Neue KI-Patentstudie: IBM auf dem Spitzenplatz vor Google und Microsoft

Laut einer Patentstudie des Digital Science Unternehmens "IFI CLAIMS Patent Services" konkurrieren große Akteure um den Spitzenplatz bei den Patenten rund um die generative KI. Der Bereich hat in den vergangenen fünf Jahren einen Anstieg von 16 % bei der Erteilung von Technologiepatenten und ein Wachstum von 31 % bei den Anmeldungen verzeichnet. Obwohl die generative KI der Welt noch relativ neu erscheine, würden die Patentanmeldungen zeigen, dass die Technologie rund um diese Form der Künstlichen Intelligenz bereits seit einiger Zeit entwickelt werde, kommentierte IFI CLAIMS-CEO Ronald Kratz. Bei jeder leistungsstarken, aufstrebenden Technologie seien Patente ein wichtiger Indikator dafür, welche Unternehmen den Bereich in Zukunft dominieren könnten, so Kratz weiter. Er empfiehlt den Investoren, auf die Anbieter zu achten, die ihre Erfindungen in vielversprechenden neuen Bereichen schützen.

Chat-GPT-Erfinder weit hinten auf der Liste

Die Liste der Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen im Bereich der generativen KI wird laut dem Bericht von den US-Konzernen IBM, Google und Microsoft angeführt. Auch weitere große Unternehmen wie Samsung, Adobe und Intel seien unter den Top 10 vertreten, heißt es im Rahmen der Studie. Der Chat-GPT-Erfinder OpenAI liege mit weniger als fünf Patenten weit hinten auf der Liste, so IFI CLAIMS.

IBM ist mit 1.500 Patentanmeldungen in 2023 der Spitzenreiter

Die GenAI-Patente würden etwa 22 % aller Patente im Bereich der Künstlichen Intelligenz ausmachen. IBM sei mit 1.500 Patentanmeldungen im vergangenen Jahr der Spitzenreiter, heißt es weiter. Die Anzahl an Anmeldungen entspricht einem Drittel mehr als die des zweitplatzierten Google-Konzerns und mehr als doppelt so viel wie bei Microsoft. Die Strategie von IBM bestehe darin, sich auf eine begrenzte Anzahl von Bereichen, unter anderem die Künstliche Intelligenz, zu konzentrieren, so IFI CLAIMS.

Einfluss von NVIDIA geht weit über die GenAI-Patente hinaus

Die Studie hat zudem Einblicke darüber gegeben, worauf sich die Konzerne fokussieren. Viele Unternehmen würden sich auf eine Klasse von Forschungsarbeiten konzentrieren, die als "Computing arrangements based on biological models" bezeichnet werden und eine enorme Rechenleistung erfordern. Andere Unternehmen, darunter IBM, Google und Samsung, würden sich auf alle vier Arten von GenAI-Outputs konzentrieren, nämlich Video, Text, Sprache und Bilder.

Der Chiphersteller NVIDIA habe dagegen einen engeren Fokus auf Videos und Bilder. Der Einfluss des Halbleiterkonzerns geht laut IFI CLAIMS aber weit über die GenAI-Patente hinaus. Die wichtigen GPUs und das CUDA-Framework des Unternehmens würden die Entwicklungen in dem Bereich antreiben. Die Nachfrage nach den Lösungen des Konzerns ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen und hat den Aktienkurs in die Höhe getrieben. Das Wachstum läuft laut NVIDIA-CEO Jensen Huang auf "Hochtouren".


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