UBS verzeichnet starken Zuwachs an Kundenvermögen im ersten Quartal
Die Schweizer Großbank UBS konnte im ersten Quartal des Jahres einen erheblichen Zuwachs an Kundenvermögen verzeichnen. Besonders bei vermögenden Kunden (Global Wealth Management) flossen von Januar bis März insgesamt 28 Milliarden USD (25,32 Milliarden Euro) in die Bank. Dabei waren die Gründe für die Kapitalzuflüsse vielfältig und nicht allein auf die Übernahme der angeschlagenen Bank Credit Suisse zurückzuführen, wie die UBS mitteilte. Vielmehr konnte die Bank bei Profi-Kunden wie Pensionskassen und Versicherungen durch eine starke Nachfrage nach Geldmarktfonds insgesamt 14 Mrd. USD an neuem Kapital verbuchen. Auch die generelle Unsicherheit an den Finanzmärkten und das Bedürfnis nach Stabilität dürfte ein Faktor für die Kundenzuflüsse gewesen sein. Nach der Ankündigung der Credit-Suisse-Übernahme sind in den letzten 10 Märztagen 7 Mrd. USD an Kundengeldern eingegangen.
UBS meldet Gewinnhalbierung
Allerdings konnte die UBS trotz des Kapitalzuflusses weniger Gewinne verbuchen als im Vorjahr. Der Gewinn halbierte sich auf 1,03 Mrd. USD, was vor allem auf eine hohe Rückstellung für einen Rechtsstreit in den USA zurückzuführen ist. Die Bank erhöhte für Rechtsfälle im Zusammenhang mit dem Geschäft mit Ramsch-Hypotheken aus der Zeit vor der Finanzkrise die Rückstellungen um 665 Mio. USD. Doch laut Bankchef Sergio Ermotti sind Gespräche mit dem US-Finanzministerium bereits "weit vorangeschritten".
Credit Suisse erlitt Vermögensabflüsse von 62,4 Mrd. Euro im ersten Quartal!
Die Übernahme der Konkurrentin Credit Suisse soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Die Credit Suisse erlitt im Startquartal Vermögensabflüsse von netto 61,2 Mrd. Schweizer Franken (rund 62,4 Milliarden Euro). Bei dem Institut hatte eine Reihe von Pannen und Fehlschlägen eine Vertrauenskrise ausgelöst. Mitte März hatten die Schweizer Regierung und die Notenbank daher beschlossen zu helfen, um schwere Verwerfungen innerhalb der Schweiz, möglicherweise aber auch eine weltweite Finanzkrise zu verhindern. Nach einem Wochenende mit hektischen Verhandlungen einigten sich die Parteien schließlich auf eine Übernahme durch die UBS, die mit staatlichen Garantien von 209 Mrd. Franken abgesichert wird.
UBS-Chef ist von Übernahmevorteilen überzeugt
UBS-Chef Ermotti ist überzeugt, dass diese Transaktion dazu beitragen wird, die führende Stellung der Schweiz als Finanzplatz zu verstärken und für die gesamte Wirtschaft von Vorteil sein wird. Er betonte auch, dass die UBS von Größenvorteilen und der sich ergänzenden regionalen Präsenz der beiden Häuser profitieren werde. Insgesamt soll die Übernahme der Credit Suisse dazu beitragen, die führende Position der Schweiz als Finanzplatz weiter auszubauen.
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