Die KI-Revolution von Tesla: Morgan Stanley prognostiziert explosionsartiges Wachstum

Führungskräfte von Tesla haben Mitte Dezember neue Upgrades für Optimus, den zweibeinigen Roboter des Unternehmens, vorgestellt. Die Analysten von Morgan Stanley glauben, dass ein gigantischer Fortschritt bevorsteht, der zu einem explosiven Wachstum von Tesla führen wird.

Analysten erwarten eine urknallähnliche Entwicklung bei Tesla

Um es klar zu sagen: die Analysten von Morgan Stanley sind der Meinung, dass Tesla mit Optimus etwas wirklich Großes vorhat. Laut ihrem Forschungsbericht vom 15.12.23 erwarten die Analysten eine explosive Entwicklung, wenn sich die KI über intensive Zahlenverarbeitung und Chatbot-Software hinaus zu intelligenten, bewussten humanoiden Robotern entwickelt. Wissenschaftler wissen aus versteinerten Daten, dass vor etwa 538 Millionen Jahren organisches Leben auf der Erde begann. Die Organismen erlangten Motilität, die Fähigkeit, sich unabhängig zu bewegen. Dies war der Moment des Urknalls. Wissenschaftler glauben, dass sich nach diesem Moment alles änderte und zur Evolution des Menschen führte. Der humanoide Roboter "Optimus" hat das Potenzial, ein Urknall in der Robotik darzustellen. Die Experten von Morgan Stanley sind der Überzeugung, dass er 30 % des globalen Arbeitsmarktes verändern könnte. Dies entspricht einer Marktchance von 30 Bio. USD.

Optimus ist noch nicht ausgereift

Damit dies geschehen kann, müssen viele Dinge zusammenpassen. Optimus wurde 2021 vorgestellt und stieß auf große Skepsis in der Forschungsgemeinschaft. Wissenschaftler hielten die Behauptungen von Elon Musk, dem Vorstandsvorsitzenden, für unrealistisch, da Tesla noch nicht mit der Einstellung von Mitarbeitern begonnen hatte. Technikjournalisten reduzierten die ursprüngliche Optimus-Ankündigung auf ein Meme, einen tanzenden Menschen, der sich als Optimus verkleidet.

Musk stellte den Supercomputer "Dojo" im Jahr 2022 vor und verpflichtete sich Anfang dieses Jahres, 1 Mrd. USD für die Entwicklung auszugeben. Der KI-Supercomputer sammelt und analysiert alle Daten aus dem Tesla-Softwarepaket für selbstfahrende Autos und wird zur Rechenmaschine für diese Daten. Dojo ist auch der Motor für Teslas Computer-Vision und Verarbeitungsalgorithmen. Die Forscher von Morgan Stanley sehen Dojo und die Millionen von Tesla-Fahrzeugen, die weltweit Daten sammeln, als Grundlage für die schnelle Entwicklung von Optimus.

Ist Morgan Stanley möglicherweise zu optimistisch?

Tesla ist der Konkurrenz in Sachen Softwareentwicklung meilenweit voraus. Die beliebten Elektrofahrzeuge sind softwaredefiniert, d. h. jeder Aspekt von Design, Entwicklung und Betrieb wird durch einen Code untermauert. Sogar Sicherheitsrückrufe sind laut der National Highway  Traffic Safety Association zu einfachen Over-the-Air-Software-Updates geworden, wie die Behebung eines Softwarefehlers bei einem iPhone.

Das Problem für die Tesla-Bullen besteht darin, dass der Elektroautohersteller immer noch in erster Linie als Autohersteller geschätzt wird. Ein Gespräch über zweibeinige KI-Roboter ist in nächster Zeit nicht zu erwarten. Die Analysten von Morgan haben ein Kursziel von 380 USD ermittelt. Sie stützen diese Zahl auf 86 USD für das Kerngeschäft von Tesla, 82 USD für Tesla Mobility, einen noch nicht veröffentlichten Ride-Hailing-Service, 41 USD für Software von Drittanbietern (Tesla betreibt einen App-Store für das Fahrzeugbetriebssystem), 48 USD für Tesla Energy, das Solar- und Batteriegeschäft, 8 USD für Tesla Insurance und 115 USD für Network Services, das Premium-Konnektivitätsgeschäft.

Das hört sich alles sehr schlüssig an, doch die Analysten von Morgan bewerten die Tesla-Aktien auf der Grundlage von Unternehmen, die es in Wirklichkeit noch gar nicht gibt. Und auch wenn Optimus sich in einem kambrischen Moment befinden mag, in dem Organismen an Beweglichkeit gewinnen, so sind 538 Millionen Jahre doch eine lange Zeit, um auf die Früchte der neuen Technologie zu warten, selbst für Musk-Fans. In der Zwischenzeit zählen immer noch reale Umsätze und Gewinne.

Anleger sollten sich weiter primär auf Teslas Automobilgeschäft konzentrieren

Tesla ist ein innovatives Unternehmen, das von Elon Musk, einem wahren Visionär, geführt wird. Die meisten Anleger sollten Tesla jedoch wegen seiner Automobilgeschichte besitzen. Dieses Geschäft ist aufgrund der großartigen Produktplanung, der ständigen Verbesserung der operativen Exzellenz und der Spitzenposition von Tesla im Rennen um die Einführung von Elektrofahrzeugen äußerst attraktiv. Viele westliche Anleger übersehen oft die Bedeutung von Elektroautos. Der Automobilmarkt ist global und bewegt sich eindeutig in Richtung EV-Adoption. Wenn man als Unternehmen früher als später dabei ist, hat man klare Vorteile. Bloomberg NEF berichtet, dass sich der weltweite Absatz von Elektroautos seit 2020 vervierfacht hat, auf 41 Millionen Einheiten. China und Europa beherbergen 80 % dieser Flotte. Und die Analysten von Cox Automotive stellten im Oktober fest, dass der Absatz von E-Fahrzeugen in den Vereinigten Staaten im Jahr 2023 erstmals die Marke von 1 Million Einheiten erreichen wird. Die etablierten Fahrzeughersteller überlassen diesen dynamischen Langzeitmarkt größtenteils Tesla, während sie sich darauf beschränken, ihre Margen auf kurze Sicht zu schützen. Das ist keine erfolgreiche Strategie. Traditionelle Automobilhersteller müssen jetzt in softwaredefinierte Fahrzeuge und Elektrifizierung investieren, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. China ist der größte Automobilmarkt der Welt.


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