Lufthansa dank höherer Ticketpreise so profitabel wie nie zuvor

Die Lufthansa hat im dritten Quartal aufgrund eines starken Reisesommers einen Rekordumsatz und einen deutlichen Gewinnsprung verzeichnet. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg um 31 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro, und das Nettoergebnis erhöhte sich um 47 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Der Sommer insgesamt war der profitabelste in der Geschichte des Unternehmens und der Umsatz erreichte mit 10,3 Mrd. Euro ein Rekordhoch.

Trotz gestiegener Ticketpreise ließen sich vor allem Privatreisende nicht von ihrer Reiselust abschrecken. Die Durchschnittserlöse waren im dritten Quartal um zwei Prozent höher als im Vorjahreszeitraum und 25 Prozent über dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der Coronapandemie. Die Lufthansa erwartet auch in den kommenden Monaten eine starke Nachfrage nach Flugtickets und hat bekräftigt, ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr von mehr als 2,6 Mrd. Euro zu erreichen.

Dennoch gibt es einige Gründe zur Vorsicht. Der Anstieg des Ölpreises wird die Treibstoffrechnung in diesem Jahr auf 8 Mrd. Euro steigern, etwa eine halbe Milliarde mehr als ursprünglich geschätzt. Außerdem hat die Frachtsparte Lufthansa Cargo mit schwacher Nachfrage zu kämpfen, nachdem sie während der Coronapandemie im letzten Jahr noch hohe Gewinne erzielt hatte. Die Lufthansa erwartet jedoch eine Verbesserung im Schlussquartal, da der Markt den Boden erreicht haben sollte.

"Auch wenn die geopolitische Lage herausfordernd bleibt, stimmt uns unser Buchungsausblick positiv – nicht nur für ein sehr gutes Konzernergebnis in diesem Jahr, sondern auch darüber hinaus", sagte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa.

Im kommenden Jahr plant der MDax-Konzern, der die Rückkehr in die oberste Börsenliga anpeilt, eine Rendite von acht Prozent zu erreichen. Ein solches Niveau wurde im letzten Jahrzehnt nur in den Jahren 2017/18 erreicht, als die Air-Berlin-Pleite die Kasse der Lufthansa füllte. Dabei soll das Angebot der Lufthansa im Jahr 2023 lediglich 85 Prozent des Niveaus von 2019 erreichen. Für 2024 wird eine Steigerung auf 95 Prozent angestrebt. Gleichzeitig sollen die Stückkosten gesenkt werden, um die Rentabilität zu steigern und wettbewerbsfähiger zu sein.


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