KI-Hoffnung und Regulierungsende treiben Alibaba-Aktien an

Die chinesische Zentralbank PBoC hat bekannt gegeben, dass die Alibaba-Finanztochter Ant und die Tencent-Finanztochter Tenpay zusammen mit drei weiteren Finanzunternehmen hohe Geldstrafen zahlen müssen. Ant akzeptierte eine Bußgeldzahlung von umgerechnet knapp einer Milliarde USD, während Tenpay rund 412 Mio. USD zahlen muss.

Das Ende der Berichtigungskampagne

Gleichzeitig mit den Strafen signalisierte die PBoC jedoch das Ende der sogenannten Berichtigungskampagne. Die meisten Probleme im Finanzgeschäft der Plattformunternehmen seien behoben, teilte die Zentralbank mit. In Zukunft soll es eine reguläre Aufsicht geben.

Laut einem Insiderbericht von Reuters muss Ant vor allem wegen "ungeordneter Kapitalvermehrung" Strafen zahlen. Dies steht im Zusammenhang mit dem entschiedenen Vorgehen von Staats- und Parteichef Xi Jinping gegen verschiedene Missstände in der Finanz- und Immobilienbranche, wie beispielsweise Geldwäsche, Kapitalflucht, Korruption und Spekulation. Aus diesem Grund bleibt die Finanzbranche weiterhin im Fokus der Aufsichtsbehörden, obwohl die Zentralbank das Ende der Ermittlungen gegen Fintech-Unternehmen signalisiert hat.

Ant reagierte umgehend und erklärte, dass es die Strafzahlung akzeptiere. Das Unternehmen hat seit 2020 eng mit den Finanzbehörden in der Berichtigungskampagne zusammengearbeitet und beabsichtigt, sich zukünftig noch besser an die Vorschriften zu halten. Ant betonte außerdem sein Bestreben, der Realwirtschaft zu dienen, insbesondere den kleinen und kleinsten Gruppen und dabei größere Werte zu schaffen. Der Unternehmensname Ant bedeutet auf deutsch Ameise und soll die Macht der Kleinen symbolisieren.

Darum reagiert die Börse positiv auf die beschlossene Strafe

Ant hat zudem angekündigt, bis zu 7,6 Prozent der Anteile von seinen Teilhabern zurückzukaufen. Bei dem aktuellen Rückkaufsangebot wird Ant derzeit mit rund 567 Mrd. Yuan bewertet, rund 40 Prozent weniger als 2018 und 70 Prozent weniger als die angestrebte Marktkapitalisierung beim Börsengang.

Alibaba hält zwar rund 33 Prozent an Ant, übt jedoch keine operative Kontrolle mehr über die Finanztochter aus. Der Datenaustausch wurde gekappt und der Mutterkonzern plant eine Aufspaltung in unabhängig geführte Gesellschaften.

Trotz der Strafen gab es an den Finanzmärkten Erleichterung über das Ende der Ermittlungen. Die Aktien von Alibaba stiegen am Freitag (8. Juli) um acht Prozent an der New Yorker Börse. Es besteht die Hoffnung auf eine Neuauflage des gestoppten Börsengangs von Ant im Jahr 2020.

Zudem kündigte die Sparte Alibaba Cloud an, ein generatives KI-Text-zu-Bild-Modell namens Tongyi Wanxiang zum Testen für Unternehmenskunden in China freizugeben, das Teil seiner wachsenden Suite von auf künstlicher Intelligenz basierenden Anwendungen ist.

Musk lobt China auf der KI-Konferenz in Shanghai

Auf der "World Artificial Intelligence Conference" in Shanghai äußerte sich der amerikanische Unternehmer Elon Musk optimistisch über Chinas Potenzial in der künstlichen Intelligenz (KI). Musk, der in China von Tech-Enthusiasten verehrt wird und auch von der Regierung unterstützt wird, war einer der prominentesten Redner auf der dreitägigen Messe, die am Samstag zu Ende ging. Als Gründer von Tesla, das mehr als die Hälfte seiner Autos in Shanghai produziert, lobte Musk in einem aufgezeichneten Video die Chinesen.

"Ich denke, dass es in China eine enorme Anzahl an sehr intelligenten und talentierten Menschen gibt", sagte er. "Ich war immer ein großer Bewunderer der schieren Menge an Talent und Ehrgeiz, die in China existiert." 

"Wirklich, ich glaube, dass China großartig in allem sein wird, was es sich vornimmt", fügte Musk hinzu."Das umfasst viele verschiedene Bereiche, sowohl in der Wirtschaft als auch künstliche Intelligenz. Daher denke ich, dass China über eine sehr starke KI-Fähigkeit verfügen wird - das ist meine Vorhersage."

 


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