Qualcomm verlängert iPhone-Modem-Vertrag trotz Verzögerungen bei Apple-Chips

Es sieht so aus, als ob Apple auch in den nächsten iPhone-Generationen auf Modem-Chips von Qualcomm setzen könnte. Am 11.09.2023 gab Qualcomm bekannt, dass die beiden Unternehmen eine Vereinbarung über die Lieferung von Modems (die ursprünglich in diesem Jahr auslaufen sollte) bis 2026 verlängert haben, was darauf hindeutet, dass Apple weitere Verzögerungen bei der Entwicklung seiner eigenen 5G-Modemchips erlebt.

Der Deal ist für Qualcomm äußerst positiv

Es wurden keine spezifischen iPhone-Modelle erwähnt, obwohl Qualcomm sagte, dass die neue Vereinbarung "die Markteinführung von Smartphones in den Jahren 2024, 2025 und 2026" abdecken wird. Mark Gurman von Bloomberg behauptet, dass dies jedoch nicht bedeutet, dass Apple keinen eigenen Chip in den nächsten drei Jahren auf den Markt bringt, da das Unternehmen eine schrittweise Einführung der neuen Komponente geplant hat. Bis 2026 rechnet Qualcomm nun damit, 20 % der Modem-Chips für Apple-Telefone zu liefern - was genau dem Stand entspricht, den das Unternehmen bei der Unterzeichnung des ursprünglichen Vertrags im Jahr 2019 für 2023 erwartet hatte.

Die Lieferungen dürften das Mobilfunkgeschäft von Qualcomm weiter ankurbeln, welches im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 5,26 Mrd. USD erzielte. Laut Schätzungen der UBS stammen rund 21 % der Umsätze von Qualcomm aus dem Geschäftsjahr 2022 aus Geschäften mit Apple. Qualcomm verdient an Apple auch durch Lizenzgebühren, die sich im Jahr 2022 auf rund 1,9 Mrd. USD belaufen haben.

Apple forscht weiter an eigenen Chips

Apple arbeitet schon seit einiger Zeit an der Herstellung eines eigenen 5G-Modemchips. Das Unternehmen kaufte nur drei Monate nach der Beilegung eines Rechtsstreits über Qualcomms Patentlizenzierungspraktiken im Jahr 2019 "die Mehrheit" von Intels Smartphone-Modemgeschäft und war Berichten zufolge in Gesprächen mit dem Chip-Riesen TSMC, um die 5G-iPhone-Modems im Jahr 2021 zu produzieren. Ein Rückschlag hingegen ist, dass Huawei Apple bei der Produktion von 5G-Technologie in China geschlagen haben könnte. Das neue Mate 60-Handy von Huawei wird Berichten zufolge von einem in China hergestellten Kirin 9000s-Chip angetrieben, obwohl strenge Exportbeschränkungen unter Führung der USA den Zugang von Huawei zu fortschrittlichen Chipherstellungswerkzeugen seit längerem behindern.


Bildherkunft: maurice norbert - stock.adobe.com

Kommentare

Kunden unserer Börsenmagazine können Artikel kommentieren, Rückfragen an die Autoren stellen und mit anderen Börsianern darüber diskutieren!