Alibaba übertrifft Erwartungen mit Quartalszahlen, aber Anleger bleiben besorgt über geopolitische und regulatorische Risiken
Alibaba, der chinesische Onlinehändler hat am Donnerstag, den 23.02., Quartalszahlen gemeldet und stieg daraufhin zunächst um 7 %. Das Unternehmen meldete einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 19,26 Yuan, während 16,64 erwartet worden waren. Auch beim Umsatz übertraf man den Konsens von 245,87 Mrd. Yuan, nämlich um zwei Prozent. Besonders positiv überraschte Anleger eine steigende EBITDA-Marge, welche mit 24 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 21,9 Prozent deutlich angewachsen war. Als Grund für diesen Anstieg wurden Entlassungen in Höhe von 4000 Mitarbeitern im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres genannt.
Angesichts der strengen Covid-Maßnahmen im abgelaufenen Quartal ist das Ergebnis ziemlich stark, aber mit Start des US-Handels ging es für die Aktie dennoch nach unten. Anleger sind derzeit zwischen Erleichterung über die recht robuste US-Konjunktur und den damit verbundenen Inflations- und Zinsängsten gefangen. Neben geopolitischen Belastungen verwiesen Händler auch auf Sorge machende Regulierungsvorhaben in China. Zum einen beunruhigten Meldungen über US-Truppenverlegungen nach Taiwan. Zum anderen fürchteten Anleger, dass die KP den Finanzsektor stärker an die Kette legen wird. Denn der chinesische Staatschef Xi Jinping bereitet sich nach Angaben von informierten Personen darauf vor, die Führung des Finanzsystems im Lande umzukrempeln, indem er wichtige Mitarbeiter für die Leitung der Zentralbank einsetzt und ein Gremium der Kommunistischen Partei wiederbelebt, um die politische Kontrolle über Finanzangelegenheiten zu verstärken.
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