Granolas – oder die elf interessantesten europäischen Wachstumsaktien laut Goldman Sachs

Granola schmeckt nicht nur als Müsli, sondern die sogenannten GRANOLAS munden auch den Anlegern. Denn dabei handelt es sich laut Goldman Sachs-Definition um elf wachstumsstarke Unternehmen aus Europa, die auch gleichzeitig mit viel Qualität aufwarten können. An der Börse sind diese Titel im Schnitt gut unterwegs. TraderFox erklärt die Gründe, warum das so ist und nennt die Namen der elf von Goldman Sachs favorisierten wachstumsstarken europäischen Qualitätstitel.

Wer kennt es nicht, das Knuspermüsli Granola. Der Mix aus Haferflocken, Nüssen, Honig, getrockneten Früchten und vielem mehr landet als wahrer Energie-Booster täglich auf vielen Frühstückstischen. Mit dieser Einleitung beginnt Leonteq eine aktuelle Publikation.

Darin erklärt der Schweizer Derivate-Spezialist auch flugs, was dieser Einstieg mit der Börse zu tun hat. Die Antwort darauf ist ganz einfach. Denn Goldman Sachs hat vor nahezu exakt drei Jahren einen «Leckerbissen» für Anleger unter der Bezeichnung GRANOLAS kreiert. Dabei handelt es sich um eine explizit auserkorene Gruppe von europäischen Wachstumsunternehmen, welche die Gewinner der kommenden Jahre sein sollen und aus deren Initialen das Akronym gebildet wurde.

Anders als in den USA, wo das Kürzel FAANG (Meta (früher bekannt als Facebook), Amazon; Apple; Netflix; und Alphabet (früher bekannt als Google)) das Maß aller Dinge ist, geht es bei GRANOLAS in Europa nicht nur um Technologiewerte. Dahinter verbirgt sich laut Leonteq vielmehr eine Kombination aus strukturell starken und/oder stabilen Sektoren aus dem Gesundheitswesen sowie der Konsumgüter- und Technologiebranche.

Die europäischen Top-11 glänzen mit vorteilhaften Eigenschaften

Nach Ansicht von Goldman Sachs zeichnen sich attraktive Unternehmen insbesondere durch starke Bilanzen, zweistelliges Gewinnwachstum, hohe und stabile Margen, nachhaltige Dividenden, einen defensiven Charakter sowie eine geringe Volatilität beim Wachstum aus. Darüber hinaus haben die Aktivitäten dieser Gesellschaften das Potenzial, nachhaltig zu verändern, wie in Zukunft Geschäfte gemacht werden und wie Verbraucher konsumieren. Die US-Investmentbank ist der Meinung, dass die GRANOLAS weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden, da sie Qualitäten aufweisen, die im kommenden Zyklus gefragt sein dürften.

In die Top 11 der aussichtsreichsten Unternehmen auf dem alten Kontinent haben die Goldman-Strategen folgende Titel gewählt: GlaxoSmithKline, Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L’Oréal, LVMH, AstraZeneca, SAP und Sanofi.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Die Mischung ist aus Sicht von Leonteq gut getroffen, die GRANOLAS haben seit der Verleihung ihres Spitznamens durch die Wall-Street-Institution eine überdurchschnittliche Performance aufs Parkett gelegt. Seit April 2020 errechnet sich bei einer Gleichgewichtung der elf Titel ein Plus von 48 %, das bedeutet eine Outperformance gegenüber dem STOXX Europe 50 von rund fünf Prozentpunkten.

Am stärksten präsentierten sich in diesem Zeitraum die Aktien von LVMH und Novo Nordisk mit jeweils einem Zuwachs von etwas mehr als 150 %, die rote Laterne tragen dagegen die Roche-Genussscheine mit einem Rückgang um ein Fünftel.

Quellen: Refinitiv, Leonteq

"Die GRANOLAs entwickeln sich möglicherweise nicht alle gut, weisen aber im Allgemeinen ein gewisses Wachstum und eine stabile Gewinnentwicklung auf, und die Dividendenrenditen sind attraktiv", lautete dazu passend ein Statement von Goldman Sachs bei der Vorstellung der Top-11-Titel vor drei Jahren.

Wachstumskurs dürfte anhalten

Die Unternehmen hinter dem Akronym GRANOLAS zeigen nicht nur im Jetzt ihre Qualitäten, sondern blicken auch einer rosigen Zukunft entgegen, so Leonteq. Allen elf Bluechips trauen Analysten in den kommenden Jahren ausnahmslos Wachstum zu. Für das laufende Jahr geht der Konsens sogar von durchwegs prozentual zweistelligen respektive dreistelligen Steigerungsraten beim Ergebnis je Aktie aus. Mehr als 100 % Gewinnsteigerungspotenzial wird aus heutiger Sicht AstraZeneca, Novartis und SAP zugeschrieben.

Novartis und SAP konnten im ersten Quartal bereits überzeugen. So hat der heimische Pharmariese dank neuer Medikamente einen überraschend starken Jahresauftakt hingelegt und blickt nun optimistischer auf das Gesamtjahr. Auch SAP ist mit einer florierenden Cloud-Sparte auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Daraufhin hat der Vorstand nicht nur die Ziele für dieses Jahr angehoben, sondern stellte auch neu ab 2024 ein prozentual zweistelliges Umsatzplus in Aussicht.

In den darauffolgenden Jahren stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum. Der von Refinitiv angegebene Analystenkonsens erwartet für die elf Unternehmen 2024 im Durchschnitt eine Gewinnzunahme von 12 %. Der exakt gleiche Mittelwert lässt sich auch für 2025 berechnen. Die höchsten durchschnittlichen Wachstumsraten über alle drei Jahre hinweg finden sich bei Novartis, AstraZeneca und SAP.

Bereinigt um Basiseffekte, steht Novo Nordisk mit einem Plus im Mittel von 23.3 % ganz oben im Ranking. Der dänische Insulinhersteller schaffte es sogar als einziger Titel innerhalb der GRANOLAS, selbst über die Coronakrise hinweg seine Gewinne durchgängig zu steigern. Der Start in das laufende Jahr ist dank des Verkaufsschlagers Wegovy, einem Diät-Medikament, bereits geglückt. Das Management hob daraufhin die Jahresziele kräftig an. Anstatt 13 % bis 19 % soll der Umsatz um 24 % bis 30 % zulegen, das operative Ergebnis gar um 28 % bis 34 %.

Quellen: Refinitiv, Leonteq

Ebenfalls gut läuft es bei den Anbietern von edlen Marken L’Oréal und LVMH. Letztgenannter Weltmarktführer im hochprofitablen Luxussegment profitierte zuletzt von der Wiederöffnung des chinesischen Marktes, nachdem Peking im Dezember seine Null-Covid-Politik beendet hatte.

An der Börse kommt das gut an: Zusammen mit L’Oréal ist die LVMH-Aktie mit einem Anstieg von rund 28 % derzeit der beste GRANOLAS-Titel in diesem Jahr. Der Luxusgüterkonzern ist sogar das erste europäische Unternehmen, das die Grenze von 500 Mrd. USD beim Börsenwert überwinden konnte. Damit stehen die Franzosen auf Augenhöhe mit Wall-Street-Größen wie Meta und Tesla.

Übrigens: Im TraderFox-Anlagecheck schneiden von den elf Granolas ASML und Novo-Nordisk besonders gut ab. So kommt der zweitgenannte dänische Gesundheitsdienstleister in Sachen Qualität auf 14 von maximal möglichen 15 Punkten, beim Wachstum sind es 13 von 15 Zählern und beim Piotroski F-score (einer Zahl zwischen 0 bis 9 zur Bestimmung der finanziellen Stärke eines Unternehmens) sind es sechs von neun möglichen Punkten. Die Vergleichswerte beim erstgenannten niederländischen Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie sind 14, 14 und vier Punkte.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox


Bildherkunft: AdobeStock_127953887

Kommentare

Kunden unserer Börsenmagazine können Artikel kommentieren, Rückfragen an die Autoren stellen und mit anderen Börsianern darüber diskutieren!