Aktienportfolios. Wenig Aktiennamen, aber dafür volle Kanne.
Munger ist Chairman bei dem kleinen kalifornischen, börsennotierten Verlagshaus The Daily Journal’s. Kerngeschäft sind Tageszeitungen wie "San Francisco Daily Journal" oder "San Jose Post-Record". Das Geschäft mit dem bedruckten Papier befindet sich in der Hölle. Immer mehr Anzeigenkunden wandern ins Internet ab und neue Abos lassen sich kaum noch an den Mann oder die Frau bringen.
Während der Finanzkrise 2009 riet Munger den Verlagsmanagern das Cash aggressiv in Aktien zu investieren. Sie hörten auf den weisen Senior. Sie ließen Munger die Investments in die Hand nehmen. Munger kaufte für 20 Mio. USD überwiegend Wells Fargo, Bank of America, U.S. Bancorp. und den südkoreanischen Stahlkonzern Posco. Nur Posco enttäuschte. Die anderen Aktien gingen durch die Decke. Wells Fargo legte schon bis Anfang 2016 um 570% zu. Bank of America um 430%. Und U.S. Bancorp. um 375%. Der Daily-Journal-Konzern ist jetzt so stark wie nie zuvor. Nie besaß das Unternehmen Aktien. Jetzt blüht das Aktienportfolio. Nebenbei wirft es saftige Dividenden ab. 2015 summierten sich die Dividenden und Zinserträge auf 3,8 Mio. USD. Im vierten Quartal 2016 waren es schon 1,1 Mio. USD, wohlgemerkt im Quartal. Es wird immer mehr.
Das Leben gibt Dir wenige großartige Chancen, die Dein Leben verändern können, behauptet Munger. "Der Trick ist im Leben, wenn Du die eine, zwei oder drei Chancen bekommst, dann musst Du etwas tun."
Ich lerne ferner Fan von Hegefondsmanager Seth Klarmann. Der 59-jährige leitet die Baupost-Gruppe in Boston, die 30 Mrd. USD verwaltet. Er gilt als das "Orakel von Boston". Klarman verlor nur in drei Jahren von insgesamt 34 Jahren Geld mit seinem Fonds. Warren Buffett ist ein großer Anhänger von Klarman. Der Börsenaltmeister hatte angeblich versucht, ihn abzuwerben, doch lehnte Klarman ab. Klarmans Cashquote beträgt derzeit über 30%. Er sorgt sich um eine kräftige Korrektur.
Ich bin voll investiert. Ich habe ein ausreichendes Notpolster. Eine Art Sicherheitsnetz. Der Rest ist wie gesagt vollständig investiert. Sollte die Korrektur kommen, spare ich jeden Monat stur und stetig weiter. Ich mache mir keine Sorgen.
Andere Value-Investoren, die ich beobachte, sind: Joel Greenblatt, Bill Miller, David Einhorn, Yale-Manager David Swensen. Ich bin ein Fan von Index-Legende John Bogle, den ich schon zwei Mal interviewt habe. Auch Munger habe ich interviewt. Er kam mit Bodyguards und hatte einen großen Starbucks-Becher in der Hand. Munger liebt frischen Kaffee. Das Wort "verdammt" benutzt er übrigens gerne. Der 93-jährige sagt, was er denkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, was manchmal witzig ist oder sarkastisch sein kann.
Ich wundere mich über Mitmenschen, die anders denken. Kommt der Versicherungsvertreter in die Wohnstube, werden nach einem Kaffeeplausch zügig die Verträge unterschrieben. Niemand scheint skeptisch zu sein. Der Vertreter kann 28 oder 60 Jahre alt sein. Hauptsache den Namen der Versicherung kennt man. Hauptsache der Vertreter kommt halbwegs ordentlich gekleidet. Am besten ist das Erscheinungsbild im Anzug mit Krawatte natürlich. Dass Du hier wie ein Schaf abgeschoren werden kannst, merken die Menschen gar nicht. Provisionen von mehreren Tausend Euro bei Vertragsabschluss sind üblich bei etlichen Produkten. Aber vor Aktien, die im langen Schnitt viel lukrativer sind, fürchten sich die meisten Deutschen. "Bleib mir weg mit dem Dreck. Da kann ich gleich mein Geld im Klo runterspülen", sind Sprüche, die ich höre.
Dabei kannst Du mit einem ETF oder Erfolgsfirmen im Depot alle anderen Assetklassen im Staub zurücklassen. Das Depot des Zeitungshauses aus Los Angeles zeigt das eindrucksvoll. Mit nur sieben Aktien kann sich Dein Leben ändern. Oder die Perspektiven eines ganzen Medienkonzerns. Du wirst Dich fühlen wie auf Wolke sieben, wenn Du die Chance Deines Lebens nutzt - beispielsweise wenn Du im Crash Qualitätsaktien kaufst.
Es gibt eine andere langweiligere Methode. Es ist nicht einmal ein hoher IQ nötig. Du kannst ganz einfach einen Sparplan einrichten. Und jeden Monat stur ETFs oder Aktien kaufen. Wenn Du das mehrere Dekaden durchziehst, wirst Du eine enorme Ernte in die Scheune fahren können. Das Problem ist, dass das Leben manchmal nicht mitspielt. Wir verlieren den Job, die Liebe unsers Lebens, wir werden krank, wir kaufen ein Haus… und schon beenden wir den Sparplan. Wichtig ist aber ihn durchzuziehen. Ja, ich weiß. Es ist einfacher gesagt, als getan.
Ich weiß, dass jeder sieht die Welt aus einer anderen Perspektive. Jeder hat seine eigene Lebensgeschichte. Aber eines wundert mich trotzdem immer wieder: Das große Vertrauen in die Herren mit den schwarzen Anzügen. Generell spricht nichts gegen Versicherungen und Produkte von Assekuranzen. Nur finde ich sollten sie nicht das Herzstück Deiner Altersvorsorge sein. Im Kleingedruckten können sich gewaltige Gebühren verbergen. Die Rendite kann lausig sein, wie das Klagelied von vielen Riester-Sparern zeigt. Es bessere Lösungen. Verfolge, was Buffett und Munger machen. Du kannst im Prinzip kopieren, was die beiden machen.
Viel Erfolg wünscht
Ihr Tim Schäfer
Tipp: Tim Schäfer schreibt wöchentlich für das aktien Magazin. Er stellt Aktien vor, die zum langfristigen Vermögensaufbau geeignet sind. Mit dem TraderFox Kombi-Abo können Sie das aktien Magazin lesen und sparen 19 € pro Monat.