LPKF Laser – LIDE-Technologie könnte Niedersachsen zum Ziel von Käufern aus der Halbleiterindustrie machen

Für Übernahmen gibt es laut Focus Money (Ausgabe 23/2025) verschiedene Beweggründe. Häufig wolle ein Käufer mit der Übernahme die Konsolidierung in der Branche vorantreiben oder erhoffe sich durch die Expansion den Zugang zu neuen Produkten. Synergien bei Marketing und Vertrieb und damit einhergehende Kostenersparnisse könnten eine Rolle spielen. Bei LPKF Laser [WKN: 645000, ISIN: DE0006450000] könnte für einen Käufer der Zugang zur LIDE-Technologie im Vordergrund stehen.

LPKF dürfe als Anbieter und Vorreiter im Bereich Laser Induced Deep-Etching (LIDE) längst im Visier der großen Player der Halbleiterindustrie stehen, da die Technologie Vorteile bei der Bearbeitung elektronischer Bauteile mit Chipgehäusen aus Glas aufweise.

Im Geschäftsjahr 2024 habe LPKF einen ersten Großauftrag für die Serienfertigung mit der LIDE-Technologie gewinnen können. Dennoch liege der Aktienkurs am Boden, weil LPKF zyklische Endmärkte bediene.

Doch nach dem operativen Abschwung der zurückliegenden vier Jahre erwarte der Konzern aus Niedersachsen im laufenden Geschäftsjahr wieder schwarze Zahlen, auch wenn das saisonal bedingt schwache 1. Quartal noch mit einem operativen Verlust von 3,4 Mio. Euro endete.

Der Umsatz habe im 1. Quartal mit 25,3 Mio. Euro lediglich auf Vorjahresniveau gelegen. Doch der Optimismus für steigende Erlöse nähre sich aus der Annahme, dass sich die Auftragsbücher füllen, weil Kunden aus der Unterhaltungselektronik und Medizintechnik mehr Gewicht für die Geschäftsentwicklung erhalten dürften.

Um neuen Schwung in die Übernahmespekulationen zu bringen, bräuchte es allerdings neue Aufträge für die LIDE-Technologie. Mit einem Gewinnmultiple von 16,5 für 2026 weise LPKF eine niedrige Bewertung auf. Focus Money rät mit einem Kursziel von 14,50 Euro risikobereiten Anlegern zum Kauf (74 % Potenzial).


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