Nervenstärke ist gefragt
Liebe Leser,
die Börse korrigiert unter hohen Schwankungen. An einem Tag geht es 3 % nach oben, am nächsten Tag dramatisch abwärts. Die enorme Volatilität macht Anlegern Angst.
Der S&P 500-Index sank in fünf Wochen in Folge. Es ist die längste Verlustserie seit Juni 2011. Mit einer schnellen Erholung ist nicht zu rechnen. Aber langfristig steigt die US-Börse im Schnitt um 10 % nominal. Nur wenn Anleger in der Lage sind, das wilde Auf und Ab zu ertragen, können sie die Früchte ernten.
Aber was ist der Grund für das Abschmelzen? Die Finanzmärkte müssen eine neue, strenge Politik der Fed verdauen. Börsianer hatten sich in den letzten Jahren an die lockere Geldpolitik gewöhnt: an Nullzinsen. Jetzt gibt die Fed eine neue Marschrichtung vor. Sie beabsichtigt die Inflation einzudämmen und versucht, die Wirtschaft vor einer Überhitzung zu bewahren.
Zur Unsicherheit trägt der russische Krieg in der Ukraine bei. Die massiven Lockdowns in China, Inflation, Versorgungsengpässe, Chipkrise und die hohen Ölpreise belasten die Stimmung. Wirtschaftsforscher warnen schon, dass die Weltwirtschaft schrumpfen könne angesichts all dieser Herausforderungen.
Besonders unter die Räder kamen Tech-Aktien. Auf 12-Monatssicht sind Paypal (-68 %) und Netflix (-65 %) die Schlusslichter im S&P 500. Auch Amazon, eBay, Adobe und Oracle sind gefallen. Meta, Docusign und Peloton gaben zudem in den vergangenen Monaten kräftig nach. Die Kryptos knicken ein. Der Bitcoin hat kürzlich den niedrigsten Stand seit Juli 2021 markiert.
Sowohl die globalen Dickschiffe als auch kleine Neugründungen spüren den Schmerz. Pessimistische Analysten orakeln, dass die Kurse weiter fallen können, bis sie dort landen, wo sie vor der Pandemie standen. Bei Tech-Aktien entspräche dies einem zusätzlichen Minus um gut ein Viertel. Für Kryptos könnte es ein Rückgang von 50 % sein. Aber das scheint ein extrem negatives Szenario zu sein.
Ich kann die Börse nicht timen. Deshalb kaufe ich jeden Monat ETFs und Aktien zu. Wenn die Kurse fallen, macht mir das nichts aus. Ich denke langfristig. In 15, 20 oder 30 Jahren werden die Kurse höchstwahrscheinlich deutlich höher stehen.
Und nicht alle Aktien werden wohlgemerkt zurzeit gerupft. So steigen die Ölaktien. Im Aufwind befinden sich Chevron, ExxonMobil, Occidental Petroleum, Marathon Oil, ConocoPhillips …
Einige Discounter, Agrarkonzerne, Konsumgüterhersteller und Pharmakonzerne schneiden ebenfalls gut ab. Wer streut und Geduld hat, sollte sich keine Sorgen machen. Bislang erholten sich die Aktienmärkte von jedem Absturz. Je größer die Angst ist, desto größer sind die Chancen. Haudegen wie Warren Buffett oder George Soros nutzen die Krise, um günstig zuzuschlagen. Wir stellen in dieser Ausgabe wieder spannende Chancen vor.
Thema aktien Magazin Nr. 09 / 2022
Tipp: Du kannst das aktien Magazin hier bestellen. Nutze unsere Angebot-Aktion bis Monatsende!
Bildherkunft: TraderFox
Kommentare
Kunden unserer Börsenmagazine können Artikel kommentieren, Rückfragen an die Autoren stellen und mit anderen Börsianern darüber diskutieren!