Medigene kann mit Bluebird-Bio-Kooperation die Marktbeobachter begeistern - DER AKTIONÄR sieht sogar Vervielfachungspotenzial für den Biotech-Wert

Nachdem Medigene am 29. September eine Zusammenarbeit mit dem US-Rivalen Bluebird Bio zur Erforschung und Entwicklung sogenannter T-Zell-Therapien zur Behandlung von Krebserkrankungen gemeldet hat, gibt es von zahlreichen Börsenmedien und Analysten nach oben angepasste Kursziele.

Von EURO am SONNTAG stammt das Kursziel 10 Euro für Medigene. Nach einer Einmalzahlung von 15 Mio. USD, die schon für sich genommen einem großen Erfolg gleichkomme, bestehe das Potenzial, das Medigene durch die Kooperation mit Bluebird Bio weitere Zahlungen bis zu einem Gesamtvolumen von mehr als 1 Mrd. USD erzielen könne. Angesichts dieser Aussichten, sei dieser Deal nach dem ersten Kurssprung nach Bekanntgabe der Zusammenarbeit noch längst nicht annähernd eingepreist.

Der Aktienanalyst Igor Kim von ODDO SEYDLER reagierte ebenfalls schnell auf das erste kommerzielle Abkommen auf Basis der TCR-Technologie. Die Kooperation mit Bluebird Bio käme einer Validierung der bislang lediglich für aussichtsreich gehaltenen Technologie gleich. ODDO SEYDLER bestätigte das "Buy"-Rating für Medigene und hob das Kursziel von 10 auf 11 Euro an.

Ebenfalls ein Kursziel von 11 Euro nannte am Mittwoch BÖRSE ONLINE. Die Experten hoben den Modellcharakter des Deals für weitere Vertragsabschlüsse hervor. Außerdem könne Medigene durch die Einnahmen die Entwicklung der eigenen klinischen Forschungspipeline vorantreiben, ohne zur Finanzierung weitere Kapitalmaßnahmen durchführen zu müssen.

Richtig in die Vollen ging nun allerdings DER AKTIONÄR mit einem Kursziel von 25 Euro für den Biotech-Wert. Es ist nicht das erste Mal in den zurückliegenden Jahren, dass DER AKTIONÄR auf das enorme Potenzial von Medigene hinweist. Es handelt sich schon seit langem um einen Sektor-Favoriten der Redaktion. Bereits in Ausgabe 11-2014 wiesen die Börsenexperten bei einem Kurs von 3,90 Euro auf die Vorreiterrolle im neuen Boomsektor Immuntherapie hin. Durch den Bluebird-Bio-Deal komme Medigene nun einer Neubewertung  sehr viel näher. Mit der hier viel Aufmerksamkeit bekommenden TCR-Therapie könne Medigene über den neuen "Goldstandard" im Immuntherapie-Bereich verfügen. Das besondere an diesem Ansatz zur Krebsbehandlung sei, dass körpereigene T-Zellen des Patienten mit tumorspezifischen T-Zell-Rezeptoren ausgerüstet werden. Die modifizierten Zellen sollen dann in der Lage sein, Tumorzellen zu identifizieren und effizient zu zerstören. Der Vorteil dieser TCR-Therapie werde inzwischen auch in Branchenkreisen für so groß gehalten, dass sich die US-Biotech-Immuntherapie-Spezialisten Juno, Kite und Bluebird in letzter Zeit von der bislang verfolgten CAR-T-Zellen-Technologie abwenden und selbst auf die TCR-Therapie umschwenken. Medigene verfüge allerdings in diesem Forschungsgebiet über einen quasi uneinholbaren Vorsprung. Das dürfe auch der Grund für die Kooperation von Bluebird Bio mit Medigene gewesen sein. So könne Bluebird Bio schon 2017 mit einer ersten Studie beginnen. Medigene könne am Anfang einer Entwicklung stehen, die auch eine "kleine Biotech-Firma" namens MorphoSys seit 2000 mit der Antikörperbibliothek an die Weltspitze dieser Forschungsrichtung katapultiert habe. Entsprechend euphorisch fällt daher das Kursziel von 25 Euro aus.

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Bildherkunft: Medigene