Held der Woche: John McAfee will Dropbox und Co überflüssig machen!

Liebe Leser,

John McAfee machte diese Woche mit vollmundigen Ankündigungen Schlagzeilen. Seine neue Firma soll bestehende Cloud-Dienste wie Dropbox überlüssig machen. Wer ist dieser Mann und was hat er vor?

Die neue Firma von John McAfee

John McAfee gehörte zu den Pionieren in Sachen IT-Sicherheit. Als sein Computer 1987 mit dem ersten Computervirus (c)Brain infiziert wurde, gründete er kurzerhand ein Unternehmen zur Virenbekämpfung. Daraus entstand später der Konzern McAfee. Dieser entwickelte Sicherheitssoftware und vertrieb diese als Shareware. Als der Gründer und Namensgeber das Unternehmen 1997 schließlich seine Anteile verkaufte, wurde sein Vermögen auf einhundert Millionen Dollar geschätzt.

Als Immobilieninvestor machte er dann allerdings eine weniger gute Figur: Nach der Finanzkrise 2008 sind von seinem einst dreistelligen Vermögen lediglich noch rund vier Millionen übrig geblieben. Auch sonst machte er in den letzten Jahren eher negative Schlagzeilen. So geriet er in seiner Wahlheimat Belize immer wieder mit der Justiz aneinander und beantragte im benachbarten Guatemala schließlich sogar Asyl. Von dort wurde er aber schlicht in die Vereinigten Staaten ausgewiesen. Zuletzt erhob dann eine TV-Dokumentation sogar den Vorwurf, MccAfee habe zwei Menschen ermordet. Dieser bestreitet die Tat allerdings und ist stattdessen zu seinen geschäftlichen Wurzeln zurückgekehrt.

DemonSaw: McAfee setzt auf das Filesharing der Zukunft

So übernahm McAfee den Vorstandsvorsitz des Investmentunternehmens MGT Capital Investments und kaufte Firmen aus der IT-Branche. Eine der spannendsten Zukäufe dabei ist die Firma DemonSaw. Dabei handelt es sich quasi um eine Art Neuauflage des klassischen Filesharing. Diese Plattformen waren zu Beginn des 21. Jahrhunderts extrem populär, führten bei Urheberrechtsverletzungen aber immer wieder auch zu Abmahnungen der Rechteinhaber. Vielen Nutzern war es schließlich zu mühsam Verschlüsselungssoftware zu nutzen, so dass die Plattformen an Popularität verloren.

Genau dort setzt nun DemonSaw an. Denn dort gibt es keine zentralen Server mehr, sondern die beteiligten Computer vernetzen sich über einen DemonSaw-Router untereinander, wobei der Datenaustausch durch das Programm automatisch verschlüsselt wird. Je nach Wahl des Routers kann dabei ein öffentliches oder ein privates Netzwerk eingerichtet werden. Entwickelt wurde die Software von Eric J. Anderson. Dieser ist in der Szene selbst eine Legende und war zuvor unter anderem für die Entwicklung des Spiels Grand Theft Auto V verantwortlich. Ursprünglich sollte das System vor allem dazu dienen, im Verwandten- und Freundeskreis Bilder und Dateien möglichst einfach austauschen zu können. Inzwischen gibt es aber bereits deutlich größere Pläne.

Der neue Dienst soll Clouds wie Dropbox vollkommen überflüssig machen

Bisher hat die Firma von McAfee zwar noch keinen einzigen Cent verdient, für die Zukunft hat er aber bereits große Ankündigungen gemacht. So gelten Cloudlösungen eigentlich als Modell der Zukunft. McAfee hingegen ist davon überzeugt, dass DemonSaw diesen Bereich komplett überflüssig machen werde. Mehr noch: DemonSaw werde das Internet revolutionieren und den Gedanken der weltweiten Vernetzung gleichsam vollenden.

Besonders herausgepickt hat er sich den Dienst Dropbox. Dieser ermöglicht es Daten online zu speichern und dann auch von anderen Geräten darauf zuzugreifen. Die Firma ist ein Liebling der Investoren und wurde zuletzt mit rund 10 Milliarden Dollar bewertet. Gerüchten zufolge ist zudem für das nächste Jahr ein Börsengang geplant. McAfee geht allerdings davon aus, dass DemonSaw Dropbox eher früher als später überflüssig machen wird. "Wenn ich bei Dropbox wäre und hätte DemonSaw gedownloadet, würde ich alle meine Anteile sofort verkaufen und in ein anderes Geschäftsfeld wechseln, denn wir werden all das überflüssig machen", so der IT-Sicherheitsexperte gegenüber dem Portal Business Insider.