Krebsimpfstoff-Deal zwischen Moderna und Merck

Gestern gaben Moderna und Pharmariese Merck bekannt, dass sie sich auf einen Deal zur gemeinsamen Entwicklung des mRna-Krebsimpfstoffs namens mRNA-4157/V940 geeinigt haben.

Personalisierte Krebsimpfstoffe sollen das Immunsystem darauf vorbereiten, dass ein Patient eine maßgeschneiderte Antitumorantwort auf seine Tumormutationssignatur erzeugen kann.

Merck und Moderna kooperieren schon länger in dem Bereich und nun zahlt der Pharmariese Merck 250 Millionen USD an Moderna im Rahmen einer Optionsausübung, um die Arbeit fortzusetzen. Die personalisierte Krebstherapie befindet sich bereits in einer laufenden Phase-2-Studie, zu der Top-Line-Daten später in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen. Experten gehen davon aus, dass der Markt für Hautkrebstherapie bis 2031 einen Umsatz von 14,5 Milliarden USD erzielen wird. Sie geben aber auch zu bedenken, dass aus dem Projekt zwischen Moderna und Merck frühestens 2025 ein Produkt im kommerziellen Stadium erhältlich sein wird. 

Mit der Meldung rückt das ursprüngliche Kerngeschäft von Moderna und BioNTech wieder stärker in den Vordergrund. Beide Aktien legten gestern stark zu. Wenn demnächst weitere positive News folgen, könnte das die Aktien wieder in Schwung bringen. Biontech-Chef Uğur Şahin geht davon aus, dass in 15 Jahren ein Drittel aller Arzneimittel auf der mRNA-Technik basieren wird. Das wäre ein Markt von mehreren hundert Milliarden Euro pro Jahr. Angesichts der guten finanziellen Situation und der Erfolge bei den Coronaimpfstoffen könnte bei den Aktien perspektivisch viel Luft nach oben sein.