Google schlägt neue Anpassungen der Suchergebnisse in Europa vor

Google (Alphabet, NASDAQ: GOOGL) hat nach CNBC weitere Änderungen an seinen Suchergebnissen in Europa vorgeschlagen, nachdem einige kleinere Konkurrenten sich über geringeren Traffic auf ihren Websites infolge früherer Anpassungen der Alphabet-Tochter beschwert hatten. Gleichzeitig prüfen die EU-Wettbewerbsbehörden, ob gegen das Unternehmen im Rahmen neuer EU-Technologieregeln Anklage erhoben wird.

Im Rahmen des DMA ("Digital Markets Act”) ist es Google untersagt, seine eigenen Produkte und Dienstleistungen auf seiner Plattform zu bevorzugen. Dieses Gesetz trat im Jahr 2023 in Kraft und zielt darauf, die Macht der großen Techkonzerne zu begrenzen.

Hotels, Fluggesellschaften und kleine Einzelhändler klagen über Umsatzrückgang

Die weltweit beliebteste Internetsuchmaschine hat seitdem versucht, den unterschiedlichen Anforderungen von Preisvergleichsportalen, Hotels, Fluggesellschaften und kleinen Einzelhändlern gerecht zu werden. Letztere drei Gruppen gaben an, dass ihre direkten Buchungsklicks aufgrund jüngster Änderungen bei Google um 30 % zurückgegangen seien.

Googles Rechtsdirektor Oliver Bethell erklärte am 26. November 2024 in einem Blogbeitrag: "Wir haben daher weitere Änderungen an unseren europäischen Suchergebnissen vorgeschlagen, um diese Anfragen zu berücksichtigen und gleichzeitig die Ziele des DMA zu erfüllen. Wir glauben, dass der neueste Vorschlag der richtige Weg ist, um die schwierigen Abwägungen des DMA in Einklang zu bringen.”

Zu den Änderungen gehören die Einführung erweiterter und einheitlich formatierter Einheiten, die es Nutzern ermöglichen, zwischen Vergleichsportalen und Anbieter-Websites zu wählen, und neue Formate, die es Wettbewerbern ermöglichen, Preise und Bilder auf ihren Websites anzuzeigen, sowie neue Werbeeinheiten fürs Vergleichsportale.

Experimente in Deutschland, Belgien und Estland

Für seine Suchergebnisse in Deutschland, Belgien und Estland plant Google außerdem, die Karte mit der Lage von Hotels sowie die darunter angezeigten Ergebnisse zu entfernen. Diese Änderung soll in Form eines kurzen Tests durchgeführt werden, um das Interesse der Nutzer zu bewerten, und erinnert an das frühere Format mit den "zehn blauen Links”.

Bethell erklärte, dass Google sehr zurückhaltend sei, diesen Schritt zu gehen, da die Entfernung hilfreicher Funktionen weder Verbrauchern noch Unternehmen in Europa zugutekommen werde. Google steht seit März 2024 im Fokus der Europäischen Kommission. Verstöße gegen den DMA können Unternehmen bis zu 10 % ihres weltweiten Jahresumsatzes kosten.

Die Google-Aktie handelt derzeit mit einem KGV von 22,1 und hat seit Jahresbeginn 21,4 % an Wert gewonnen. Die Zahlen zum Q4/2024 wird der Suchmaschinengigant am 4. Februar 2025 liefern. Der Markt rechnet für die Periode mit einem Umsatz von 96,7 Mrd. USD und einem Gewinn je Aktie von 2,11 USD.



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