KWS Saat: Oetker-Familie kauft sich ein! Großer Gewinner des Bayer-Monsanto-Deals

Nach der Übernahme von Monsanto durch Bayer dürfen die öffentlichen Diskussionen, um gentechnisch verändertes Saatgut erneut hochkochen. KWS Saat bietet Saatgut überwiegend aus natürlicher Züchtung an und könnte der große Gewinner sein. Die Oetker-Familie kaufte für 12,5 Mio. Euro und scheint genau dieses Szenario zu spielen"

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Bayer/Monsanto Deal schürt Ängste vor gentechnisch veränderten Lebensmitteln
Nach monatelanger Übernahmeschlacht erhielt Bayer kürzlich den Zuschlag zur Übernahme des US-Saatgut-Anbieters Monsanto. In der breiten Öffentlichkeit stößt die Milliarden-Übernahme von Monsanto auf Kritik. Vor allem Umwelt- und Bauernverbände fürchten wohl zurecht, dass sich durch den Zusammenschluss von Bayer/Monsanto der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut in den kommenden Jahren in der Landwirtschaft erheblich erhöhen dürfte. Nicht wenige Experten prophezeien, dass der Konzentrationsprozess in der Saatgutbranche den Untergang der konventionellen, gentechnikfreien Nahrungsmittelproduktion einleiten könnte.

Nachfrage nach gentechnik-freiem Saatgut dürfte anziehen - KWS Saat profitiert!
Da gesunde Ernährung zu den wichtigsten Trends in der Lebensmittelbranche zählt, dürfte die Nachfrage nach nicht-gentechnisch verändertem Saatgut kräftig anziehen. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist zweifellos KWS Saat. Zwar setzt der in Einbeck ansässige Traditionskonzern bei der Züchtung neuer Sorten ebenfalls auf diese umstrittene Technologie, allerdings beschränkt man sich dabei vorwiegend auf Nutzpflanzen wie Mais oder Zuckerrüben. Knapp zwei Drittel setzt der Saatgut-Spezialist für Kultur-Nutzpflanzen wie Zuckerrüben, Mais, Getreide (Weizen, Roggen, Gerste), Kartoffeln und Raps durch konventionell hergestelltes Saatgut um und generiert damit den Löwenanteil seiner Erlöse.

Insiderkäufe durch Unternehmerfamilie Oetker im zweistelligen Millionenbereich!
Damit sollte KWS Saat mittelfristig als einer der Gewinner aus dem fortschreitenden Konzentrationsprozess der Branche hervorgehen. Denn nach dem Zusammenschluss von ChemChina und Syngenta und der Monsanto-Übernahme durch Bayer rückt KWS Saat zur weltweiten Nummer Vier der Branche auf. Da alle übrigen Saatgut-Hersteller in allen Produkt-Bereichen fast ausschließlich auf den Einsatz von Gentechnik setzen, bleibt KWS Saat vor allem bei Getreide wie Weizen, Roggen oder Gerste oder Kartoffeln als einziger großer Anbieter von gentechnik-freiem Saatgut übrig. Entsprechend hat KWS Saat im globalen Wettbewerb gute Karten, seinen Produktabsatz in den kommenden Jahren deutlich zu verbessern. Diese Einschätzung teilt offenbar auch die Unternehmer-Familie Oetker. Denn Anfang September erwarb die Unternehmerfamilie, die durch Dr. Arend Oetker im Aufsichtsrat des Saatgutspezialisten vertreten ist, KWS Saat-Anteilsscheine im Gesamtwert von mehr als 12,5 Mio. Euro.

Steigende Weltbevölkerung als Wachstumstreiber!
Ohnehin profitiert KWS Saat von der langfristig steigenden Nachfrage nach Saatgut. Denn angesichts der weiter wachsenden Weltbevölkerung sind vor allem neue ertragreiche Saatgutsorten gefragt, die neben höheren Erträgen auf gleicher Fläche gleichzeitig auch resistent gegen Umwelt- und Klimaeinflüssen, Krankheiten und Schädlingsbefall sind. KWS Saat gilt als technologisch führend bei der Entwicklung von Hochleistungs-Saatgut, zumal man jährlich mehr knapp 18% der Umsatzerlöse in die Entwicklung neuer Sorten investiert.

Chance auf deutliche Margenverbesserung - Gewinndynamik sollte zunehmen!
Mit seinem breiten Angebot an natürlich gezüchtetem Saatgut hat man außerdem Chancen, Preiserhöhungen durchzusetzen, was sich positiv auf das Margenniveau auswirken sollte. Für das laufende Fiskaljahr peilt der Konzern ein Umsatzwachstum im Bereich von 10 bis 15% an, während die EBIT-Marge trotz hoher Aufwendungen für Forschung und Entwicklung bei mindestens 10% liegen soll. Analysten gehen für die kommenden Jahre von einer deutlichen Beschleunigung beim Gewinnwachstum bei KWS Saat aus. Nach einem Gewinn von 12,53 Euro je Aktie in 2014/15 gehen die Konsenserwartungen für 2015/16 von einem leichten Anstieg auf 12,94 Euro je Aktie aus. In 2016/17 liegen die Analystenschätzungen bei einem EPS von 15,14 Euro je Aktie. Damit wird KWS Saat auf Basis der Erwartungen für 2016/17 mit einem KGV von knapp 20 bewertet. Dies erscheint vor dem Hintergrund steigender Gewinnmargen jedoch akzeptabel, zumal es sich bei KWS Saat mit einer Nettogewinnmarge von 8% im Schnitt der vergangenen drei Jahre um ein Qualitätsunternehmen handelt.

Fazit: KWS Saat bewegt sich seit 2013 in einer Seitwärtsbewegung zwischen grob 250 und 300 €. Diese Seitwärtsbewegung ist als Konsoildierung eines langfristigen Aufwärtstrends zu werten, der die Aktie von 100 € auf 300 € ansteigen ließ. Die Vorzeichen stehen nun gut, dass die Aktie demnächst in eine neue Hausse-Phase eintritt.


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