Trump will Ozempic billiger machen – Novo Nordisk und Eli Lilly geraten unter Druck
Die Aktien der Pharmakonzerne Novo Nordisk und Eli Lilly sind am Donnerstagabend deutlich gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, er wolle den Preis für das Diabetes- und Abnehmmedikament Ozempic "viel niedriger" ansetzen.
In einer Rede im Weißen Haus sagte Trump laut Bloomberg Law, dass Patienten künftig rund 150 USD pro Monat für das Medikament zahlen sollten. Der derzeitige Listenpreis liegt bei etwa 1.000 USD pro Monat.
Markt reagiert nervös
Die Ankündigung löste an der Börse eine deutliche Reaktion aus: Novo Nordisk (NYSE: NVO) verlor im nachbörslichen Handel etwa 4 %, Eli Lilly (NYSE: LLY) gab rund 3 % nach.
Beide Unternehmen erzielen in den USA Milliardenumsätze mit sogenannten GLP-1-Medikamenten, zu denen Ozempic (Novo Nordisk) und Zepbound (Eli Lilly) gehören.
Laut Bloomberg Law befürchten Investoren, dass Trumps Äußerung auf stärkeren politischen Druck zur Senkung von Arzneimittelpreisen hinweist – insbesondere im Rahmen des US-Medicare-Programms.
Politischer Kontext
Trumps Aussage knüpft an frühere Bestrebungen seiner Regierung an, Arzneimittelpreise durch Vergleich mit internationalen Märkten zu senken ("Most Favored Nation"-Prinzip).
Diese Idee war bereits während seiner ersten Amtszeit diskutiert, wurde aber nie umgesetzt, da sie rechtlich und politisch umstritten war.
Aktuell prüft die US-Gesundheitsbehörde (Centers for Medicare & Medicaid Services, CMS) neue Preisverhandlungen für teure Medikamente, darunter auch GLP-1-Wirkstoffe. Ein verbindliches Ergebnis steht allerdings noch aus.
Unternehmen halten sich bedeckt
Weder Novo Nordisk noch Eli Lilly äußerten sich unmittelbar zu Trumps Äußerungen.
Ein Sprecher von Novo Nordisk erklärte laut Reuters, das Unternehmen befinde sich "in Gesprächen mit der US-Regierung über mögliche Preisstrategien", wollte aber keine konkreten Preisziele kommentieren.
Analysten sehen politisches Signal
Analysten werten Trumps Aussage als politisches Signal, nicht als konkrete Maßnahme.
Ein Preisniveau von 150 USD pro Monat gilt nach Einschätzung mehrerer Marktbeobachter als unwahrscheinlich, da es weit unter den heutigen Nettoverkaufspreisen läge und juristisch schwer durchsetzbar wäre.
Trotzdem zeigt die Kursreaktion, dass Anleger zunehmend regulatorische Risiken in ihre Bewertungen der großen GLP-1-Hersteller einpreisen.
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