Portfoliocheck: Der Welpe mutiert zum Tiger – Steve Mandel schichtet 25% seines Hedgefonds um!

Der Begriff "Tiger Cub" sollte aufmerksamen Lesern des Portfoliochecks bereits ein Begriff sein. Dahinter verbergen sich die Schüler der einstigen Investoren-Legende Julian Robertson und dessen Tiger Management Hedgefonds. Der Guru war zu seiner Zeit eine wahre Größe an der Wall-Street. Die auserwählten Schüler von Robertson erhielten den Beinamen "Tiger Cub" , was so viel bedeutet wie Tigerwelpe. Noch heute, Jahrzehnte später, tragen sie diesen mit Stolz weiter. Doch so ganz richtig ist der Titel mittlerweile nicht mehr. So konnten sich einige von Ihnen mittlerweile auch unter dem eigenen Namen etwas aufbauen und sind vom Welpen zum erwachsenen Tiger herangereift. Einen dieser "Tiger" möchte ich im heutigen Portfoliocheck genauer anschauen. Betrachten wir im folgendem Hedgefonds-Manager Steve Mandel und dessen Lone Pine Management Fonds:

Investor schichtet Ein Viertel seines Depots um – Verkauf von Amazon und Microsoft!

Steve Mandel fährt eine eher kurzfristige bis mittelfristige Investmentstrategie. Kaum eine Position wird länger als wenige Jahre gehalten, meist nur für sechs bis 24 Monate. Doch die angewandte Strategie ist äußerst erfolgreich. Dabei hat sich der Investor auf den Technologiesektor spezialisiert! Hier hat sich Mandel ein Know-how aufgebaut, welches er seit nun mehr als 20 Jahren mit überdurchschnittlichen Renditen beweist. Neben dem "guten Riecher" für mittelfristige Kursbewegungen machen strikte Regelwerke des Money-Risk-Management große Anteile seines Erfolges aus. Läuft eine Position gegen ihn, werden die entstandenen Verluste schnell begrenzt!

Insgesamt verwaltet der Lone Pine Capital ein Vermögen in Höhe von 23 Mrd. USD, bei der Rendite gibt es keine öffentlich zugänglichen Informationen. Sie beliefen sich jedoch in den letzten 12 Jahren auf ungefähr 23% im Durchschnitt.

Bei der Betrachtung der Transaktionen des ersten Quartals 2017 finden wir 8 Neueinstiege sowie 12 Positionsaufstockungen vor. Auf der Verkaufsseite hingegen fanden 12 Komplett-Ausstiege sowie 14 Positionsreduzierungen statt. Größte Transaktionen waren die Ausstiege bei den Technologiewerten Amazon und Microsoft. Größte Zukäufe fanden beim Logistik-Anbieter CSX Corp. und dem Telekommunikations-Riesen Comcast vor. Insgesamt reduzierte der Investor seinen Investitionsgrad um über 1 Mrd. USD auf nun 19 Mrd. USD! Somit stockt Mandel wie viele seiner Kollegen seine Cash Quote sukzessive auf:

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Top 10 Werte machen 60% des Gesamtdepots aus!

Der Lone Pine Capital Hedgefonds besteht derzeit aus 34 (vorheriges Quartal: 41) verschiedenen Positionen mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von 19 Mrd. USD (20 Mrd. USD). Neben der Verringerung der Diversifizierung stockte der Guru zudem die meisten seiner Top 10 Positionen auf. Diese beiden Handlungen führen zu einer deutlich stärkeren Fokussierung seines Portfolios. So machen die Top 10 Werte nun einen Gesamtanteil von 60,3%, nach zuvor 46% im vierten Quartal 2016 aus. Charter Communications löst zudem Amazon als größte Einzelposition ab.

Bei der Betrachtung der Top 10 fallen mir vor allem zwei Werte auf, die im Ranking einige Plätze nach oben klettern konnte. Auf diese, Alibaba und Nike, möchte ich im weiteren Verlauf noch genauer eingehen:

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Position 2: Alibaba Group der unangefochtene Global Player – Cloud- und Entertainer Segment versprechen goldene Jahre!

Mit Alibaba befindet sich das chinesische Pendant zu Amazon im Portfolio von Lone Pine Capital. Der E-Commerce Riese wird von Gründer und Visionär Jack Ma geführt. Selten habe ich einen solch rasanten Aufstieg eines Unternehmers gesehen. Seit dem Gründungsjahr 1999 kommt Alibaba mit seinen 36.000 Mitarbeitern bereits auf eine Marktkapitalisierung von 385 Mrd. USD und gehört somit zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Neben dem klassischen E-Commerce Geschäft erzielt das Unternehmen bereits signifikante Umsatzanteile mit seinem Cloud-, Film- und Spielesegment sowie mit dem Bezahldienst Alipay.

Letzteres erschließt gerade mithilfe einer Partnerschaft mit dem amerikanischen Unternehmen First Data die USA. In westlichen Ländern noch im Entwicklungsstatus, gehört Mobile-Payment im asiatischem Raum bereits zum Alltag. Es ist aus den Köpfen der Menschen nicht mehr wegzudenken. Alipay ist hier der Monopolist in puncto Mobile Payment in China. Der jüngste Markteintritt in den Vereinigten Staaten dürfte erst der Anfang einer weltweit agierenden Expansion darstellen. Ich vermute, dass alleine Alipay in einigen Jahrzehnten eine dreistellige Milliardenkapitalisierung haben dürfte.

Doch nicht nur in Sachen Payment streckt der Technologiekonzern Alibaba seine Fühler aus. Nachdem man den Heimatmarkt fast im Alleingang eroberte, stehen nun die Expansionspläne der Geschäftssparten E-Commerce sowie des Cloud-Geschäfts auf der Agenda. Dabei erweist sich vor allem das hauseigene Cloud-Computing als wahre Wachstumssparte heraus. Mit derzeitigen Wachstumsraten von 121% im Geschäftsjahr 2016 ist Alibaba laut Synergy Research hinsichtlich Cloud-Infrastruktur, Plattform und privaten Cloud Services der sechstgrößte Spieler am Tisch und folgt somit auf Amazon, Microsoft, Google, IBM und Salesforce. In China kommt Alibaba sogar auf einen Marktanteil von 40%!

Dabei ist die Cloud-Computing Sparte nicht mal das stärkste Zugpferd im Stall von Jack Ma. So konnte der Geschäftsbereich "Digital Media Entertainment" mit einer Wachstumsrate von 271% im vergangenen Jahr von sich reden machen. Hierunter sind sämtliche Aktivitäten der Bereiche Unterhaltung, Spieleentwicklung oder auch Film- und Videoproduktion zusammengefasst. Sie steuern bereits heute 9% des Gesamtumsatzes bei, Tendenz stark steigend.

Gründer und Anführer Jack Ma hat die Marktmacht seines Konzerns bis auf den Kern verstanden. Bereits heute verfügt er über 507 Mio. aktive Kunden auf seinen Plattformen. Dabei ist das E-Commerce Geschäft, ähnlich wie bei Amazon, nur der Türöffner für eine deutliche stärkere Kundenbindung. Gewinnt Alibaba erst einmal einen neuen Kunden, bekommt dieser das "Rund-um-Sorglos-Paket". Es ist ein genialer Geniestreich! Vor einem Jahrzehnt noch Englisch-Lehrer, ist Jack Ma bereits heute der reichste Chinese auf dem Planeten. Es dürfte erst der Anfang einer langen Erfolgsgeschichte sein.

Für das laufende Geschäftsjahr dürfte Alibaba bei Umsatzerlösen von 33,9 Mrd. USD auf einen Gewinn von 4,54 USD je Aktie kommen. Laut Analystenkonsens dürfte der Technologiekonzern dann bereits 2018 auf ein Ergebnis von 6,03 USD je Aktie kommen. Das 2018er KGV beträgt 23.

Beim Blick der investierten Gurus finden wir neben Steve Mandel, der bereits zum dritten Mal in Folge seine Anteile an Alibaba aufstockte, zahlreiche Hedgefonds-Manager wie Frank Sands oder auch Ken Fisher und Steven Cohen vor. Es gab praktisch nur Positionsaufstockungen. Außer den Primecap Management vermisse ich jedoch die Fülle an Value-Investoren:

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Nachdem die Aktie Anfang Juni nach einer Prognoseerhöhung auf ein neues Allzeithoch ansprang, konsolidiert diese nun auf hohem Niveau. Dabei kann der Kurs bei abnehmenden Handelsvolumen Stärke beweisen. Es ist ein klares Bullensignal! Langfristig spricht vieles für steigende Kurse. Steve Mandel, dessen Alibaba-Anteile bereits die zweitgrößte Position im Portfolio einnehmen, geht wohl von einem ähnlichen Szenario aus.

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Position 6: Nike der Trendsetter – 2018er KGV von 21!

NIKE Inc. ist ein US-amerikanischer Sportartikelhersteller mit mittlerweile 70.000 Mitarbeitern. Im Vordergrund der Geschäftsaktivitäten stehen Design, Entwicklung und Vertrieb qualitativ hochwertiger Sportausrüstung. Hierzu gehören Schuhe, Kleidung, Sportgeräte und Hilfsmittel sowie Accessoires. Neben Sportartikeln produziert der Konzern auch unterschiedliche Lifestyle-Produkte, die sich stark am sportlichen Stil des professionellen Sortiments orientieren.

In der erst 46-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich Nike so zu einem wahren Branchenprimus hochgearbeitet. Die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile 100 Mrd. USD. Das hat einen einfachen Grund. Obwohl die Textilindustrie eine extrem schwankungsanfällige sowie meist unvorhersehbar Branche ist, verzeichneten die Amerikaner kein einziges Jahr des Stillstandes. In den letzten 18 Jahre konnte man den Umsatz vervierfachen, den Gewinn sogar verzehnfachen. Doch was unterscheidet Nike von der Fülle an Wettbewerbern? Meiner Meinung nach ist es die Fokussierung und Ausprägung auf Qualität sowie eine starke Marke das Geheimrezept.

Es ist sicherlich keine repräsentative Studie, doch wer einmal einen Laufschuh von Nike anhatte, kauft keinen anderen mehr. Zu groß ist der spürbare Qualitätsunterschied zu Laufschuhen anderer Hersteller. Ich bin gerne bereit den Aufpreis zu zahlen. Es scheint nicht nur mir so zu gehen. Nike's Schuhgeschäft floriert seit Jahren. Es ist zudem mit einem Geschäftsanteil von 61% das wichtigste Umsatzsortiment.

Neben der hohen Qualität sowie Kundenzufriedenheit versteht das Unternehmen das Handwerk von Marketing! Immer öfters sorgt Nike mit neuen Werbeverträgen bekannter Sportler für Schlagzeilen. Dabei überbieten diese sich stets in den gezahlten Sponsoring-Beträgen. So zum Beispiel, als Nike 2015 die Basketball-Legende LeBron James auf Lebenszeit unter Vertrag genommen hatte. Über die Zahlungen wurde Stillschweigen bewahrt, es dürfte sich jedoch um kalkulierte Zahlungen im hohen dreistelligen Millionenbetrag handeln. Was auf den ersten Blick wahnsinnig klingt, ist ein Geniestreich. Die meisten Textilunternehmen laufen den aktuellen Modetrends hinterher. Verpassen sie einen davon oder verspekulieren sich, ist dies oft dass Aus einer Marke. Nike dreht den Spieß um! Sie laufen den Modetrends nicht hinterher, sondern geben diese vor! Mit Hilfe der bekanntesten Sportler der Welt und dessen Millionenschwerer Gefolgschaft schafft es Nike eine starke Kundentreue und Bindung aufzubauen. Ein Beispiel: Alleine im abgelaufenen Geschäftsjahr beliefen sich die Verkaufserlöse des Jordan-Schuh, die aus der Partnerschaft mit dem genannten Basketballer LeBran James resultieren, auf 3,1 Mrd. USD. Es ist eine wahre Erfolgsgeschichte.

Zuletzt kam neben den Geschäftszahlen zudem gut an, dass der Konzern die Weichen für eine Partnerschaft mit dem E-Commerce Riesen ankündigte. Nike hatte sich lange gegen ein Präsens beim Online-Portal gesträubt und bislang nur durch Drittanbieter seine Produkte vertreiben lassen.

Unter den Gegebenheiten rechnen Analysten für das Geschäftsjahr 2018 mit einem EPS von 2,76 USD nach 2,4 USD in 2017. Das 2018er KGV beläuft sich demnach auf 21. Bei der Betrachtung der investierten Gurus finden wir neben Mandel viele bekannte Investoren wie Frank Sands, John Griffin oder auch Steven Cohen vor. Dabei ergibt sich insgesamt ein durchweg positives Bild, Verkäufe gab es praktisch gar nicht:

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Nachdem die Aktie des Sportartikel-Herstellers sich seit über einem Jahr in einer Konsolidierung befand, konnte sie sich mit der Veröffentlichung der Q4 Zahlen aus dieser befreien. Vor allem ein besser als erwarteter Ausblich sowie die angekündigte Kooperation mit Amazon kam bei den Marktteilnehmern gut an. Rein charttechnisch dürfte somit der Weg Richtung der 70-USD Marke frei sein. Steve Mandel stockte seine Anteile seit dem ersten Einstieg im ersten Quartal 2015 um bereits 69% auf:

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Zusätzlich analysieren und berichten wir über aktuelle Transaktionen, News sowie signifikante Chartausbrüche. Sie werden den Besten Investoren zwar keinen weiten Schritt voraus, doch immerhin nur einen kleinen Schritt hinterher sein!

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