Die Ausschüttungen sprudeln wie nie: Diese 22 Aktien sind die besten deutschen Dividendenaristokraten

Mit einer Rekord-Dividende von 57 Mrd. EUR für das Geschäftsjahr 2021 hat der deutsche Aktienmarkt in der laufenden Dividendensaison 2022 das Coronavirus-Tief endgültig hinter sich gelassen. Aufgrund steigender Dividendenrenditen erhalten deutsche Aktien ihre Attraktivität im aktuellen Krisenumfeld trotz starker Konkurrenz in Form anziehender Anleiherenditen. Dividenden zeugen dabei laut DZ Bank von nachhaltig erfolgreichen Geschäftsmodellen und sind daher unverzichtbar beim langfristigen Vermögensaufbau. Passend dazu hat das Kreditinstitut in einer Studie 22 deutsche Dividendenaristokraten ermittelt, die mit Nachhaltigkeit beim Geschäftsmodell und der Dividendenpolitik glänzen. TraderFox berichtet.

Nachdem viele Unternehmen am deutschen Aktienmarkt die Dividenden im vorletzten Fiskaljahr aufgrund der Coronavirus-Krise gekürzt hatten, stiegen die Ausschüttungen zuletzt wieder deutlich an. Für das Geschäftsjahr 2021 dürften die Unternehmen im HDAX laut DZ Bank eine Rekordsumme von rund 57 Mrd. EUR ausschütten. Nach Angaben der Analysten bei dem deutschen Kreditinstitut bedeutet dies eine Steigerung von über einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.

Über 60% der beobachteten Unternehmen haben ihre Dividendenausschüttungen im Jahresvergleich angehoben, schreibt die DZ Bank in einer aktuellen Studie weiter. Die Dividendenrendite des DAX 40 liege mit derzeit 3,4% im oberen Mittelfeld einer knapp zwanzigjährigen Betrachtung, mit steigender Tendenz. Trotz zunehmender Konkurrenz durch gestiegene Bundrenditen bietet der DAX immer noch einen attraktiven Renditeaufschlag.

Der Löwenanteil der Dividenden wird aus den Sektoren Automobile, Industrie und Versicherungen bestritten. Diese Branchen stellen mehr als 50% der ausgeschütteten Dividenden. Die großen Zahler resultieren somit überwiegend aus den etablierten Sektoren, der "Old Economy". Der größte Anteil der Dividenden stammt mit deutlichem Vorsprung aus der Branche der Automobile und Zulieferer mit knapp 25%.

Trotz der aktuellen Krisenherde haben 63% aller Unternehmen ihre Dividende angehoben, so die DZ Bank. Unter ihnen sind auch einige zu finden, die im letzten Jahr keine Ausschüttungen vornahmen. Neben einigen Werten aus der zweiten Reihe fallen aus dem DAX-Bereich hier erneut die Automobilhersteller positiv auf. Mit Blick auf den HDAX werden unterdessen nur 4% aller Indexmitglieder die Dividende kürzen, die in diesen Fällen unter absoluten Aspekten dennoch meist überdurchschnittlich ausfällt. 17% der Unternehmen zahlen keine Dividenden, im letzten Jahr war hier allerdings eine Quote von 20% zu beobachten.

Dividenden sind ein wichtiger Performancebestandteil

Auf Sicht der nächsten 12 Monate versprechen DAX 40, Euro Stoxx 50 und Stoxx 600 eine Ausschüttungsrendite von etwa 3,5%, rechnet die DZ Bank vor. Die Ausschüttungsrendite liegt im DAX damit langfristig gesehen im oberen Mittelfeld. Trotz steigender Konkurrenz durch die anziehenden Bundrenditen schneiden die Dividenden in Europa damit wie bereits weiter oben angedeutet weiterhin positiv ab. Der Aufschlag gegenüber zehnjährigen Bundesanleihen liegt für das deutsche Premiumsegment bei etwa 2,5%. Der Aufschlag gegenüber den Renditen riskanterer Unternehmensanleihen ist ebenfalls geringer geworden. Dieser liegt mit 1,2%, aber immer noch auf einem historisch soliden Niveau.

Verschiedene Studien haben laut DZ Bank gezeigt, dass Dividenden neben Kursgewinnen längerfristig einen beachtlichen Teil zur Gesamtrendite von Aktien beitragen. In Deutschland lag der Dividendenanteil seit 1973 demnach bei rund 35 %. Zudem ist der Renditeanteil der Dividende deutlich geringeren Schwankungen unterworfen.

Eine Investmententscheidung, die lediglich auf der Kennzahl Dividendenrendite basiert, greift aber zu kurz. Auf der einen Seite gehen Dividendenzahlungen direkt mit Kursabschlägen einher. Auf der anderen Seite sind die Aktienkurse längerfristig durch die operative Entwicklung des Unternehmens getragen.

Dividendenaristokraten waren langfristig sehr erfolgreich

Entscheidend für den längerfristigen Investmenterfolg ist daher die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells eines Unternehmens und seiner Dividendenpolitik. Mittelfristig drohen sonst sowohl Dividendenkürzungen als auch Kursverluste. Diese Tatsache findet Beachtung bei der Zusammenstellung der "DZ BANK Dividendenaristokraten".

Zu den so genannten Dividendenaristokraten rät die DZ Bank defensive Investoren sowie Investoren, die auf kontinuierliche Zahlungsströme angewiesen sind. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die regelmäßig die Dividende bezahlt und angehoben haben. Aufgrund der Stabilität und hohen Verlässlichkeit der Dividendenzahlungen sind diese Wertpapiere im Nullzinsumfeld auch bei Anleiheinvestoren beliebt.

Wenn Unternehmen, die Dividenden kontinuierlich gezahlt und angehoben haben, ist dies oft ein Indiz für ein erfolgreiches und etabliertes Geschäftsmodell. Analog zu den Value-Marathon-Aktien der DZ Bank sehen die Studienautoren auch bei den Dividendenaristokraten Anzeichen für eine führende Marktposition und Wettbewerbsvorteile.

Zudem achten die Analysten bei den Dividendenaristokraten auf eine hohe Qualität der Bilanz. Dies verspricht nachhaltige Ausschüttungen. Bei den Dividendenaristokraten ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der stetigen Dividendensteigerung die Renditen der Aristokraten im Laufe der Zeit kontinuierlich weiter ansteigen. Somit kann der Investor von einer dynamisierten Ausschüttung sowie von einer Art Zinseszinseffekt profitieren.

Die Kriterien für eine Einstufung als Dividendenaristokrat im Überblick

Bei der Suche nach Dividendenaristokraten greift die DZ Bank auf folgende Kriterien zurück:

1. Dividendenkontinuität:

Dividende in zehn von zehn Jahren bezahlt, Dividende in mindestens neun von zehn Jahren angehoben bzw. stabil. Keine Dividendenkürzung größer 30 % in einem Jahr. Ausschüttungs-Quote (Pay-out-Ratio) kleiner 100 %

2. Erwartete Dividendenrendite:

Erwartete Dividendenrendite von mindestens 2 %:

3. Bilanzqualität & Bewertung:

Eigenkapitalquote (EK-Quote) > 30 % bzw. Netto-Verschuldung (Net debt)/ EBITDA < drei. Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT < 25.

Die untenstehende Tabelle zeigt die 22 deutschen Dividendenaristokraten gemäß der skizzierten DZ Bank-Definition.

Quelle: Dividenden-Check TraderFox


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