Game Changer in China? Diese Aktie legte im Oktober um 70% zu

Die Tagesschau berichtete vor 4 Tagen und die FAZ bereits vor eineinhalb Monaten über einen möglichen Game Changer in China. Das chinesische Unternehmen CanSino Biologics hat ein Corona-Vakzin zum Einatmen entwickelt und die Aktie legte im letzten Monat trotz des Aktiencrashs in China um 70% zu. Laut Chinas Staatsmedien wird diese Aerosol-Version eines Impfstoffes an Menschen verabreicht, die bereits immunisiert sind. 

Das Mittel hat von den chinesischen Behörden im September eine Notfallzulassung erhalten. Die Tagesschau schreibt: "Klinische Tests gab es außer in China auch in Ungarn, Pakistan, Malaysia, Argentinien und Mexiko. Laut der Nachrichtenagentur AFP wurde bislang keine unabhängige Studie veröffentlicht, die die Wirksamkeit belegt. Den Angaben zufolge stärken Tröpfchen des Nebels die Virusabwehr in Mund und Rachen, noch kleinere Tröpfchen wandern weiter in den Körper und wehren das Virus ab, bevor es die Atemwege erreicht."

Amerika drohe in der Entwicklung von neuen Vakzinen den Anschluss zu verlieren, schrieben laut FAZ Ende Juli die Yale-Immunologin Akiko Iwasaki und der Kardiologe Eric Topol, einer der meistzitierten Wissenschaftler in der Medizin, in der Zeitschrift "Science Immunology". Die FAZ berichtet weiter, dass das Nasenspray das Virus dort bekämpfe, wo es in den Körper gelange – und laut Tests wirksamer sei als der Piks in den Arm.

Bringt das die Wende? Chinas Regierung hat zuletzt immer noch Lockdowns verhängt, weil mehr als 100 Millionen Menschen über 60 Jahre gar nicht oder nicht vollständig geimpft sind. Sich impfen zu lassen war in Städten wie Schanghai, in denen die Bürger über zwei Monate lang in ihren Wohnungen eingesperrt waren laut FAZ nur für Ausländer in Privatkrankenhäusern möglich.

Die FAZ berichtet weiter:

"CanSino, dessen bisheriges Covid-Vakzin mit einer einmaligen Injektion verabreicht wird, meldete für die ersten sechs Monate einen Umsatzeinbruch von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dass Peking bisher keine landesweite Impfkampagne ausgerollt hat und stattdessen in Kauf nimmt, dass Chinas Wirtschaft angesichts der immer neuen Lockdowns einer Rezession entgegenschlittert, könnte auch mit der geringen Wirksamkeit der heimischen Vakzine zu tun haben. Ausländische Industrievertreter wie EU-Handelskammerchef Jörg Wuttke haben immer wieder angeprangert, dass Chinas Regierung "den eigenen Impfstoffen nicht traut". Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt etwa die Wirksamkeit von CanSinos per Nadel verabreichtem Impfstoff mit gerade mal 58 Prozent an – das Vakzin des Mainzer Herstellers Biontech etwa kommt laut Robert-Koch-Institut auf eine Wirksamkeitsrate von 75 Prozent. Allerdings beziehen sich die Raten auf die Delta-Variante des Virus. Bei Omi­kron fällt die Wirksamkeit geringer aus. Genau hier sollen Nasensprays Abhilfe schaffen. Die Hoffnung: Anders als beim Spritzen in den Muskel könne der Impfstoff viel besser eine Erkrankung und Übertragung des Virus verhindern, wenn er dort verabreicht werde, wo sich das Virus verbreite, nämlich in der Lunge. Könne der Impfstoff dem Körper Immunität verschaffen, sei dies der viel zitierte "game changer" in der Pandemie, schreibt "Nature", eine entscheidende Wende. [...] Zwar haben klinische Tests von CanSino gezeigt, dass die Zahl der Antikörper, die das Virus nach dem Eindringen in die Lunge neutralisieren sollen, bei Benutzung des Inhalators höher lag, als wenn das Vakzin in den Muskel gespritzt worden war. Um den Chinesen Erfolg bescheinigen zu können, seien jedoch viel mehr Tests erforderlich, schreibt "Nature" in einem Bericht. Einen Impfstoff herzustellen, der die Ausbreitung des Virus stoppe und gar milde Krankheitsverläufe verhindere: diese Latte liege "hoch"."

Fazit:

Es gibt noch keine objektive Informationslage, aber die weiteren Nachrichten dazu sollte man als Anleger im Auge behalten. 


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