JD.com verzeichnet fast 40% höheren Gewinn als erwartet, Aktie fällt dennoch nach Quartalsbericht

Der chinesische E-Commerce-Gigant JD.com meldete fast 40 % mehr Gewinne als Analysten es im Vorfeld erwarteten und dennoch fiel die Aktie nach dem Quartalsbericht um über 10 %. Manche Journalisten verweisen auf den schwachen Umsatzanstieg mit einem Anstieg von "nur" sieben Prozent auf 295,4 Mrd. Yuan (42,8 Mrd. Dollar), allerdings traf das ziemlich genau die Analystenerwartungen. FactSet hatte einen minimal höheren Konsens von 296,4 Mrd. Yuan ermittelt und Bloomberg berichtete, dass der Konsens bei nur 295,1 Milliarden Yuan lag.

Knapp 40 % mehr Gewinn als erwartet

Der bereinigte Gewinn überraschte mit 0,7 USD je ADS (die in den USA gehandelten Anteile von JD.com) im Vergleich zu den im Vorfeld geschätzten 0,51 USD. Dies unterstreicht eine Tendenz, die bereits bei anderen asiatischen Tech- und Internet-Unternehmen zu beobachten war, nämlich dass die Sparmaßnahmen zu höherer Profitabilität führten. 

Überraschende Dividendenzahlung

JD.com hat zudem eine Dividendenausschüttung von 0,62 USD je Anteil bekanntgegeben, was bei einem aktuellen Kurs von 41,50 USD einer Rendite von 1,5 % entspricht. Obwohl dies kein besonders hoher Betrag ist, überrascht es dennoch, dass JD.com überhaupt etwas ausschüttet, da viele Unternehmen in der Tech-Branche eher auf Wachstum setzen und deshalb selten Dividenden zahlen. JD.com plant auch zukünftig einmal im Jahr eine Gewinnbeteiligung an seine Aktionäre zu zahlen.

Ausblick: Es wird noch dauern bis der Konsum wieder anzieht

Insgesamt zeigt JD.com somit solide Ergebnisse und scheint trotz der Herausforderungen, die die chinesische Tech-Branche in den letzten Monaten erlebt hat, auf einem guten Weg zu sein. Eine mögliche Ursache für den fallenden Aktienkurs könnten die Worte zum Ausblick gewesen sein. In einer Telefonkonferenz mit Branchenanalysten sagte JDs CEO Xu Lei, dass "es relativ lange dauern wird", bis die von Peking genehmigten Konjunkturmaßnahmen sich in die Brieftaschen der Verbraucher einarbeiten. Wie viele führende chinesische Internet- und Technologieunternehmen wurde JD durch Chinas COVID-19-Lockdowns und -Beschränkungen, die erst Ende letzten Jahres gelockert wurden, in gewissem Maße behindert.


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