Wedbush-Analyst: NVIDIAs Ergebnisse zeigen, dass die KI-Revolution erst am Anfang steht

Der Chiphersteller NVIDIA hat die Ergebnisse für das abgelaufene 4. Quartal veröffentlicht. Die Zahlen verdeutlichen das anhaltende Engagement des US-Unternehmens beim Ausbau von KI-Systemen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. NVIDIA-CEO Jensen Huang bezeichnete die KI als einen "Wendepunkt" und betonte, dass die Nachfrage nach Rechenleistung weiter sehr stark sei, sowohl weltweit in den Unternehmen, Branchen als auch Ländern.

Die Entwicklung spiegelt sich in den Quartalsergebnissen des Unternehmens wider und zeigt die Dynamik des KI-Booms. Große Technologiekonzerne wie Microsoft, Google und Apple setzen verstärkt auf diese Technologie und benötigen NVIDIAs Hardware, um sie effektiv zu nutzen.

Der Umsatz im 4. Quartal hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht und wird voraussichtlich auch im laufenden Quartal weiter steigen. Die Gewinne sind um mehr als das Achtfache gestiegen. Daniel Ives, Analyst bei Wedbush, kommentierte, dass die Ergebnisse verdeutlichen würden, dass die KI-Revolution erst am Anfang stehe und ihren Höhepunkt noch nicht erreicht habe.

Die Zahlen des 4. Quartals im Überblick:

  • Rekord-Quartalsumsatz von 22,10 Mrd. USD gegenüber den Analystenerwartungen von 20,62 Mrd. USD
  • Umsatz im Rechenzentrumsgeschäft: 18,4 Mrd. USD - ein Anstieg von 409 % im Vorjahresvergleich
  • Nettogewinn (GAAP): 12,29 Mrd. USD nach 1,41 Mrd. USD im Vorjahr – (Non-GAAP) 12,84 Mrd. USD (+491 %)
  • Bereinigter Gewinn je Aktie (Non-GAAP): 5,16 USD gegenüber den Analystenprognosen von 4,64 USD

Colette Kress, Finanzchefin von NVIDIA, erklärte in einem Telefonat mit Analysten, dass das Unternehmen bei der neuesten Generation von KI-Chips unter Lieferengpässen leide. Auch bei der Einführung der nächsten Chip-Generation müsse mit Einschränkungen gerechnet werden, zitierte das Wall Street Journal Kress.

Die Verkäufe von KI-Chips nach China seien zuletzt aufgrund der Beschränkungen durch die US-Regierung deutlich zurückgegangen. Huang kommentierte, dass das Unternehmen an neuen Chips arbeite, die den US-Beschränkungen entsprächen. Insgesamt erwartet er, dass die Nachfrage im Laufe des Jahres weiterhin stärker sein wird als das Angebot. Die Bedingungen für ein anhaltendes Wachstum im Jahr 2025 und darüber hinaus sind laut Huang hervorragend. Die Nachfrage nach den GPUs bleibe aufgrund der generativen KI und einer branchenweiten Verlagerung weg von zentralen Prozessoren hin zu den Beschleunigern hoch.

Geschäft mit Rechenzentren wächst weiter kräftig

Der Großteil des Umsatzes stammt inzwischen aus dem Geschäftsbereich, der sich auf Rechenzentren konzentriert. Hier belief sich der Umsatz im abgelaufenen Quartal auf 18,4 Mrd. USD, was einem Anstieg von 409 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

  • In Zusammenarbeit mit Google wurden Optimierungen an NVIDIAs Rechenzentren und PC-KI-Plattformen für Gemma, Googles innovative offene Sprachmodelle, eingeführt.
  • Außerdem wurde die strategische Zusammenarbeit mit Amazon Web Services zum Hosten von NVIDIA DGX Cloud auf AWS erweitert.

Meilenstein: 500 KI-gesteuerte RTX-Spiele und - Anwendungen

Die einstige Hauptumsatzquelle, die Gaming-Sparte, verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls ein solides Wachstum von 56 % auf 2,9 Mrd. USD.

  • Es wurden die GeForce RTX 40 SUPER Series-Grafikprozessoren eingeführt, die die neuesten RTX-Technologien unterstützen.
  • Zusätzlich wurden generative KI-Funktionen für die installierte Basis von über 100 Mio. RTX-KI-PCs angekündigt, darunter Tensor-RT LLM zur Beschleunigung der Inferenz auf großen Sprachmodellen sowie Chat mit RTX. Letzteres ist eine Tech-Demo, die es Benutzern ermöglicht, einen Chatbot mit ihren eigenen Inhalten zu personalisieren.
  • NVIDIA erreichte außerdem den Meilenstein von 500 KI-gesteuerten RTX-Spielen und -Anwendungen, die NVIDIA DLSS, Raytracing und andere RTX-Technologien nutzen.

Die "Professional Visualization"-Sparte verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 105 % auf 463 Mio. USD. Hier wurde die "Adoption" des NVIDIA Omniverse durch das weltweite Ökosystem der Automobil Konfiguratoren angekündigt.

Automobilgeschäft geht im Jahresvergleich zurück

Die kleineren Geschäftsbereiche des Unternehmens verzeichneten kein derart schnelles Wachstum. Das Automobilgeschäft ging um etwa 4 % auf 281 Mio. USD zurück, während das OEM- und andere Geschäft, einschließlich Kryptochips, um 7 % auf 90 Mio. USD zulegen konnte.


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