Nike profitiert von neuem US-Vietnam-Deal

Die Aktie von Nike (NYSE: NKE) legte am Mittwoch, den 2. Juli, kräftig zu, nachdem US-Präsident Donald Trump ein neues Handelsabkommen mit Vietnam bekannt gab. Der Deal sieht vor, dass US-Importe aus dem südostasiatischen Land nur noch mit 20 % Zoll belegt werden, statt der ursprünglich angekündigten 46 % und Vietnam keine Zölle auf US-Produkte nehmen wird.

 

Erleichterung für eine zentrale Produktionsregion

Für Nike ist die Vereinbarung von erheblicher Bedeutung: Über die Hälfte der in die USA importierten Sportschuhe stammt aus Vietnam. Bereits seit Jahren hat das Unternehmen große Teile seiner Produktion von China nach Vietnam verlagert, um Handelsrisiken und Kosten zu minimieren.

Der nun vereinbarte 20-%-Satz entspricht in etwa dem, was viele Nike-Produkte ohnehin schon tragen. Eine dramatische Verschärfung der Zolllast bleibt somit aus – zur Erleichterung von Investoren, Lieferanten und dem Einzelhandel. 

Matt Priest, CEO der Footwear Distributors and Retailers of America, warnte: 

"Weitere Zölle obendrauf zu stapeln ist nicht nur unnötig – es ist schlechte Wirtschaftspolitik. Die Regierung sollte die bereits bestehenden hohen Abgaben auf Schuhe anerkennen und davon absehen, amerikanische Familien und Unternehmen noch stärker zu belasten."

 

Positive Marktreaktion – nicht nur bei Nike

Nicht nur Nike profitierte von der Nachricht: Auch andere Bekleidungs- und Schuhhersteller konnten zulegen. Die größten Kursgewinne: Nike: +4 %, Under Armour: +2 %, Levi Strauss: +1,8 %, On Holding: +3 %.

Analysten werten das Abkommen als Signal für eine Entspannung der US-Handelspolitik gegenüber Südostasien. "Viele Investoren sehen darin ein Zeichen, dass geplante Strafzölle nun doch nicht in vollem Umfang kommen werden", erklärt David Swartz von Morningstar Research.

 

Fazit

Das neue US-Vietnam-Abkommen bringt politische Entspannung und wirtschaftliche Planungssicherheit – besonders für Unternehmen mit starker Südostasien-Verflechtung wie Nike. Kurzfristig reduziert es den Kostendruck, mittelfristig stärkt es die globalen Lieferketten.


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