Tesla liefert im 4. Quartal mehr Fahrzeuge aus als erwartet – Analystenmeinungen sind aber teils kritisch

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Tesla hat im 4. Quartal mehr Fahrzeuge ausgeliefert als die Wall Street erwartet hatte. Der Elektroautohersteller erfüllte auch die Gesamtjahresprognosen. Im Schlussquartal 2023 wurden insgesamt 484.507 und im gesamten Jahr 1,81 Mio. Fahrzeuge ausgeliefert. Der Konzern fiel jedoch hinter dem chinesischen Konkurrenten BYD zurück, der im Schlussquartal mehr E-Autos ausliefern konnte.

Citi-Analyst erwartet eine negative Stimmung bei der E-Autonachfrage in 2024

Die Reaktionen der Analysten auf die Auslieferungszahlen waren gemischt. Die Wall Street konzentrierte sich auf die Jahresendgewinne und mögliche Herausforderungen im Jahr 2024. Jefferies erhöhte das Kursziel nach den Absatzzahlen zwar von 210 USD auf 225 USD, behielt jedoch die Bewertung "Halten" bei. Analyst Philippe Houchois passte die Umsatz- und Ergebnisschätzungen leicht an, betonte jedoch die Unsicherheiten für 2024. Citi-Analyst Itay Michaeli prognostizierte eine generell negative Stimmung bei der E-Autonachfrage im laufenden Jahr. Der Fokus der Anleger habe sich auf die Bruttomargen des 4. Quartals und die Preisgestaltung der Fahrzeuge verlagert.

Bruttogewinnspannen bleiben die "Schlüsselfrage"

Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi sieht die Bruttogewinnspannen im Automobilsektor ohne regulatorische Gutschriften als entscheidende Frage des 4. Quartals. Er erwartet eine Bruttogewinnspanne von 15,7 % im 4. Quartal, warnt jedoch vor weiteren Rückgängen aufgrund von Preissenkungen im September und Oktober sowie erheblichen Rabatten für Bestandsmodelle im Schlussquartal.

JPMorgan und Roth MKM bleiben pessimistisch

JPMorgan zeigt sich besonders pessimistisch in Bezug auf die Entwicklung bei Tesla. Trotz übertroffener Prognosen und einer weitgehend erfüllten Konsensschätzung behält die Investmentbank das Kursziel von 135 USD und die Einstufung "Untergewichten" bei. Der E-Autobauer habe seine Prognose übertroffen und in etwa der Konsensschätzung entsprochen, kommentierte Analyst Ryan Brinkman. Sie sei allerdings im Jahresverlauf immer weiter gesunken, so Brinkman.

Roth MKM-Analyst Craig Irwin hält die Tesla-Aktie für überbewertet. Er vergleicht das Unternehmen mit Toyota, das jährlich etwa 9 Mio. Fahrzeuge produziert. Der Analyst bleibt aber weiterhin bei seinem neutralen Rating. Denn der US-Konzern könnte mit Maßnahmen wie der Einführung einer kleineren Fahrzeuggeneration den Aktienkurs möglicherweise stützen.

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Luca


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