Nike-Aktien stürzen nach enttäuschendem Quartalsbericht ab: Konkurrenzdruck und China belasten Prognose

Der US-Sportartikelriese Nike (NYSE: NKE) hat im letzten Quartal einen unerwarteten Umsatzrückgang verzeichnet und seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 gesenkt. Dies führte zu einem dramatischen Einbruch der Nike-Aktien um über 10 % im nachbörslichen Handel.

Überraschender Umsatzrückgang

Im letzten Quartal meldete Nike einen Umsatzrückgang von 10 %, weit unter den Erwartungen der Analysten. Nur im Pandemiejahr und bei der Finanzkrise 2008/2009 lieferte Nike in den letzten zwei Jahrzehnten schlechter ab. Die Bruttomarge blieb im Einklang mit der Jahresprognose stabil und stieg um 10-30 Basispunkte. Dennoch reichten diese Zahlen nicht aus, um die Anleger zu beruhigen, die auf stärkere Umsatzzahlen gehofft hatten.

"Ein Comeback braucht Zeit", erklärte CFO Matthew Friend in der Telefonkonferenz mit Analysten. Er betonte, dass die makroökonomischen Unsicherheiten in China weiterhin eine Herausforderung für das Unternehmen darstellen werden. Nike hat nun seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 von einem leichten Rückgang auf einen mittleren einstelligen Rückgang revidiert.

Strategische Neuausrichtung

Nike-CEO John Donahoe und CFO Matthew Friend räumten ein, dass das Unternehmen im wichtigen Laufsportsegment Boden verloren hat. Insbesondere die Konkurrenz durch Marken wie Hoka von ON Holding, unterstützt vom Schweizer Tennisstar Roger Federer, und andere aufstrebende Marken haben Nike zugesetzt. "Wir haben in diesem Bereich zu wenig investiert, und das ist jetzt unser Schwerpunkt", sagte Donahoe laut dem Wall Street Journal in einem Interview im April.

Um Marktanteile zurückzugewinnen, plant Nike eine umfassende "Laufkampagne" zur Förderung des neuen Pegasus 41, dem neuesten Laufschuh des Unternehmens. Diese Initiative zielt darauf ab, sowohl die Umsätze im Laufsport- als auch im Lifestyle-Segment zu steigern. Nike verdoppelt zudem die Größe seines Teams von Vertretern, die sich mit Alltagsläufern treffen und sie zu Produkten beraten.

Schwäche in China belastet

Die zunehmende makroökonomische Unsicherheit in China bleibt ein signifikanter Gegenwind für Nike. Der Umsatz in China, einem der wichtigsten Märkte des Unternehmens, ging deutlich zurück, was die Gesamtleistung erheblich beeinträchtigte. Das Unternehmen verwies auf geringere Kundenfrequenz in den Geschäften und verschlechterte wirtschaftliche Bedingungen als Hauptgründe für die enttäuschenden Zahlen.

Marktreaktion und Ausblick

Die jüngsten Zahlen führten zu einem dramatischen Einbruch der Nike-Aktien, die im nachbörslichen Handel auf ein Vierjahrestief von 82,80 USD fielen. Analysten sind besorgt, dass es einige Zeit dauern wird, bis Nike die Nachfrage wieder ankurbeln kann, da Innovationen und neue Produktlinien Zeit benötigen.

Trotz des rückläufigen Marktanteils und der enttäuschenden Quartalsergebnisse bleibt Nike optimistisch. "Wir konzentrieren uns darauf, Marktanteile zurückzugewinnen, aber das wird einige Zeit dauern", sagte Friend. Das Unternehmen setzt große Hoffnungen auf die Olympischen Spiele in Paris diesen Sommer, um einen Umsatzschub zu erzielen.

 


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