Aktien aus dem Gesundheitssektor widersetzen sich dem Abverkauf. Welche Aktien gehören auf die Watchliste?
Wenn man sich in den USA den ETF für Gesundheitspflege mit dem Tickersymbol XLV anschaut, dann fällt auf, dass dieser in den letzten Tagen beachtliche Stärke unter erhöhtem Volume gezeigt hat (siehe folgende Abbildung). Damit zeigt er relative Stärke zum Gesamtmarkt. Außerdem befindet sich der ETF kurz davor, aus der seit April anhaltenden Base auszubrechen. Das ist bullisch. Die drei Top-Holdings dieses ETFs sind UnitedHealth Group (UNH), Johnson & Johnson (JNJ) und Eli Lilly (LLY).
Quelle: www.tradingview.com
Der erste Grund für die die relative Stärke sind die Quartalszahlen von den Schwergewichten aus diesem Sektor. So haben Abbottt Laboratories (ABT) und Johnson & Johnson (JNJ) gestern vor Börseneröffnung ihre Bücher geöffnet. Beide konnten die Erwartungen der Analysten schlagen (mehr dazu weiter unten). Der zweite Grund ist eine mögliche Kapitalrotation. Nachdem im ersten Halbjahr die Halbleiterwerte eine beachtliche Rallye hingelegt haben, könnte nun der Fokus der Anleger auf andere Sektoren wie dem der Gesundheitspflege gerichtet sein.
Abbott Laboratories
Abbott Laboratories (ABT) ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Gesundheitsversorgung, das medizinische Geräte, Diagnostika, Markengenerika und Ernährungsprodukte herstellt und vertreibt. Zu den Produkten von Abbott Laboratories gehören u. a. Pedialyte, Similac, BinaxNOW, Ensure und Glucerna. Diese Produkte helfen Menschen mit verschiedenen Krankheiten wie Diabetes, Herzkrankheiten, chronischen Schmerzen, Bewegungsstörungen und Unterernährung. Abbott Laboratories hat auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie geleistet, indem es schnelle und zuverlässige Tests wie BinaxNOW Ag und ID NOW anbot.
Abbott Laboratories wurde 1888 von dem Chicagoer Arzt Wallace Calvin Abbott gegründet, der eine innovative Methode entwickelte, um bekannte Arzneimittel in kleinen Granulaten zu formulieren, die eine konstante und wirksame Dosierung für die Patienten ermöglichten.
Im Jahr 2013 spaltete Abbott Laboratories sein forschungsbasiertes in AbbVie ab. Abbott Laboratories konzentriert sich seitdem auf pharmazeutische Produkte, diagnostische Produkte, Ernährungsprodukte und medizinische Geräte. Das Unternehmen beschäftigt etwa 115.000 Mitarbeiter in mehr als 160 Ländern. Zu den wichtigsten Wettbewerbern von Abbott Laboratories gehören u. a. Merck, Pfizer, Johnson & Johnson.
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Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Gestern veröffentlichte das Unternehmen die Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Die Aktie konnte unter hohem Volumen um gut 4 % zulegen. Der Umsatz und der Gewinn je Aktie konnten die Erwartungen der Analysten leicht schlagen. Der Umsatz lag 11 % unterhalb des Vorjahres. Dies ist darauf zurückzuführen, dass weniger Kunden Covid19-Testkits kauften.
Charttechnisch macht die Aktie dank der gestrigen Zahlen einen bullischen Eindruck. Sie befindet sich oberhalb aller wichtigen gleitenden Durchschnitten, wie dem des 50 Tage- und 200 Tagedurchschnitts. Außerdem befindet sich nur 2 % unterhalb ihres 52 Wochenhoch.
Johnson & Johnson
Johnson & Johnson ist ein weiterer weltweit führender Konzern im Bereich der Gesundheitsversorgung, der Produkte und Dienstleistungen für die Bereiche Pharmazie, Medizintechnik und Konsumgüter anbietet.
Das Unternehmen ist in drei Geschäftsbereiche gegliedert: Pharmazeutika, Medizinprodukte und Konsumgüter. Zu den Produkten von Johnson & Johnson gehören u. a. die Marken Band-Aid, Tylenol, Neutrogena, Listerine, Johnson’s Baby und Acuvue. Diese Produkte helfen Menschen mit verschiedenen Herausforderungen wie Schmerzen, Infektionen, Hautproblemen, Mundhygiene, Babypflege und Sehkorrektur. Während der COVID-19-Pandemie entwickelte der Konzern einen Impfstoff, der nur eine einzige Dosis erforderte und bei normalen Kühlschranktemperaturen gelagert werden kann. Der Impfstoff war jedoch nicht besonders begehrt. Darüber hinaus arbeitet Johnson & Johnson eng mit Experten aus aller Welt zusammen, um die Gesundheit von Müttern und Kindern zu verbessern, die HIV/AIDS-Epidemie zu beenden und die psychische Gesundheit zu fördern.
Der Konzern hat mehr als 260 Tochtergesellschaften in über 60 Ländern. Zu den wichtigsten Wettbewerbern von Johnson & Johnson gehören andere Unternehmen im Bereich der Gesundheitsversorgung wie Pfizer, Merck, Novartis und Medtronic.
Johnson & Johnson wurde 1886 von den drei Brüdern Robert, James und Edward Johnson gegründet, die eine kleine Fabrik für chirurgische Verbände in New Jersey eröffneten.
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Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Gestern hat das Unternehmen seine Quartalszahlen vorgelegt. Sie pulverisierten die Märkte. Die Aktie konnte um 6 % unter sehr hohem Volumen zulegen. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn toppten die Erwartungen der Analysten. Außerdem hob das Management die Umsatzprognose für das Gesamtjahr des Geschäftsbereichs Medizinprodukte/-technik an.
Charttechnisch hat die Aktie noch Luft nach oben. Seit Jahresbeginn hat sie knapp 3 % an Wert verloren. Dank der Quartalszahlen hat sie es wieder über ihren gleitenden 200 Tagedurchschnitt geschafft. Sie befindet sich knapp 8 % unterhalb ihres 52 Wochenhochs.
Eli Lilly
Eli Lilly (LLY) ist eines der ältesten und renommiertesten Pharmaunternehmen der Welt, das sich der Erforschung, Entwicklung und Vermarktung von innovativen Medikamenten für die Behandlung von verschiedenen Krankheiten verschrieben hat. Eli Lilly bietet eine breite Palette von Produkten für verschiedene therapeutische Bereiche an, wie Diabetes, Onkologie, Immunologie, Neurologie und Schmerztherapie. Zu den bekanntesten Marken von Eli Lilly gehören Humalog, Cialis, Cymbalta, Prozac und Zyprexa.
Eli Lilly wurde 1876 von dem Apotheker und Bürgerkriegsveteranen Colonel Eli Lilly gegründet, der die Qualität und Wirksamkeit der damals verfügbaren Arzneimittel verbessern wollte. Seitdem hat das Unternehmen zahlreiche bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Hierunten fallen u. a. die erste kommerzielle Insulinproduktion im Jahr 1923, die Massenproduktion von Penicillin im Jahr 1943 und die Entwicklung des ersten Polioimpfstoffs im Jahr 1955.
Zu den wichtigsten Wettbewerbern von Eli Lilly gehören andere Pharmaunternehmen wie Pfizer, Merck, Novartis und AstraZeneca. Das Unternehmen beschäftigt etwa 35.000 Mitarbeiter in mehr als 120 Ländern. Die nächsten Quartalszahlen werden am 08.08.2023 erwartet.
Charttechnisch macht die Aktie einen sehr bullischen Eindruck. Sie konnte seit Jahresbeginn um 30 % zulegen. Sie befindet sich oberhalb aller wichtigen gleitenden Durchschnitte, wie dem des 50 Tage- und des 200 Tagedurchschnitts. Sie steht am 52-Wochenhoch und konnte gestern zulegen, trotz des Marktabverkaufs.
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McKesson Corporation
McKesson (MCK) ist ein globaler Distributor von pharmazeutischen Produkten und Gesundheitsinformationstechnologie. Das Unternehmen ist in zwei Hauptgeschäftsbereichen tätig.
Erstens ist McKesson ein führender pharmazeutischer Großhändler. Konkret beliefert das Unternehmen Apotheken, Krankenhäuser, Kliniken etc. mit einer breiten Palette von Medikamenten, medizinischen Geräten und Verbrauchsmaterialien. Als einer der größten Distributoren von Arzneimitteln in Nordamerika spielt McKesson eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Verfügbarkeit und Effizienz der medizinischen Versorgung in der Region. Dies ist im Rahmen des demographischen Wandels sehr wichtig.
Zweitens bietet McKesson Gesundheitslösungen und Technologien an, die die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung verbessern. Hierzu gehören u. a. Lösungen für das medizinische Informationsmanagement, elektronische Patientenakten, Apothekenmanagement. Das Unternehmen arbeitet eng mit Gesundheitseinrichtungen zusammen, um deren Betrieb zu optimieren und die Patientenergebnisse zu verbessern.
Das Unternehmen ist fast 200 Jahre alt. Es wurde 1833 gegründet. McKesson beschäftigt mehr als 76.000 Mitarbeiter in über 16 Ländern. Der Hauptsitz befindet sich in Texas. Die nächsten Quartalszahlen sollen am 02.08.2023 präsentiert werden.
Charttechnisch macht die Aktie einen sehr bullischen Eindruck. Sie befindet sich oberhalb aller wichtigen gleitenden Durchschnitte. Sie steht lediglich 2 % unterhalb ihres 52 Wochenhochs. Gestern konnte sie sich dem Abverkauf der Märkte beeindruckend widersetzen.
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