Schockierende Inflation beunruhigt Bürger
Liebe Leser,
die Inflation schnellte im November in den USA auf 6,8 %, eine Schocknachricht für Sparer. Denn mit Sparbüchern, Tagesgeld und Staatsanleihen vernichten Anleger immer mehr von ihrem Geld. Wir erleben die höchste Geldentwertung seit 40 Jahren. Der Verbraucherpreisindex, der Kosten eines Warenkorbs von Gütern und Dienstleistungen misst, stieg im Monatsverlauf um 0,8 %, was einem Anstieg von 6,8 % gegenüber dem Vorjahr und dem höchsten Wert seit Juni 1982 entspricht. Ohne Nahrungsmittel und Energie stieg die Kerninflation im Monatsverlauf um 0,5 % und gegenüber dem Vorjahr um 4,9 %, was der stärkste Anstieg seit Mitte 1991 ist. Die Wohnkosten verteuerten sich um 3,8 %.
Die USA ist nicht die einzige Nation mit grassierender Inflation. In Deutschland erreichten die Verbraucherpreise im November den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Sie legten gegenüber dem Vorjahr um 5,2 % zu. Eine höhere Teuerung war zuletzt im Juni 1992 mit damals 5,8 % zu beklagen. Besonders bluten müssen Bürger für Energie, im November verteuerte sich Haushaltsenergie binnen Jahresfrist um 22 %. Ob Heizöl, Sprit oder Strom, der Anstieg sorgt für Ärger in Deutschland. Es ist ein globales Phänomen: Kanada meldete vor drei Wochen eine jährliche Inflation von 4,7 %, die höchste seit 18 Jahren.
Die Börse bietet Schutz vor der Geldentwertung. Firmen erhöhen die Preise für ihre Güter und Dienstleistungen und wälzen so das Problem auf ihre Kunden ab. Daher bietet es sich an, einen ETF zu haben. Wer Einzelaktien bevorzugt, war im vergangenen Jahrzehnt gut aufgehoben in den großen Tech-Titeln wie Alphabet, Tesla, Apple, Facebook, Amazon, Netflix etc. Wer einige Aktien geduldig hielt, konnte ein hübsches Sümmchen aufbauen. Langfristiges Denken hilft beim Wohlstandsaufbau. Es kann so ein lebensverändernder Reichtum entstehen.
Fondslegende Peter Lynch riet: "Alles, was du für ein lebenslanges erfolgreiches Investieren brauchst, sind ein paar große Gewinner. Die Pluspunkte dieser werden die Verluste der Aktien überwiegen, die nicht laufen." Natürlich verliert niemand gerne Geld, aber selbst die besten Anleger machen Fehler. Das Gute: Aktien können nur um 100 % fallen. Aber dem Anstieg sind keine Grenzen gesetzt. Es können 500, 1.000 oder 10.000 % werden.
Weil man es nie genau wissen kann, ist ein diversifiziertes Portfolio ratsam. Ich habe mein Depot sowohl mit Tech-Aktien als auch Dividendenaristokraten wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble und Chevron bestückt. Mit dem Mix kann ich gut schlafen. Technologie wird logischerweise die Welt verändern. Es spielt sich gerade vor unseren Augen ab. Tech-Aktien können ausgezeichnete langfristige Investments sein. Aber oftmals sind die Bewertungen hoch, daher mag ich Value-Aktien parallel behalten.
Trends ändern sich. Vor einem Jahrzehnt begannen die sozialen Medien, das Streaming, Smartphones und Elektroautos die Massen zu erobern. Wer damals Facebook, Netflix, Apple, Tesla gekauft hat, hat gut lachen. Was passiert in den nächsten zehn Jahren, welche Aktien sind die Gewinner dann? Diese Fragen stellen wir uns, wenn wir unsere Ausgaben schreiben. Wir suchen nach Wachstumstrends.
Im Moment versucht jeder, Geld loszuwerden. Es wandert in Gold, Bitcoin, Aktien, ETFs, Kunst, Immobilien. Das kann Asset-Blasen fördern. Die Null-Prozent-Zinsen bringen riesige Geldsummen in den Wohnungsbau. Es ist ein Dilemma. Wenn die Alternative darin besteht, abwertendes Papiergeld zu behalten, ist ein Haus wahrscheinlich besser, obwohl die Immobilienpreise schon heiß sind. Besser sind Aktien. Sie gelten als die besten Renditebringer. Du musst aber deine Gefühle im Griff haben, um Krisen mit dem Depot zu ertragen, ohne kalte Füße zu bekommen. Daran scheitern viele.
Thema aktien Magazin Nr. 23 / 2021
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Bildherkunft: TraderFox