Meta plant massive Investitionen, um Meta AI zum weltweit führenden KI-Dienst zu machen; Zuckerberg erwartet volatile Phase
Trotz überzeugender Quartalsergebnisse, die die Analystenerwartungen übertroffen haben, verlor die Meta-Aktie im nachbörslichen Handel mehr als 16 %. Das Unternehmen meldete einen beeindruckenden Umsatz von 36 Mrd. USD, was einem Zuwachs von 27 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, und eine Verdoppelung des Gewinns auf etwa 12 Mrd. USD. Beobachter führen diese Stärke auf die robuste Konjunktur und bahnbrechende Fortschritte in der KI-Technologie zurück, die es Meta ermöglicht haben, in Apps wie Facebook und Instagram zielgerichtete und profitable Werbung zu platzieren. "Sobald unsere neuen KI-Dienste eine gewisse Größe erreicht haben, sind wir in der Lage, sie effektiv zu monetarisieren", erklärte CEO Mark Zuckerberg.
Anstieg der Kapitalausgaben angekündigt
In der Analystenkonferenz kündigte Zuckerberg an, dass die Kapitalausgaben in diesem Jahr voraussichtlich um bis zu 10 Mrd. USD auf 35 bis 40 Mrd. USD steigen werden, um die Infrastrukturinvestitionen zur Unterstützung der KI-Roadmap zu beschleunigen. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 30 bis 37 Mrd. USD gerechnet. Für das 2. Quartal erwartet Meta Platforms einen Umsatz zwischen 36,5 und 39 Mrd. USD, was etwas unter der durchschnittlichen Markterwartung von 38,4 Mrd. USD liegt. Die Kostenprognose für das Gesamtjahr wurde auf 96 bis 99 Mrd. USD angehoben, gegenüber einer früheren Schätzung von 94 bis 99 Mrd. USD.
Analysten: Investoren seien über die Risiken der KI-Investitionen besorgt
Analysten wie Paul Marino von Graniteshares und Sophie Lund-Yates von Hargreaves Lansdown deuten darauf hin, dass die Investoren besorgt über die Risiken der umfangreichen KI-Investitionen sind, insbesondere nachdem 2023 als "Jahr der Effizienz" galt, in dem Meta die Kosten deutlich gesenkt hatte. Lund-Yates betonte jedoch, dass Metas erhebliche Investitionen in KI das Engagement auf seinen Plattformen stark steigern könnten, was wiederum den Wert für Werbetreibende erhöht. Auch die ungewisse Zukunft von Tiktok in den USA dürfte Meta zugutekommen.
Technologische Fortschritte durch Meta AI
Neben den finanziellen Aspekten stellte Zuckerberg die technologischen Fortschritte heraus. Der hauseigene Assistent Meta AI solle zum "weltweit führenden KI-Dienst sowohl bei der Qualität als auch bei der Nutzung werden", verkündete der Facebook-Gründer. Seit vergangener Woche tauchen in den Meta-Apps in den USA und mehreren anderen Ländern Buttons auf, die den KI-Assistenten aktivieren. Zusätzlich zur Beantwortung komplexerer Anfragen kann Meta AI, hochwertige Bilder und Animationen aus Standbildern in Echtzeit erstellen und aktualisieren. Diese Entwicklungen könnten die Art und Weise, wie visuelle Inhalte erstellt und mit ihnen interagiert wird, revolutionieren, indem sie eine nahtlose Integration von KI-gestützten Visualisierungen in sozialen Medien ermöglichen.
Zukünftige Monetarisierungsmöglichkeiten
Laut Mark Zuckerberg wird der Aufbau der fortschrittlichen KI-Systeme von Meta "ein größeres Unterfangen sein als alle bisherigen Erweiterungen unserer Apps". Er rechnet damit, dass die Entwicklung und Implementierung dieser Technologien "mehrere Jahre" beanspruchen wird.
Trotz der langen Entwicklungszeit und der damit verbundenen Kosten ist Zuckerberg optimistisch hinsichtlich der zukünftigen Monetarisierungsmöglichkeiten. Er skizzierte mehrere Wege, wie Meta ein massives Geschäft aufbauen könnte, einschließlich der Skalierung von Geschäftsnachrichten, der Einführung von Werbung oder kostenpflichtigen Inhalten in KI-Interaktionen und der Bereitstellung größerer KI-Modelle und erhöhter Rechenleistung für die Nutzer. Weiterhin betonte er, wie KI bereits dazu beiträgt, das Engagement in den Apps zu verbessern, was wiederum zu mehr und wertvolleren Anzeigen führt.
Metaverse bleibt Schwerpunkt
Neben der KI bleibt das Metaverse ein zentraler langfristiger Schwerpunkt für Meta. Das Unternehmen demonstrierte kürzlich die Integration von Meta AI mit Vision in seine AR-Brillen, ein Feature, das es Benutzern ermöglicht, Fragen zu Objekten in ihrer Sichtlinie zu stellen – ein Schritt, der die Interaktivität und Nutzererfahrung weiter verbessert.
Darüber hinaus hat Meta diesen Monat auf Facebook einen aktualisierten Vollbild-Videoplayer eingeführt, der Reels, längere Videos und Live-Inhalte in einer nahtlosen Erfahrung zusammenführt. Auf Instagram treiben Reels und Videos weiterhin das Nutzerengagement voran, wobei Reels allein jetzt 50 % der innerhalb der App verbrachten Zeit ausmachen.
Ausblick auf die Zukunft von Meta
Während Meta in KI und das Metaverse investiert, stellt sich die Frage, wie schnell und effektiv das Unternehmen diese ambitionierten Technologieziele erreichen kann. Die Herausforderungen sind groß, aber die potenziellen Belohnungen könnten die Tech-Branche nachhaltig prägen. Angesichts dieser Unsicherheiten erwartet Zuckerberg eine volatile Phase für den Aktienkurs von Meta.
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