Swiss Re und Hannover Rück sprechen von Ende des Preiskampfes. Warum dann der Dividenden-Aristokrat Münchener Rück ein klarer Kauf ist!
Liebe Leser,
heute kamen von den Rückversicherungsunternehmen wichtige News über den Ticker. Hannover Rück sieht sich auf einem guten Weg sein Gewinnziel von mindestens 950 Mio. Euro zu erreichen. Zwar erwartet man in der breite keinen Preisanstieg, aber bei der nächsten Vertragserneuerungsrunde zum Jahreswechsel geht man von "mehr Preisstabilität" aus. Ähnliche Töne schlug heute die Swiss Re an. Man "setzt auf ein Ende des Preisrückgangs im Rückversicherungssektor", wie es von dpa-AFX heißt. Ein Wachstumsbereich werden angesichts der Vernetzung und Digitalisierung die Cyberversicherungen sein. Dort sieht die MünchnerRück das weltweite Prämienvolumen von 3 Mrd. Euro auf 8-10 Mrd. Euro in 2020 steigen.
Die Anmerkungen der beiden Schwergewichte Swiss Re und Hannover Rück schüren zu Wochenbeginn Hoffnungen auf ein Ende der Abwärtsspirale bei den Prämien im Rückversicherungssektor. Damit rückt auch die Aktie des Branchenprimus Münchener Rück in den Fokus, der von positiven Impulsen bei den Prämieneinnahmen überdurchschnittlich profitieren sollte. Interessant ist die Aktie auch aufgrund der überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite von 5,2%. Ohnehin gilt die Münchener Rück als einer der verlässlichsten Dividendenzahler bei den europäischen Big-Caps. Denn dank der breiten Aufstellung im Kerngeschäft konnte der Rückversicherer die Dividendenauschüttungen in den vergangenen 34 Jahren mindestens auf Vorjahresniveau halten. Damit belegt die Aktie in punkto Dividendenkontinuität in der Auswahlrangliste "Europa 500" einen Spitzenplatz.
Swiss Re und Hannover Rück sehen Ende des Preiskampfs im Rückversicherungsgeschäft
Überraschend positiv meldete sich die Swiss Re am Morgen zur Entwicklung der Preisentwicklung im Rückversicherungssektor. Nach dem jahrelangen Preisrückgang und den zuletzt gesehenen Naturkatastrophen erwarten die Schweizer nun ein Ende der Talfahrt, wobei der Boden bei den Kosten für die Absicherung von Risiken nun gefunden sein sollte. Ähnlich äußerte sich die Hannover Rück zur Preisentwicklung, wobei der MDAX-Konzern zwar keinen Preisanstieg erwartet, jedoch bei der kommenden Erneuerungsrunde zum Jahreswechsel von einer höheren Preisstabilität ausgeht. Dabei wurde die Jahresprognose von 950 Mio. Euro beim Gewinn bestätigt. Auch die Münchener Rück äußerte sich im Zuge des Branchentreffens der Rückversicherer in Monte Carlo verhalten optimistisch zur weiteren Preisentwicklung. Das Umfeld bleibe weiterhin durch hohen Wettbewerbsdruck und niedrige Zinsen geprägt. Allerdings habe der Preisdruck in den vergangenen Preisrunden etwas nachgelassen, so der DAX30-Konzern. Mittelfristige Wachstumsperspektiven ergeben sich nach Einschätzung der Münchener Rück vor allem durch neue Geschäftsmodelle außerhalb der klassischen Kerngeschäftsfelder rund um die Absicherung von Schäden durch Naturkatastrophen und anderer Risiken von Erstversicherungen.
Neues Segment Cyberversicherungen bietet interessante Wachstumschancen!
Als Wachstumsfeld wird vor allem der Bereich Cyberversicherungen eingestuft. Denn angesichts der wachsenden Vernetzung und Digitalisierung steigt der Bedarf bei derartigen Rückversicherungslösungen in den kommenden Jahren weiter an, wobei die weltweiten Prämien bei so genannten Cyberversicherungen von derzeit 3 Mrd. USD bis 2020 auf 8 bis 10 Mrd. USD ansteigen dürften. Die Münchener Rück gilt als einer der Vorreiter bei der Einführung von so genannten Cyber-Versicherungsprodukten. Unter anderem wurde Anfang April eine Kooperation der Münchener mit dem Versicherer Beazley bekannt gegeben. Bei Beazley handelt es sich den Angaben zufolge lauf Lloyds um den führenden Versicherer von Cyberhaftungsrisiken. Ziel der Kooperation ist es, den größten Unternehmen der Welt eine umfassende Absicherung für ihre digitalen Vermögenswerte und IT-Infrastruktur anzubieten, wie sie bislang nicht auf dem Markt erhältlich war.
Munich Re überrascht mit unerwartet starken Q2-Zahlen!
Im abgelaufenen zweiten Quartal hatte die Münchener Rück wie alle Vertreter aus dem Rück- und Erstversicherungsbereich unter hohen Schadensbelastungen durch Naturkatastrophen zu leiden. Im Vergleich zu anderen Anbietern gelang es der Münchener Rück jedoch, die negativen Effekte weitestgehend durch Gewinne aus dem Kapitalanlagesegment zu kompensieren. So wurde durch die Realisierung von Gewinnen vor allem bei langlaufenden Anleihen unter dem Strich im zweiten Quartal ein Nettogewinn von 974 Mio. Euro realisiert. Damit gelang es, die Konsenserwartungen von 478 Mio. Euro trotz eines Gewinnrückgangs von 9% gegenüber dem Vorjahreswert deutlich zu übertreffen. Auch für das laufende Fiskaljahr sieht sich der Konzern auf gutem Weg, die konzerneigene Prognose von 2,3 Mrd. Euro beim Nettogewinn zu erreichen. Sollte sich in der zweiten Jahreshälfte eine Stabilisierung der Prämienentwicklung einstellen und sich die Schadensbelastungen durch Naturkatastrophen reduzieren, hat man in Verbindung mit der starken Entwicklung gute Chancen, beim Konzernergebnis positiv zu überraschen. Aktuell gehen Analysten für das laufende Fiskaljahr von einem Rückgang beim Ergebnis je Aktie von 18,73 Euro in 2015 auf 16,57 Euro je Aktie aus. Damit wird die Aktie der Münchener Rück mit einem auch im Branchenvergleich moderaten KGV 16(e) von 9,8 bewertet.
Positive Analystenkommentare nehmen zu!
Trotz der weiterhin angespannten Rahmenbedingungen für die gesamte Branche zeigten sich viele Analysten zuletzt optimistischer zu den weiteren Aussichten der Münchner Rück. Zuletzt hoben die Experten von Barclays ihr Kursziel von 161 auf 189 Euro angehoben und die Einstufung von "Equal-Weight" auf "Overweight" erhöht. Auch Goldman Sachs hatte zuvor das Kursziel für die Aktie mit 190 Euro bestätigt. Dabei wurde von den Experten vor allem auf die Innovationskraft der Münchener Rück bei der Einführung neuer Produkte verwiesen.
Aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik macht Münchener Rück attraktiv!
Interessant ist die Aktie der Münchener Rück auch aufgrund der traditionell aktonärsfreundlichen Ausschüttungspolitik des Konzerns. So wurden die Dividendenzahlungen von 1,25 Euro je Aktie im Jahr 2000 auf 8,25 Euro je Aktie in 2015 gesteigert. Dabei wurde die Ausschüttung an die Aktionäre in den vergangenen 34 Jahren mindestens stabil gehalten, was der Aktie mit einem Wert von 34 in der Kategorie "Dividendenkontinuität" einen Spitzenplatz in der Auswahlrangliste "Europa 500" beschert. Auch für das laufende Fiskaljahr erwarten Analysten eine weitere Dividendenerhöhung von 8,25 auf 8,50 Euro je Aktie. Damit weist die Aktie auf Basis der Schätzungen für 2016 eine Dividendenrendite von 5,2% auf. Aktienrückkäufe gehören ebenfalls zum festen Bestandteil der Unternehmenspolitik der Münchener Rück. So hat man seit 2006 eigene Anteilsscheine im Gesamtvolumen von 8,9 Mrd. Euro erworben. Bis zum Ende des laufenden Fiskaljahres will der Konzern eigene Aktien im Gesamtwert von 1 Mrd. Euro zurückkaufen.
Fazit: Wir halten die Aktie der Münchener Rück langfristig für ein gutes Investment! Seit 34 Jahren bietet die Aktie stabile Dividenden-Renditen. 5,2 % beträgt die Rendite aktuell. Das Management macht einen guten Job. Wir glauben, dass die Münchener Rück von einem Sektoraufschwung überproportional stark profitieren würde.
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