Robinhood übertrifft Erwartungen mit Rekordumsatz und Gewinnverachtfachung – Gold-Abonnenten steigen um 61 % auf 2 Mio.
Robinhood Markets erzielte im zweiten Quartal einen Rekordumsatz von 682 Mio. USD und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street von 640 Mio. USD. Das Ergebnis je Aktie (EPS) lag bei 21 Cent, während Analysten 16 Cent erwartet hatten. Der Nettogewinn verachtfachte sich fast von 25 Mio. USD im Vorjahr auf 188 Mio. USD. Besonders hervorzuheben ist das gewaltige Wachstum der Gold-Abonnenten um 61 % auf 2 Mio. im Jahresvergleich, was jährlich wiederkehrende Abonnementerlöse von 100 Millionen USD generiert und zusätzliche Zinseinnahmen durch höhere Kundeneinlagen bringt.
Die transaktionsbasierten Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um 69 % auf 327 Mio. USD, hauptsächlich getrieben durch Options-Einnahmen von 182 Mio. USD (Anstieg von 43 %), Kryptowährungs-Einnahmen von 81 Mio. USD (Anstieg von 161 %) und Aktien-Einnahmen von 40 Mio. USD (Anstieg von 60 %).
Die Nettozinserträge erhöhten sich im Jahresvergleich um 22 % auf 285 Mio. USD, bedingt durch das Wachstum der zinstragenden Vermögenswerte, erhöhte Wertpapierleihe-Aktivitäten und höhere kurzfristige Zinssätze. Bemerkenswert sind die Cash-Sweep-Salden, die um 76 % auf 21 Mrd. USD anstiegen. Dabei handelt es sich um Geldbeträge, die Kunden auf ihren Robinhood-Konten haben und die automatisch in verzinste Konten oder Geldmarktfonds transferiert werden, um Zinsen zu verdienen. Robinhood verdient daran, indem sie einen Teil der Zinsen einbehält, die auf diese Gelder anfallen. Diese Differenz, die Robinhood einbehält, wird als "Net Interest Margin" (Nettozinsmarge) bezeichnet und stellt einen Teil der Einnahmen des Unternehmens dar.
Andere Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um 19 % auf 70 Mio. USD, hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Einnahmen aus Gold-Abonnements. Die verwahrten Vermögenswerte stiegen im Jahresvergleich um 57 % auf 139,7 Mrd. USD, und es wurden Rekordeinlagen von 13,2 Mrd. USD für das Quartal gemeldet, was einer annualisierten Wachstumsrate von 41 % entspricht.
CEO Vlad Tenev betonte: "Dieses Quartal hielten wir das Tempo mit schnellen Produkteinführungen und einem unermüdlichen Streben nach maximalem Wert für unsere Kunden aufrecht. Mit Robinhood Gold, das 2 Millionen Abonnenten erreicht hat, erleben wir, wie das Schwungrad beschleunigt." Zudem wurde auf die neue Gold-Kreditkarte hingewiesen, die sich noch in der Testphase befindet. "Die Leute lieben die Karte, die Kunden lieben die Belohnungen. Sie lieben alles daran, die In-App-Erfahrung, die digitale Erfahrung, die Karte selbst. Die App hat bisher eine Bewertung von 5,0 im App Store mit über 7.000 Bewertungen. Es gibt also eine große Nachfrage, sie schneller auszurollen."
Finanzchef Jason Warnick sagte, dass die Erweiterung anderer Geschäftszweige entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sei. Gold-Abonnenten neigen dazu, mehr Vermögenswerte bei Robinhood zu halten und mehr von den Diensten und Produkten des Unternehmens zu nutzen. Ein Beispiel dafür sind die Rentenvermögen, die sich auf 8,7 Mrd. USD beliefen, verglichen mit 0,8 Mrd. USD am Ende des 2. Quartals 2023..
Während Robinhood Funktionen für seine Plattform entwickelt, engagiert es sich auch in Fusionen und Übernahmen. Im Juni kaufte es die Kryptowährungsbörse Bitstamp und letzten Monat erwarb es Pluto, ein Investment-Research-Unternehmen, das künstliche Intelligenz nutzt, um maßgeschneiderte Anlagestrategien zu entwickeln. In der Telefonkonferenz deuteten die Führungskräfte an, dass weitere Übernahmen bevorstehen könnten, da das Unternehmen seine Plattform für Kunden weiter ausbauen möchte. Robinhood hat zuvor Interesse am Vermögensmanagement signalisiert. Er kündigte außerdem die Einführung einer Desktop-Version der beliebten mobilen Trading-App von Robinhood an.
Tenev betonte zudem, dass Robinhood eine Anlaufstelle für die finanziellen Bedürfnisse der Investoren bieten möchte. "Langfristig positionieren wir Robinhood so, dass es von einem Generationenwechsel des Wohlstands profitiert, der jetzt erst beginnt, von den Babyboomern zu den Millennials."
Robinhoods Finanzvorstand, Jason Warnick, wischte Sorgen beiseite, dass ein mögliches wirtschaftliches Abschwächen oder eine Rezession das Wachstum belasten könnte. "Unabhängig davon, wie sich das Marktumfeld im Rest des Jahres entwickelt, sind wir ziemlich optimistisch, dass wir gut positioniert sind, um gut abzuschneiden", sagte Warnick.
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