Apple revolutioniert mit „Apple Intelligence“ die Nutzung seiner Geräte

Apple hat auf der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC seine generative KI-Initiative "Apple Intelligence" vorgestellt, die den Umgang mit iPhone, iPad und Mac revolutionieren soll. Apple-CEO Tim Cook erklärte, dass die Technologie tief in die Software- und Hardwareprodukte des Unternehmens integriert wird, um den Nutzern mehr Möglichkeiten zu bieten. "Apple Intelligence wird verändern, was Anwender mit unseren Produkten machen können − und was unsere Produkte für unsere Nutzer leisten", sagte Cook.

Ein zentrales Element dieser Initiative ist die Integration von ChatGPT von OpenAI, wodurch OpenAI potenziell Zugang zu Daten von über 2 Mrd. Apple-Geräten erhält. Apple-Softwarechef Craig Federighi betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Apple mit dem besten Werkzeug, dem Pionier und Branchenführer ChatGPT von OpenAI, beginne. Diese Funktionen werden in mehreren Bereichen des Betriebssystems von Apple integriert, darunter Siri, Textverarbeitung und Fotoanalyse. Beispielsweise wird ChatGPT in der Lage sein, anhand eines Fotos Vorschläge für die Platzierung von Pflanzen zu machen.

Die neuen KI-Funktionen umfassen auch Writing Tools, die beim Verfassen von Texten helfen, bessere Formulierungen vorzuschlagen, die Grammatik zu verbessern und längere Texte zusammenfassen. In E-Mails kann die KI schnelle Antworten vorschlagen und wichtige Nachrichten priorisieren. Siri wird durch Apple Intelligence ebenfalls smarter und persönlicher, indem es auf persönliche Daten, wie Nachrichten oder Kalender, zugreift und relevantere Antworten gibt. Wenn Siri allein nicht weiterkommt, bietet es an, ChatGPT zu befragen.

Apple betont Schutz von Privatsphäre 

Apple kündigte an, das hauseigene KI-Modell zur Standardoption zu machen und nur nach Zustimmung der Nutzer ChatGPT von OpenAI zu verwenden. Eine Apple-Sprecherin erklärte, dass die Privatsphäre der Nutzer geschützt sei, indem IP-Adressen unkenntlich gemacht und Anfragen nicht gespeichert würden. OpenAI bestätigte, dass Daten von Apple-Nutzern nicht zum Training der Modelle genutzt würden, wenn die Nutzer nicht bei ChatGPT angemeldet seien.

Altman erklärte nach der Apple-Präsentation: "Gemeinsam mit Apple machen wir es den Menschen leichter, von den Möglichkeiten der KI zu profitieren." Von der Partnerschaft profitieren beide Unternehmen, so Aaron Levie, CEO des Cloudkonzerns Box. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Apple von 226 auf 238 USD angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Michael Ng erklärte am Montagabend nach der Präsentation auf der Entwicklerkonferenz WWDC, dass die neuen Funktionen die Nachfrage ankurbeln und eine direktere Vermarktung Künstlicher Intelligenz ermöglichen dürften.

Neben der Integration von ChatGPT gibt es weitere Neuerungen unter Apple Intelligence: Nutzer können künftig abgespeicherte Fotos und Videoszenen in natürlicher Sprache suchen, und eine neue App namens Image Playground ermöglicht es, innerhalb von Sekunden Bilder zu generieren. Zudem können Nutzer eigene Emojis kreieren, die als Genmoji bezeichnet werden.

Das iPhone unterstützt künftig RCS (Rich Communication Services) und ermöglicht das Versenden von Nachrichten per Satellit. Mit iOS 18 können Nutzer auf ihren iPhones eine größere Gestaltungsfreiheit auf dem Homescreen genießen und das Kontrollzentrum flexibler anpassen. Apple kündigte zudem die Einführung der VR-Brille Vision Pro in weiteren Ländern an. In Deutschland wird sie ab dem 12. Juli verfügbar sein und in der günstigsten Ausführung 3999 Euro kosten.

Musk kritisiert Apple-Partnerschaft mit OpenAI

Tesla-Chef Elon Musk äußerte starke Kritik an der Apple-Partnerschaft mit OpenAI und drohte auf der Plattform X, Apple-Geräte in seinen Unternehmen zu verbieten, sollte Apple die KI-Modelle von OpenAI integrieren. Er bezeichnete den Plan als "inakzeptablen Sicherheitsverstoß" und schlug vor, Besucher müssten ihre Apple-Geräte in einem Faradayschen Käfig aufbewahren. Musk betonte, dass Apple keine Kontrolle darüber habe, was mit den Daten der Nutzer bei OpenAI geschieht.

Musk ist in dieser Angelegenheit nicht neutral: Er gründete 2015 zusammen mit Sam Altman OpenAI, verließ das Start-up jedoch später im Streit und reichte im Frühjahr Klage gegen OpenAI ein. Der Milliardär treibt nun sein eigenes KI-Start-up xAI voran.


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