USA Rare Earth springt nach Analysten-Coverage an – William Blair sieht große Chancen im REE-Markt
Strategische Weichenstellung bei USA Rare Earth
USA Rare Earth hat sich in den vergangenen Tagen ins Rampenlicht katapultiert — nicht nur wegen eines starken Kursanstiegs, sondern vor allem wegen ihrer strategischen Bedeutung im Markt für Seltene Erden (REE). Die Aktie legte kräftig zu, nachdem William Blair & Company erstmals die Analystenabdeckung für USA Rare Earth aufgenommen und eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. Dabei wird das Geschäft von USA Rare Earth als "voll integrierter Anbieter von REE – vom Abbau bis zum Magneten" hervorgehoben.
Analystenmeinung: Bewertung und Erwartungen
Analyst Neal Dingmann von William Blair vergab bei Aufnahme der Coverage eine Outperform- bzw. Buy-Bewertung für USAR. Im Bericht heißt es, dass die US-Regierung verstärkt nationale REE-Lieferketten fördern werde und USAR stehe in einer günstigen Position, davon zu profitieren.
Klar ist: Die Bandbreite der Analystenschätzungen ist derzeit groß. Die positiven Einschätzungen basieren vor allem auf der strategischen Bedeutung und nicht auf einem etablierten Umsatz-/Gewinnprofil. Einige eher konservative Bewertungen reflektieren, dass USAR noch nicht profitabel ist.
Vom Erz bis zum Magneten: Die "Mine-to-Magnet"-Vision
Ein entscheidender Hebel ist die klare Strategie von USA Rare Earth, die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken: Abbau von REE-Rohstoffen, Verarbeitung zu Metallen und Legierungen, schlussendlich Herstellung von Magneten. Dieser Ansatz wird von den Analysten als differenzierender Faktor hervorgehoben, insbesondere vor dem Hintergrund der dominierenden chinesischen Verarbeitungskapazitäten.
Politisches Umfeld & Marktchance
Parallel zu diesen unternehmerischen Schritten verändert sich das globale Umfeld: Die US-Regierung treibt verstärkt an, die Abhängigkeit von China bei Seltenen Erden zu reduzieren. In diesem Zusammenhang wird USA Rare Earth als potenzieller strategischer Partner gehandelt. Der Analyst Dingmann sieht darin nicht nur eine Chance für USAR, sondern für die gesamte Branche.
Risiken im Blick
Trotz des Optimismus darf nicht übersehen werden: USA Rare Earth erzielt derzeit noch keinen signifikanten Umsatz und schreibt Verluste. Beispielsweise meldete USAR einen Nettoverlust von etwa 143 Mio. USD für Q2 2025. Einige Analystendienste weisen darauf hin, dass der Breakeven (Gewinnschwelle) frühestens im Jahr 2028 zu erwarten sei. Zudem zeigen konservative Kursziele, dass nicht alle Marktteilnehmer das Risiko bereits voll einkalkuliert haben.
Fazit
Das Momentum bei USAR ist stark. Die strategische Ausrichtung, der politische Rückenwind und die steigende Bedeutung von Seltenen Erden schaffen echte Wachstums-Chancen. Gleichwohl bleibt das Unternehmen hochgradig spekulativ, da operative Erfolge (Produktion, Magnet-Fertigung, staatliche Aufträge) noch in der Zukunft liegen. Für risikofreudige Investoren bietet sich hier eine interessante Gelegenheit – wer jedoch Wert auf aktuelle Erträge und stabile Zahlen legt, sollte die Entwicklung erstmal abwarten.
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