Rückgang der Nachfrage nach Covid-Impfstoffen belastet BioNTech – Umsatzprognose gesenkt

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Der Mainzer Biotechnologiekonzern BioNTech hat zu Beginn der Woche (06.11) die Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Aufgrund eines Rückgangs bei der Nachfrage nach Covid-Impfstoffen hat das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt und das Forschungsbudget reduziert. Die Mainzer erwarten für das Gesamtjahr nun einen Umsatz von rund 4 Mrd. Euro aus dem Covid-Impfstoffgeschäft, im Vergleich zu den zuvor prognostizierten 5 Mrd. Euro. Im Vorjahr belief sich der Umsatz noch auf 17,3 Mrd. Euro.

Unterm Strich steht ein kleiner Gewinn

Analysten hatten für das 3. Quartal einen Verlust erwartet, BioNTech konnte aber einen Gewinn von etwa 160 Mio. Euro erwirtschaften. Der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch bei 1,78 Mrd. Euro gelegen. Der Umsatz ist von 3,46 Mrd. Euro vom Vorjahr auf 895 Mio. Euro eingebrochen.

Impfmüdigkeit macht sich breit – auch bei angepassten Auffrischungsimpfungen

Die Coronapandemie hatte zu Milliardenumsätzen bei den bekannten Covid-Impfstoffherstellern geführt. Doch nach dem Höhepunkt der Pandemie hat die Nachfrage nach den Impfstoffen nachgelassen. Selbst bei den angepassten Auffrischungsimpfungen habe sich eine "Impfmüdigkeit" breitgemacht, wie der Nachrichtensender Ntv berichtete.

Pfizer senkt Umsatz- und Gewinnprognose

Der US-Partner Pfizer hatte bereits im Oktober seine Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich gesenkt und eine Abschreibung im Zusammenhang mit dem Covid-Impfstoffgeschäft angekündigt. Die Abschreibung von Pfizer hat BioNTech letztendlich weniger stark belastet als befürchtet. Die gute Nachricht sei, dass die Abwertungen von BioNTech bereits weitgehend in den Finanzergebnissen des vergangenen Geschäftsjahres und in geringerem Maße im laufenden Jahr berücksichtigt wären, wie Finanzchef Jens Holstein kommentierte. Die Auswirkungen wurden im 3. Quartal mit rund 500 Mio. Euro beziffert.

Pfizer hat aufgrund des schwächeren Geschäfts im vergangenen Quartal einen Verlust verzeichnet. Auch Konkurrent Moderna hat im 3. Quartal über ein negatives Ergebnis berichtet. BioNTech hatte nach einem negativen Ergebnis im 2. Quartal seine geplanten Forschungsausgaben auf 2 bis 2,2 Mrd. Euro gesenkt. Nun folgte eine erneute Kürzung auf 1,8 bis 2 Mrd. Euro. Finanziell ist BioNTech weiterhin solide aufgestellt, und Holstein betonte, dass etwa 17 Mrd. Euro an Zahlungsmitteln und Wertpapierinvestitionen strategische Flexibilität bieten würden.

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) könnten Chemotherapie ersetzen

Insgesamt befinden sich 15 Studien in einer Phase-2- oder der finalen Phase-3-Studie. Abseits des Covid-Geschäfts konzentriert sich BioNTech auf individuelle Krebstherapien. In der Pipeline befindet sich BNT316, ein Präparat, das sich bereits in der Phase-3-Studie zur Behandlung von Lungenkrebs befindet.

BioNTech sieht in sogenannten Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC) das Potenzial, herkömmliche Chemotherapien zu ersetzen. ADCs sollen im Grunde genommen Tumorzellen für Immunzellen zugänglich machen, damit das Immunsystem den Tumor angreifen kann.

Ich wünsche euch eine schöne Woche.
Bis zur nächsten spannenden Story,

Luca

 


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