Goldman Sachs erwartet nach Bankturbulenzen einen Kurswechsel in der US-Zinspolitik
Die jüngsten Ereignisse im US-Finanzsystem, insbesondere der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, haben Auswirkungen auf die Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) und die Zinsentwicklung in den USA. Nachdem die US-amerikanische Einlagensicherung FDIC bei der Abwicklung der SVB und der Signature Bank eingegriffen hat, um nicht versicherte Einleger zu schützen, haben Goldman Sachs-Ökonomen ihre Erwartungen hinsichtlich des geldpolitischen Straffungszyklus der Fed in Frage gestellt.
Ändert die FED ihren Zinskurs?
Goldman Sachs erwartet nun, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung den geldpolitischen Straffungszyklus unterbrechen und die Leitzinsen vorerst nicht anheben wird. Die US-Investmentbank hält den weiteren Zinspfad nach März für "sehr unsicher". Goldman Sachs rechnet zwar weiterhin damit, dass die Fed die Zinsen im Mai, Juni und Juli um jeweils 25 Basispunkte anheben wird, aber erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Pfads würden nun bestehen.
Einlagensicherung wird ausgeweitet
Die US-amerikanische Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) hat bei der Abwicklung zweier Banken - der Silicon Valley Bank und der Signature Bank - umgehend eingegriffen, um nicht versicherte Einleger zu schützen. Alle Einleger der SVB werden vollständig geschützt und können ab Montag auf ihr gesamtes Geld zugreifen. Ähnliches gelte wohl auch für die Signature Bank in New York. Die Fed und das Finanzministerium haben zudem das Bank Term Funding Program (BTFP) angekündigt, mit dem zusätzliche Liquidität bereitgestellt werden soll.
Zinsen für US-Staatsanleihen fallen deutlich
Die Finanzmärkte haben auf die Nachrichten am heutigen Montagmorgen, den 13.03., positiv reagiert. Der S&P 500-Future stieg im vorbörslichen Handel um 1,6 %, während der Nasdaq- und der Dow Jones-Future um 1,7 % bzw. 1,15 % höher notierten. Die zuvor an den Märkten diskontierte Wahrscheinlichkeit einer größeren Zinserhöhung besteht nach den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor nicht mehr. Die Zinsen für zweijährige US-Staatsanleihen sind seit der Insolvenz der Silicon Valley Bank am Freitag, den 10.03.23, von über 5 % auf 4,4 % am Montagmorgen, den 13.03., gefallen.
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