3D Druck: Auf dem Sprung zum Massenmarkt. Vom Prototyping zur Produktion!

In den nächsten 3 Jahren dürfte es soweit sein. Dann ist 3D-Druck schnell und qualitativ gut genug, um Produkte in Serienproduktion zu fertigen. Die Branche steht dann vor einem gigantischen Wachstum!

Die gesamte 3D-Druck-Branche durchlebte in den vergangenen Jahren eine schwere Krise. Denn die Technologie des "Additive Manufacturing" stieß bei der verarbeitenden Industrie bislang auf wenig Resonanz. Denn die bisherigen 3D-Drucker erwiesen sich bei der industriellen Massenfertigung bislang als zu ineffizient und langsam und wurden daher bislang meist nur zur Herstellung von Prototypen und Kleinserien eingesetzt. Mittlerweile ist die 3D-Drucktechnologie dank der rasanten Entwicklung der letzten Jahre ihren Kinderschuhen entwachsen hält unaufhaltsam Einzug in die moderne Industriefertigung. Dabei eröffnet das auch unter der Bezeichnung "Additive Manufacturing" bekannte Verfahren zahlreiche neue Möglichkeiten, um den Herstellungsprozess von Produkten nicht nur schneller und effizienter zu gestalten. In Kombination mit neuen Konzepten wie "Industrie 4.0" eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Fertigung von individuell gestalteten Produkten auf ein und der selben Fertigungslinie. Damit hat die 3D-Technologie das Potenzial, den Herstellungsprozess der Zukunft nachhaltig zu verändern und eine neue industrielle Revolution einzuleiten!

Metalldruck als Protagonist im 3D-Drucksegment!
Welches Potenzial die 3D-Drucktechnologie hat, zeigt sich am Beispiel des Nischensegments Metal-Printing- Der Metalldruck hält unaufhaltsam Einzug in den Fertigungsprozess verschiedener Branchen. Denn die durch Metall 3D-Druck gefertigten Komponenten weisen im Vergleich zu herkömmlich hergestellten Teilen nicht nur ein deutlich reduziertes Gewicht auf, sondern sind auch erheblich belastbarer. Entsprechend gefragt ist diese Technologie in der Flugzeugindustrie, Denn dank der Gewichtsersparnis sinkt auch der Treibstoffverbrauch, was neben erheblichen Kostenvorteilen auch den weiter verschärften Umweltvorgaben Rechnung trägt. Unter anderem bedienen sich General Electric, Rolls Royce, Airbus und Boeing und andere Branchengrößen aus der Flugzeug- und Aerospace-Industrie dieses neuen Verfahrens zur Herstellung von Komponenten für Turbinen oder andere Flugzeugteilen. Auch in der Automobilindustrie hält der Metalldruck mittlerweile bei vielen Herstellern Einzug. So wird das Verfahren unter anderem von BMW zur Herstellung von Motorblöcken und Komponenten verwendet, während Daimler den 3D-Druck künftig zur Massenfertigung von Ersatzteilen verwenden will.

Übernahme von SLM Solutions und Arcam sichert GE die Marktführerschaft!
Längst erkannt hat der US-Industriegigant General Electric das Potenzial dieser neuen Fertigungstechnologie. Der US-Konzern gilt selbst als einer der führenden Anbieter bei 3D-Drucklösungen und hat seine Expertise im Segment Metal-3D--Printing kürzlich durch die Übernahme der beiden Anbieter SLM Solutions und Arcam erheblich ausgebaut. Dieser Coup sollte sich für General Electric als kluger Schachzug erweisen. Denn beide Hersteller gelten als technologisch führend in diesem Bereich, wovon sich General Electric als langjähriger Kunde selbst überzeugen konnte. Denn der US-Konzern nutzt 3D-Drucklösungen von Arcam und SLM Solutions seit Jahren zur Herstellung von Metallkomponenten für Flugzeugturbinen.

From Prototyping to Production- Ein Szenario für die kommenden drei Jahre!
Das Beispiel Metalldruck zeigt, wie schnell eine revolutionäre neue Technologie die Fertigung in einzelnen Branchen verändern kann. Ähnliches Potenzial sehen Experten für andere Segmente der 3D-Druckbranche. So geht Vyomesh Joshi, CEO beim US-Konzern 3D Systems davon aus, dass die gesamte 3D-Druckindustrie in den kommenden Jahren Einzug in nahezu allen Branchen halten wird. Damit könnte der 3D-Druck sein Image als Nischenbereich zur Herstellung von Prototypen oder als Spielwiese für Tüftler und Bastler endgültig ablegen.

Schnellere Durchlaufzeiten und höhere Präzision machen 3D Druck praxistauglich!
Schon jetzt wird das additive Manufacturing in verschiedenen Bereichen der Medizintechnik als neuer Standard verwendet, wenn es um die Herstellung von Zahnimplantaten oder Hüft- und Gelenkimplantaten geht. Das sich 3D-Druck in diesen Segmenten als neuer Standard etabliert hat, ist dem technologischen Fortschritt zu verdanken. Dank neuer und schnellerer 3D-Druckverfahren haben sich die Durchlaufzeiten mittlerweile erheblich verkürzt. Auch in punkto Präzision haben die heutigen 3D-Drucklösungen erhebliche Fortschritte gemacht. So entfällt bei den neuesten Modellen beispielsweise eine aufwändige Nachbearbeitung, was dieses Verfahren praxistauglich für den Produktionsalltag macht.

3D-Druck ebnet den Weg für neue Produkte!
Auch in anderen Segmenten bieten 3D-Druckerlösungen interessante Einsatzmöglichkeiten, wobei sich diese Technologie auch zur Herstellung innovativer neuer Produkte eignet. Bestes Beispiel ist ein komplett aus Kunststoff bestehender Motors, der unter der Federführung des Chemiekonzerns Solvay entwickelt wurde. Der auf dem Konzept des Erfinders Matti Holzberg basierende "Polimotor 2" wird mit Hilfe der 3D-Drucktechnologie vollständig aus Kunststoff-Bestandteilen gefertigt und weist eine Gewichtsersparnis von mehr als 40 Kilogramm gegenüber vergleichbaren Motoren auf.

Beispiel Adidas - Maßgeschneiderte Schuhe aus dem 3D-Drucker!
Ein konkretes Beispiel für die Integration von 3D-Druck bei der Herstellung individuell gestalteter Produkte liefert der Sportschuhhersteller Adidas.Das unter der Bezeichnung "Futurecraft 3D" gestartete Projekt der Herzogenauracher soll den Kauf passender Sport- und Laufschuhe revolutionieren. Anstatt sich das passende Schuhwerk durch zeitraubendes Anprobieren und Probelaufen auszuwählen, soll es künftig möglich sein, die passende ergonomische Form durch ein paar Schritte auf dem Laufband zu ermitteln. Die Datensätze werden im Anschluss durch eine spezielle Datenerhebungs- und Footscan-Technologie ausgewertet. Dadurch erhält man eine flexible, voll atmungsfähige Abbildung seines eigenen Fußabdrucks. Auf dieser Grundlage lässt sich eine individuell an die Dämpfungsbedürfnisse des jeweiligen Läufers angepasste Laufzwischensohle erstellen. Das Datenrohmaterial wird anschließend inklusive der individuellen Vorstellungen bezüglich Farben und Design des Lauf- oder Sportschuhs an einen 3D-Drucker übermittelt, der wenig später den fertigen Laufschuh ausdruckt.

Speedfactory als Role Model für andere Branchen!
Dieses futuristische Konzept dürfte in nicht allzu ferner Zukunft nicht nur den Kauf von Schuhen revolutionieren. Ähnliche Anwendungsmöglichkeiten für die 3D-Druck-Technologie bieten sich auch in anderen Bereichen. Schon jetzt kommen Zahnschienen oder passende Implantate aus dem Dentallabor aus dem 3D-Drucker. Ähnliche Wege beschreitet man bei der Massenherstellung von Hüft- und Gelenkimplantaten. Auch im Konsum- und im Nahrungsmittelbereich werden 3D-Drucker zur schnellen und effizienten Herstellung von individuell designten Spielfiguren oder Keksen verwendet. In diesem Zusammenhang bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um diese Technologie in den Verkaufsalltag zu integrieren. So könnten beispielsweise Geschenkartikel auf Basis individueller Vorlagen direkt im jeweiligen Fachgeschäft hergestellt oder Online geordert werden. Gleiches gilt für Modellfiguren, Spielzeuge oder andere

3D Systems Stratasys und Manz - Drei Protagonisten aus diesem Megatrend!
Nach der Übernahme der beiden führenden Hersteller aus dem Metalldrucksegment durch General Electric richtet sich das Interesse der Investoren vor allem auf die beiden Branchengrößen Stratasys und 3D Systems.

Stratasys gilt als einer der führenden Anbieter von Lösungen für professionelle Anwendungen und machte Mitte des Jahres mit der Einführung des Multi-Material-3D-Printer "J750"von sich reden. Das neue 3D-Druckermodell zeichnet sich durch die so genannte Multimaterial-Technologie aus, das als einziges Verfahren das gleichzeitige Verarbeiten, Kombinieren und Mischen von unterschiedlichen Grundmaterialien ermöglicht. So lassen sich mit dem neuen Modell auf Basis der sechs verfügbaren Grundmaterialien bis zu 1.000 digitale Verbundstoffe herstellen, denen sich je nach Bedarf, unterschiedliche reproduzierbare Eigenschaften zuordnen lassen. So können beispielsweise starre, undurchsichtige, gummiartige und luftdurchlässige Materialien innerhalb eines Objekt miteinander kombiniert werden. Revolutionär neu ist die Tatsache, dass sich diese Materialien beliebig mit einem Spektrum aus 360.000 Farben und Farbtönen kombinieren lassen. Geeignet ist der Drucker unter anderem zur Herstellung von Sportschuhen, aber auch zur Fertigung von Brillengestellen, Hardcovers für CD´s, Bücher oder Smartphone-Cases und vielen anderen Produkten. Daneben gilt Stratasys auch als gefragter Partner für professionelle Anwendungen. Unter anderem greift der Flugzeugbauer Airbus bei der Produktion von Konponenten für das Interieur des A350 auf die 3D-Drucker von Stratasys zurück.

Als 3D-Druckpionier der ersten Stunde gilt auch 3D Systems. Der US-Hersteller hat sich vor allem auf 3D-Druckapplikationen für den Konsumentenbereich spezialisiert. Mittlerweile hat man sich auch erfolgreich im Professionel-Segment etabliert. Hier bietet man unter anderem spezielle Lösungen zur Herstellung von Teilen für die Flugzeug- und Automobilindustrie an. Auch in der Medizintechnik ist man mit speziellen Lösungen für die Herstellung von Dental-Implantaten präsent. Auch für die Herstellung von Süßigkeiten hat man die passende Lösung parat. So entwickelte man gemeinsam mit dem US-Schokoladenhersteller "Hershey´s den Schokoladen-Drucker CocoJet und weitere Modeelle zur Herstellung von Lebensmitteln

Ein weiterer Profiteur des 3D-Druckbooms ist der Reutlinger Technologiekonzern Manz. Denn Manz liefert das passende Know-How für Produktlinien, in denen die 3D-Druck-Technologie integriert wird. Ein gutes Beispiel liefert die Kooperation von Manz zur Realisierung der Speedfactory des Sportschuhherstellers Adidas. In diesem Zusammenhang erhielten die Schwaben Anfang Juli einen ersten Großauftrag zur Lieferung von Maschinenlösungen zur Realisierung eines Prototyps der Speedfactory. Im kommenden Jahr sollen auf einer Gesamtproduktionsfläche von 4.600 Quadratmetern rund 500.000 Schuhe vom Band laufen. Folgeaufträge sind für Manz in diesem Zusammenhang auch mit der für 2017 geplanten Errichtung einer zweiten Speedfactory in den USA zu erwarten. Mit dem Siegeszug der 3D-Drucktechnologie sollten sich für Manz außerhalb der klassischen Geschäftsfelder Maschinenlösungen für die Bereiche "Electronics", "Solar" und "Energy Storage" weitere interessante Umsatzchancen eröffnen.

Alle drei genannten Aktien könnten in den kommenden Jahren vom Siegeszug der 3D-Drucktechnologie profitieren. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Werte für einen Long-Einstieg jedoch uninteressant. Denn vor dem Hintergrund der Krise innerhalb der gesamten Branche und dem wachsenden Konkurrenzdruck haben die 3D-Druckanbieter 3D-Systems und Stratasys nach wie vor mit massiven strukturellen Problemen zu kämpfen. Dies schlägt sich auch im Chartbild nieder, wobei die Voraussetzungen des Trend Templates von keinem der oben genannten Werte erfüllt werden. Ein Long-Einstieg bietet sich erst dann an, wenn das Trend Template Grünes Licht gibt.

Wann sollte man diese Aktien kaufen?

Wir trennen strikt zwischen einem Zukunftsmarkt, der hohe Wachstumsraten verspricht und der Handelsstrategie für die jeweiligen Aktien. Nur weil eine Branche starkes Wachstum verspricht, macht das die jeweiligen Werte noch nicht kaufenswert.

Wir warnen sogar davor, die Aktien jetzt zu kaufen. In 2 Jahren, wenn das große Brachenwachstum beginnt, könnten die Branchenführer komplett andere sein.

Kaufenswert werden die Aktien dann, wenn sich wieder klare Aufwärtstrendstrukturen etabliert haben. Wir überwachen dies für Sie und informieren Sie dann sofort über einen "Leaderboard-Alert" per Email. Somit sind Sie rechtzeitig mit dabei, wenn sich der Trend aufbaut.