BASF: Umstrukturierung des Chemiekonzerns - UBS erkennt Potenzial für Neubewertung
Die Analysten von UBS haben mit ihrer neuesten Bewertung der BASF-Aktien für Aufsehen am Markt gesorgt. In einer signifikanten Neuausrichtung ihrer Empfehlung haben sie das Kursziel der BASF-Aktien von 40 EUR auf 55 EUR angehoben und die Einstufung von "Verkaufen" auf "Kaufen" geändert.
Neubewertung der UBS
BASF SE wurde an der XETRA mit einem Kurs von 45,585 € zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gehandelt. Diese Neubewertung von UBS-Analyst Samuel Perry basiert auf der Annahme, dass BASF in den kommenden Jahren erheblich höhere Gewinne erzielen wird. Perry hat seine Gewinnschätzungen pro Aktie bis 2025 um durchschnittlich 32 % angehoben. Auch die Prognosen für das operative Ergebnis (Ebit) hat er um 7 % nach oben korrigiert, womit er jetzt 13 % über dem aktuellen Marktkonsens liegt. Perry setzt vor allem auf einen Aufschwung im Geschäft mit Basischemikalien.
BASF stellt neue strategische Ziele und Strukturänderungen vor
Bei einem kürzlichen Treffen in Ludwigshafen hat BASF neue strategische Ziele zur Steigerung seiner Profitabilität vorgestellt und einen umfassenden Umbau seiner Unternehmensstruktur angekündigt. Der Konzern plant seine Geschäftsbereiche für Agrarprodukte, Lacke und Batteriematerialien aus der bestehenden Verbundstruktur herauszulösen und in rechtlich eigenständige Einheiten zu überführen. Ein Verkauf dieser Sparten ist nicht vorgesehen; vielmehr zielt BASF darauf ab, diese Zukunftsfelder schneller wachsen zu lassen.
Der Fokus des Unternehmens liegt nun auf der Optimierung seiner Investitionsstrategie. Dies umfasst eine kritische Überprüfung und mögliche Reduzierung von Investitionen in Projekte, die als weniger wichtig oder nicht unbedingt notwendig erachtet werden. Für die genauere Steuerung der finanziellen Leistung und zur Maximierung der Rendite führt BASF neue Key Performance Indicators (KPIs) ein. Mit einem verstärkten Fokus auf EBITDA vor Sondereffekten und freiem Cashflow statt auf Umsatzwachstum plant BASF eine effizientere Kapitalallokation und eine Stärkung seiner Marktposition. Mittelfristig soll der Return on Capital Employed (ROCE) als Hauptkennzahl dienen.
Die spezifischen Ziele umfassen eine EBITDA-Marge von 17 % im Verbundgeschäft über einen Zyklus von drei bis vier Jahren. Für die neu strukturierten Geschäftsbereiche wie das Batteriematerialgeschäft wird eine EBITDA-Marge von 30 % angestrebt, während für das Beschichtungsgeschäft eine Marge von 15 % und für das Agrargeschäft eine Marge von 23 % oder mehr vorgesehen ist. Trotz dieser ambitionierten Ziele erwartet BASF Herausforderungen im kommenden Geschäftsjahr.
Fazit:
Andere Analysten bleiben weiterhin vorsichtig. Nach einem herausfordernden Jahr könnte allerdings selbst ein mäßiges Jahr in der Chemiebranche eine Verbesserung für den BASF-Aktienkurs bedeuten. Besonders hervorzuheben ist auch BASFs Bestreben, die Dividende beizubehalten, die bei dem aktuellen Kursniveau eine Rendite von etwa 7,5 % erwarten lässt. Daher könnten sowohl spekulative Anleger als auch langfristig orientierte Investoren in Erwägung ziehen, sich bei der BASF-Aktie zu engagieren, die derzeit ein zyklisches Tief durchläuft und Potenzial für eine allmähliche Erholung zeigt.
Bildherkunft: AdobeStock_442714657
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