Tesla plant vorzeitigen Start der Produktion erschwinglicher EV-Modelle - Aktie schnellt hoch

  • Tesla hat für das 1. Quartal einen Umsatzrückgang von 9 % gemeldet, den stärksten Rückgang im Jahresvergleich seit 2012.
  • Das Verkaufswachstum bei E-Fahrzeugen verlangsamt sich, die E-Autobauer haben die Preise für ihre Modelle seit Monaten immer wieder gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln.
  • Die aktuellen Produktionskapazitäten sollen voll ausgeschöpft werden, und es soll ein Wachstum von über 50 % gegenüber der Produktion von 2023 erreicht werden.

Am Dienstag, den 23.04., hat Tesla gemeldet, dass der Umsatz im 1. Quartal um 9 % gesunken ist. Der Erlös ging von 23,33 Mrd. USD vom Vorjahr und von 25,17 Mrd. USD im 4. Quartal auf 21,30 Mrd. USD zurück. Der Nettogewinn schrumpfte um 55 % auf 1,13 Mrd. USD oder 0,34 USD (GAAP) pro Aktie. Zuvor hatte das Unternehmen über einen Rückgang der Fahrzeugauslieferungen im 1. Quartal von 8,5 % im Vergleich zum Vorjahr berichtet.

Produktion von erschwinglichen EV-Modellen könnte Anfang 2025 beginnen

Mit dem größten Umsatzrückgang seit 2012 hat Tesla die Erwartungen der Analysten verfehlt. Das Unternehmen spürt die Auswirkungen der laufenden Preissenkungen. Dennoch stieg der Aktienkurs im frühen Handel am Mittwoch (24.04) um 12 %, nachdem Tesla-CEO Elon Musk bekannt gegeben hatte, dass die Produktion neuer erschwinglicher EV-Modelle früher als erwartet beginnen könnte.

Musk hat in einer Telefonkonferenz angemerkt, dass Tesla plane, mit der Produktion neuer Modelle "Anfang 2025, wenn nicht sogar Ende dieses Jahres" zu beginnen. Zuvor war geplant, erst in der 2. Jahreshälfte von 2025 zu beginnen. Die aktuellen Produktionskapazitäten sollen voll ausgeschöpft werden, und es soll ein Wachstum von über 50 % gegenüber der Produktion von 2023 erreicht werden, bevor in neue Produktionslinien investiert wird.

Musk betonte zudem die Investitionen von Tesla in die KI-Infrastruktur und kommentierte, dass das Unternehmen Gespräche mit einem großen Automobilhersteller führe, um das Fahrerassistenzsystem zu lizenzieren.

Preissenkungen belasten den Gewinn 

Die Zahlen im Vergleich zu den Erwartungen der Wall Street (CNBC bezieht sich bei den Erwartungen auf eine Umfrage der LSEG unter Analysten):

  • Gewinn je Aktie: 0,45 USD (non-GAAP) bereinigt gegenüber erwarteten 0,51 USD.
  • Umsatz: 21,30 Mrd. USD gegenüber erwarteten 22,15 Mrd. USD.

Der Umsatzrückgang war noch stärker als der Rückgang im Jahr 2020, der auf eine Produktionsunterbrechung während der Coronapandemie zurückzuführen war. Es wird erwartet, dass die Volumenwachstumsrate für 2024 deutlich unter der Wachstumsrate von 2023 liegen wird. Das Verkaufswachstum bei E-Autos verlangsamt sich - Tesla und wichtige Konkurrenten haben die Preise für E-Fahrzeuge gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln. Vor diesem Hintergrund ist der Bruttogewinn von Tesla im 1. Quartal um 18 % gesunken. Musk erwartet aber, dass das 2. Quartal deutlich besser werden wird.

Der freie Cashflow drehte ins Minus (-2,5 Mrd. USD) und wird auf einen Bestandsaufbau in Höhe von 2,7 Mrd. USD und Investitionen in die KI-Infrastruktur in Höhe von 1 Mrd. USD zurückgeführt.

Musk will 10 % der weltweiten Belegschaft abbauen 

Tesla hat diesen Monat mit einer massiven Umstrukturierung begonnen, bei der zwei Führungskräfte, Drew Baglino und Rohan Patel, zurückgetreten sind. Musk hat in der vergangenen Woche in einem unternehmensweiten Memo angekündigt, dass Tesla mehr als 10 % seiner weltweiten Belegschaft abbauen wolle. Am Ende der Telefonkonferenz gab Martin Viecha, Vizepräsident für Investorenbeziehungen bei Tesla, bekannt, dass auch er das Unternehmen nach sieben Jahren in ein paar Monaten verlassen werde.


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