Eli Lilly, Novo Nordisk & Co.: Konkurrenz im Adipositas Bereich nimmt zu – 16 neue Medikamente bis 2029

Zuletzt haben die Adipositas-Mittel der Pharmakonzerne Novo Nordisk und Eli Lilly einen regelrechten "Hype" erlebt. Seit Jahresbeginn haben die Aktien der beiden Unternehmen deutliche Kursgewinne verzeichnet. Das Papier von Eli Lilly konnte dabei einen noch stärkeren Anstieg von rund 53 % verzeichnen, während Novo Nordisk etwa 26 % zulegen konnte. Laut dem Schweizer Pharmakonzern Roche zähle Adipositas zu den drängendsten Gesundheitsproblemen weltweit und sei mit zahlreichen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lebererkrankungen und chronischen Nierenerkrankungen verbunden, wie Morningstar unter Berufung auf die Schweizer Nachrichtenagentur awp berichtet hat. Schätzungen zufolge werden laut der Meldung bis zum Jahr 2035 mehr als 4 Mrd. Menschen – etwa 50 % der Weltbevölkerung – von Fettleibigkeit oder Übergewicht betroffen sein.

Die Konkurrenz im Adipositas-Bereich nimmt weiter zu. Zuletzt hatte Roche über positive Studiendaten zum Fettleibigkeits-Kandidaten "CT-388" berichtet; darauf folgten positive Ergebnisse zu "CT-996" für die Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit. Obwohl die Ergebnisse aus einem frühen Stadium der Erprobung stammten, reagierte der Aktienkurs des Konzerns positiv auf die Meldung.

Markt für Adipositasbehandlungen könnte bis 2031 auf 200 Mrd. USD wachsen

Laut Reuters könnten 16 neue Abnehmbehandlungen auf den Markt kommen, die um Anteile am lukrativen Geschäft konkurrieren könnten. Die Nachrichtenagentur bezieht sich dabei auf Schätzungen von Analysten bei Morningstar und PitchBook. Danach schätzen die Experten, dass der Markt für Adipositasbehandlungen bis 2031 auf 200 Mrd. USD anwachsen könnte. Die 16 Abnehmmittel könnten bis 2029 auf den Markt kommen, wobei die neue Konkurrenz etwa 70 Mrd. USD des GLP-1-Marktes ausmachen könnte, so die Meldung. Im vergangenen Jahr wären Experten lediglich von einem Wachstum des Adipositasmarktes bis 2031 auf 170 Mrd. USD ausgegangen, hieß es weiter. Aufgrund einer erwarteten höheren Marktdurchdringung im Diabetes-Bereich hätten die Analysten ihre Schätzungen inzwischen nach oben korrigiert, so Reuters.

Unternehmen wie Pfizer und Amgen testen laut dem Bericht derzeit ihre Medikamentenkandidaten in klinischen Studien. Die Nachrichtenagentur hat darauf verwiesen, dass Gesetzgeber die hohen Kosten kritisieren würden, die mit diesen Medikamenten verbunden seien. Es werde jedoch erwartet, dass die neuen Marktteilnehmer die Preise senken dürften, da sie um Marktanteile konkurrieren würden, so die Meldung. Reuters nannte unter Bezug auf den Bericht der Analysten potenzielle neue Behandlungen von Unternehmen wie Boehringer Ingelheim und Zealand Pharma, Roche, Amgen und Pfizer, vorausgesetzt, die Medikamente bestehen die klinischen Studien.

Auch Medikamente von Structure Therapeutics, Viking Therapeutics und Altimmune könnten zusammen mit neuen Generationen von Medikamenten von Novo und Lilly auf den Markt kommen, so der Bericht. In den kommenden 18 Monaten würden die Analysten mit erheblichen Übernahmen durch große Pharmaunternehmen im Adipositas-Sektor rechnen, die auf kleinere, spezialisierte Unternehmen abzielen könnten, hieß es weiter. Mögliche Übernahmeziele könnten laut der Meldung Unternehmen wie Structure, Viking und Altimmune sein. Private Unternehmen wie NodThera, Corteria und Diasome hätten laut PitchBook-Daten eine über 50-prozentige Chance, übernommen zu werden, so Reuters.

Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Novo Nordisk


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