Credit Suisse erhält von Schweizer Nationalbank 50 Mrd. Franken zur Stärkung der Liquidität
Die Credit Suisse kämpft derzeit mit einer tiefen Vertrauenskrise und hat sich nun bei der Schweizer Nationalbank 50 Mrd. Franken geliehen, um ihre Liquidität zu stärken. Diese Kreditaufnahme sei vollständig durch erstklassige Vermögenswerte besichert. Die Schweizer Nationalbank und die Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma haben in einer gemeinsamen Stellungnahme betont, dass die Credit Suisse die Anforderungen bezüglich Kapital und Liquidität erfüllt. Auch gebe es keine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Finanzinstitute aufgrund der Probleme der US-Banken. Der Aktienkurs der Bank ist jedoch seit Februar diesen Jahres in der Spitze um rund 50 % gefallen, nachdem die Aktie im letzten Jahr bereits Zweidrittel an Wert verloren hat. Der Preis für Absicherungen gegen Kreditausfälle der Credit Suisse hat sich seit Anfang 2022 verzehnfacht, was weltweit mit Sorgen betrachtet wird.
Der saudische Großaktionär Saudi National Bank hat bekannt gegeben, der Credit Suisse kein weiteres Geld zur Verfügung stellen zu können, weswegen es für die Aktie in den letzten Tagen stärker nach unten ging. Die Credit Suisse hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 7,3 Mrd. Franken und massive Abzüge von Kundenvermögen in Höhe von 123 Mrd. Franken vermeldet.
Die Credit Suisse ist die erste global systemrelevante Bank seit der Finanzkrise, die eine maßgeschneiderte Rettungsleine erhält. Zuvor hatten bereits der Kollaps mehrerer regionaler US-Banken und die SVB-Pleite Unsicherheit im Bankensektor ausgelöst. Auch andere Banken mussten Kursverluste hinnehmen. Die Credit Suisse versucht jedoch, ihre Kunden zu beruhigen, indem sie betont, dass es sich um eine sehr gut kapitalisierte Bank handle und der Kursverfall nichts mit der Sicherheit der Kundeneinlagen zu tun habe. Die getroffene Maßnahme der Schweizer Nationalbank scheint vorerst zu wirken. Der Aktienkurs hat seit dem Tiefpunkt vom 15.03.2023 mittlerweile etwa 25 % an Wert gewonnen.
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