Anleger zeigen sich besorgt über Alphabet – diese Analysten raten dennoch zum Kauf

Die Aktie von Alphabet hat sich von einem "Outperformer" zu einer mittelmäßigen Anlage entwickelt. Seit Jahresbeginn liegt der Kurszuwachs bei 18,6 %, während der breiter gefasste US-Index S&P 500 einen Anstieg von 22 % verzeichnet hat. Im Zuge des KI-Hypes erreichte die Alphabet-Aktie im Juli ein neues Allzeithoch bei rund 191 USD, seither zeigt der Trend wieder nach unten. Am Freitag, den 25.10., notiert die Aktie knapp oberhalb der 200-Tagelinie und des GD50.

Regulatorische Maßnahmen und mögliche Marktanteilsverluste beunruhigen die Anleger

Zuletzt haben sich Anleger über regulatorische Maßnahmen und einen möglichen Verlust von Marktanteilen an KI-basierte Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen wie TikTok besorgt. Das Nachrichtenmedium CNN hatte kürzlich berichtet, dass Googles Dominanz im Bereich der Onlinesuche schrumpfen könnte. Prognosen des Werbeforschungsunternehmens eMarketer zufolge werde Google im kommenden Jahr erstmals seit Jahrzehnten nicht mehr die Mehrheit des US-Suchmarktes kontrollieren, wie CNN weiter ausführte. Google hat darauf erneut reagiert und seine Suchmaschine zuletzt mit erweiterten KI-Funktionen aufgerüstet und neue Tools vorgestellt.

Einige Analysten bleiben weiterhin optimistisch

Die Wochenzeitschrift Barron’s hat auf mehrere Analysten verwiesen, die trotz bestehender Bedenken optimistisch bleiben. So halte Wedbush-Analyst Scott Devitt die Aktie auf dem aktuellen Niveau für attraktiv, da sie unter dem Marktdurchschnitt gehandelt werde, so der Bericht. Angaben des Finanzinformationsunternehmens Morningstar zufolge liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 23,60 und damit unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 26,20. Devitt habe aber eingeräumt, dass der bevorstehende Quartalsbericht vermutlich kein starker Katalysator für die Aktie sein werde, so die Meldung. Googles Umstellung auf generative KI in der Suchfunktion dürfte jedoch Chancen bieten; das Management des Technologiekonzerns habe bereits Verbesserungen bei der Nutzerbindung und -zufriedenheit festgestellt, wurde Devitt weiter zitiert.

Ein weiterer Experte habe auf die solide Position des Technologieunternehmens verwiesen, die es Alphabet ermöglichen dürfte, vom Trend hin zur digitalen Werbung zu profitieren, ein nachhaltiges Cloud-Geschäft aufzubauen und mit KI-Innovationen weiter voranzukommen. Allerdings bestehe durch das Kartellumfeld ein Risiko und die Wettbewerbslage bleibe dynamisch, sodass weitere wirtschaftliche Herausforderungen zu erwarten seien, wurde Brian White, Analyst bei Monness, Crespi, Hardt, von Barron’s zitiert. Devitt erwarte aber, dass potenzielle regulatorische Auswirkungen auf das Geschäftsmodell erst in einigen Jahren spürbar werden könnten, da Google beabsichtige, die Ergebnisse der Suchverteilungsklage anzufechten, hieß es im Rahmen des Artikels. In den kommenden Jahren und Quartalen könnten Investoren außerdem ein zunehmendes Vertrauen in Bezug auf die regulatorischen Risiken und die Auswirkungen der generativen KI auf Google Search gewinnen, wodurch sich eine Grundlage für weiteres Wachstum bei Alphabet ergebe, so Devitt abschließend.  


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