Thyssenkrupp Nucera: Erfolgreicher Start der Zeichnungsfrist für Wasserstoff-Tochter

Die Aktienvermarktung der Wasserstoff-Tochtergesellschaft von Thyssenkrupp, Thyssenkrupp Nucera, ist erfolgreich angelaufen. Bereits am ersten Tag der Zeichnungsfrist überstieg die Nachfrage nach den Aktien das Angebot. Dies wurde von den beteiligten Banken am Montag Investoren mitgeteilt. Die "covered message", also die Nachricht, dass Orders für alle zum Verkauf stehenden Aktien eingegangen sind, ist ein wichtiges Signal für Investoren und führt in der Regel zu vielen Folgeaufträgen. Als Faustregel gilt, dass mindestens doppelt so viele Orders eingegangen sein müssen wie Aktien im Angebot sind, damit der Börsengang ein Erfolg wird.

Die Preisspanne für die im Börsengang angebotenen Aktien wurde am Freitag von Thyssenkrupp Nucera bekannt gegeben. Sie liegt etwas unter den Erwartungen der vergangenen Monate. Insgesamt sollen bis zu 30,3 Mio. Aktien angeboten werden, was einem Börsenwert zwischen 2,4 und 2,7 Mrd. Euro entspricht.

Wasserstofftechnologie und neue Standorte erfordern hohe Investitionen

Der Börsengang soll Thyssenkrupp Nucera zwischen 500 und 566 Mio. Euro einbringen, die das Unternehmen nutzen möchte, um das Geschäft mit der Wasserstofftechnologie weiter auszubauen. Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung kommt direkt Thyssenkrupp Nucera zugute und soll das Unternehmen bei seinen zukünftigen Plänen unterstützen.

Thyssenkrupp wird im Zuge des Börsengangs seinen Anteil an Nucera auf 50,2 Prozent reduzieren. Derzeit hält Thyssenkrupp 66 Prozent der Anteile, während die restlichen 34 Prozent beim italienischen Partner De Nora liegen. Der Anteil von De Nora würde bei vollständiger Platzierung auf 25,6 Prozent sinken.

Thyssenkrupp Nucera konzentriert sich derzeit auf den Ausbau des Geschäfts mit grünem Wasserstoff, insbesondere in Europa und Nordamerika. Das Unternehmen plant den Aufbau und die Erweiterung von Standorten, um von den vielversprechenden Wachstumschancen in diesen Märkten zu profitieren.

Die Investitionen, die Thyssenkrupp Nucera in den kommenden Jahren tätigen möchte, sind jedoch beträchtlich. Um sich international gegenüber Wettbewerbern behaupten zu können, sind hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung erforderlich. Bis 2026 plant das Unternehmen Investitionen in Höhe von insgesamt rund 500 Mio. Euro.

Thyssenkrupp Nucera weist auf Risiken hin

Neben den Chancen gibt es jedoch auch Risiken, auf die Thyssenkrupp Nucera hinweist. Ein Beispiel ist die Abhängigkeit von potenziell gesundheitsgefährdenden Chemikalien wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die in den Produkten des Unternehmens verwendet werden. Sollte die Verwendung dieser Chemikalien in der Zukunft verboten oder eingeschränkt werden, könnte dies Auswirkungen auf bestimmte Geschäftsbereiche haben und Änderungen an Produkten und Anlagen erforderlich machen.

Der erste Börsenhandelstag für die Nucera-Aktie soll der 07. Juli sein.


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