Cash is king ist das diesjährige Börsen-Erfolgsmotto: Diese 34 US-Aktien mit hohen Barmitteln profitieren davon

Dank der Zinswende werfen in den Bilanzen gehaltene Barmittel erstmals wieder nennenswerte Renditen ab. Als Folge davon erweist sich ein hohes Verhältnis von Barmitteln zum Gesamtvermögen in diesem Jahr laut Jefferies bislang als der beste Anlagefaktor für globale Aktien. Zudem erzielten Unternehmen mit reichlichen Barreserven im ersten Quartal deutlich bessere Ergebnisse. In einer aktuellen Studie nennt der US-Finanzdienstleister 34 US-Aktien, die von dem Trend profitieren sollten. TraderFox berichtet.

Die Wende hin zu höheren Zinsen zieht allgemein weitere Folgen nach sich. Dabei sind natürlich die Auswirkungen daraus auf Unternehmen mit hohen Barmitteln ganz anders als für Gesellschaften mit hohen Schulden.

Jefferies konstatiert dazu in einer aktuellen Studie, das die Bedeutung hoher Barmittelbestände wichtiger ist als das Vorhandensein von Schulden. Denn während Barmittel sofort einen besseren Zinssatz einbringen, steigen die Kosten für Schulden erst im Laufe der Zeit, wenn die Refinanzierungsphase ansteht.

Daher ist es laut dem zitierten US-Finanzdienstleister nicht überraschend, dass in einem Umfeld hoher Zinsen Unternehmen mit hohen Barmittelbeständen in diesem Jahr bisher in Sachen Performance weitaus besser abgeschnitten haben als solche mit stark verschuldeten Bilanzen. Auch Cashflow-bezogene Faktoren wie die freie Cashflow-Umwandlung haben sich gut geschlagen. Interessant zu wissen dabei: Weltweit werden rund 25 % der kurzfristigen Schulden (einschließlich Anleihen) bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 fällig.

Das Verhältnis von Barmitteln zu Gesamtvermögen war 2023 bisher der wichtigste globale Anlagefaktor, ein hoher Verschuldungsgrad war dagegen belastend

Quellen: Jefferies, FactSet alpha tester. Hinweis: Ex-China A. Gleichgewichtete Gesamtrendite in US-Dollar.

Die veränderte Zinslandschaft zog  nicht nur Kursfolgen nach sich, sondern beeinflusste auch die Ergebnisentwicklung auf Unternehmensebene. Das Verhältnis der positiven Gewinnüberraschungen im obersten und untersten Terzil beim Verhältnis von Cash zum Gesamtvermögen deutet daraufhin, dass Unternehmen mit höheren Cash-to-Total-Assets gemessen an den Ergebniserwartungen besser abschnitten als jene Gesellschaften mit den niedrigsten Cash-to-Total-Assets-Relationen. Außerdem ist in ähnlicher Weise auch ein vergleichbarer Effekt bei den Nettomargen zu registrieren gewesen, so Jefferies.

Anleger sollten sich auf US-Unternehmen mit hohen Bargeldbeständen fokussieren, die von höheren Bargeldzinsen profitieren

Da die US-Cash-Sätze inzwischen bei über 5 % liegen, haben in den USA die Unternehmen mit dem höchsten Verhältnissen beim Cash zu den Total Assets (die obersten 20 %) die Unternehmen mit dem niedrigsten Verhältnis um mehr als 20 % übertroffen (auf gleichgewichteter Basis). Außerdem haben US-Unternehmen mit hohem Cash-Bestand DIE Gewinnschätzungen je Aktie vergleichsweise oft geschlagen.

Wie Jefferies mit Blick auf die USA noch konkreter ausführt, dürfte dort der Nettozinsaufwand um 9 % sinken, angeführt von Medien, langlebigen Gebrauchsgütern, Halbfertigprodukten und Software, während Autos, Haushalts- und Körperpflege (HPC) und FBT diesbezüglich den stärksten Anstieg verzeichnen werden.

Wie bereits erwähnt, war der Anteil der liquiden Mittel am Gesamtvermögen in den USA in diesem Jahr der Anlagefaktor mit der besten Performance. Während Unternehmen mit einem höheren Anteil an Schulden, die in naher Zukunft fällig werden, mit steigenden Fremdkapitalkosten konfrontiert sind, werden Unternehmen mit hohen Barguthaben von den höheren Bargeldzinsen profitieren.

Die untenstehende Tabelle beinhaltet 34 von Jefferies herausgefilterte Unternehmen aus den USA mit hohen Barbeständen, bei denen sich der Nettozinsaufwand angesichts des Anstiegs der Zinserträge verringert. Die angewandten Kriterien für die Aktienauswahl lauten wie folgt: US-Unternehmen (Exklusive Finanzwerte) mit einer Marktkapitalisierung von über 10 Mrd. USD; Cash-to-Total-Assets (zuletzt) über 10 % (der US-Median liegt bei 7 %), Vorteile durch höhere Cash-Zinsen in der Form eines Rückgangs des Verhältnisses von Nettozinsaufwand zum EBIT.

Cash-reiche US-Unternehmen, die von höheren Cash-Zinsen profitieren (sortiert nach Rückgang des Zinsaufwand/EBIT-Verhältnisses)

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

 


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