Nur keine Panik auf der Titanic
Inflation, Krieg, steigende Zinsen, Rezessionsängste. All das verunsichert Anleger. Wie können Sie am besten damit umgehen? Generell rate ich zum Nichtstun. Dividenden kassieren und zurücklehnen. Bleiben Sie Ihrer Strategie treu.
Anleger, die unkontrolliert traden oder hochspekulative Hedgefonds schneiden in der Regel schlechter als der Index ab. Der verstorbene Indexfondserfinder Jack Bogle riet: "Machen Sie nichts. Halten Sie die Füße still." Warren Buffett sagt, dass die Börse ein Vermögenstransfer vom ungeduldigen zum geduldigen Anleger sei.
Ja, die Kurse wackeln, vor allem knirschen die Tech-Aktien. Sie gehören zu den Schlusslichtern im S&P 500-Index. Auf Sicht von zwölf Monaten verloren PayPal, Align Technology, Moderna und Netflix 61 bis 68 % an Wert. Das ist bitter für Anleger. Zu den Top-Performern zählen dagegen Ölkonzerne. Massiv legten in derselben Zeit Occidental Petroleum, Devon Energy und Marathon Oil zu.
Es gibt ein anderes Problem: Im August stieg die Inflation in Estland auf über 25 %. In den 19 Euroländern kletterte die Teuerung auf 9,1 % im August. Im Juli betrug sie noch 8,9 %. Wir sind auf einem Rekordhoch, das wir seit Dekaden nicht mehr gesehen haben. Neun Länder haben eine Inflation von mehr als 20 %. Das Kernproblem sind die galoppierenden Energiepreise, die wiederum auf Putins Invasion in die Ukraine zurück gehen. Russland hatte bislang Europa mit billigem Erdgas versorgt, schrittweise drehte jedoch Moskau den Gashahn zu. Ein anderer Treiber der Inflation ist die Pandemie. Daneben sorgt der Klimawandel für Dürren, Brände und Überschwemmungen, was wiederum die Ernten dezimiert. Ich spüre selbstverständlich auch die Teuerungen. Meine Strategie ist konstant: Ich bleibe lange an der Börse investiert und kaufe zu.
Wer mutig ist, schaut sich vielleicht die gebeutelten FAANG-Aktien an, die ich fast alle besitze. Und eventuell Tencent, Chinas größter Internetkonzern. WeChat ist dessen Flaggschiffprodukt. Es ist eine Art Super-App, die Nachrichten, Suche, Mitfahrdienste, Essenszustellung und anderes anbietet. Seit Januar 2021 ist sein Wert um mehr als die Hälfte auf 400 Mrd. USD eingebrochen. Dabei ist Tencent innovativ. Doch werden Tech-Konzerne in China stark reguliert. Präsident Xi Jinping macht ihnen das Leben schwer. Gründer Huateng "Pony" Ma ist selten in der Öffentlichkeit. Er besitzt den erfolgreichen Spieleentwickler Riot Games aus Kalifornien. Außerdem hält er große Anteile an Epic, dem Erfinder von Spieleselbstläufer "Fortnite". Ferner besitzt Tencent Aktienpakete an der chinesischen Liefer-App Meituan, am Taxidienst Didi Global sowie anderen Überfliegern, wie Spotify und Tesla.
Thema aktien Magazin Nr. 17 / 2022
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Bildherkunft: TraderFox
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