Tesla ruft freiwillig FSD-Fahrzeuge zurück: erhöhte Unfallgefahr bei fortgeschrittener Fahrassistenz-Software

Tesla ruft in den USA mehr als 360.000 Fahrzeuge zurück, die mit der Testversion seiner fortgeschrittenen Fahrassistenz-Software "Full Self-Driving" (FSD) ausgestattet sind. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat eine erhöhte Unfallgefahr bei der aktuellen Version der Software festgestellt. Die Autos könnten Geschwindigkeitsbegrenzungen überschreiten, Kreuzungen auf rechtswidrige Weise überqueren und Stoppschilder missachten. Tesla wird ein Online-Update der Software durchführen, um das Problem zu beheben. Der Begriff "Rückruf" bedeutet daher natürlich nicht, dass die Teslas in Werkstätten gebracht werden müssen. Dazu äußerte sich auf Nachfrage auch Elon Musk bei Twitter:

"Freiwilliger Rückruf" des Fahrassistenzsystem

Die FSD-Software von Tesla soll Ampeln und Verkehrsschilder berücksichtigen und das Auto durch die Stadt navigieren können. Obwohl die Software "Full Self-Driving" heißt und Tesla-CEO Elon Musk behauptet, dass die Autos kein menschliches Eingreifen benötigen, sagt Tesla auf seiner Website, dass die Autos nicht selbst fahren können und die Besitzer jederzeit bereit sein müssen, einzugreifen. Daher zählt das System nach gängiger Klassifizierung nur als Fahrassistenzsystem.

US-Autofahrer können FSD aktuell in einer Beta-Testversion nutzen. In Videos war in den vergangenen Monaten immer wieder zu sehen, wie die FSD-Software Fehler im Straßenverkehr machte, die zu Unfällen führen könnten. Tesla wurde von der NHTSA Ende Januar zu einer formellen Rückruf-Aktion aufgefordert, und der Autokonzern entschied sich "aus Vorsicht" für einen freiwilligen Rückruf.

Tesla-Aktie verliert 7 %

Insgesamt sind 362.758 Fahrzeuge der Baujahre 2016 bis 2023 betroffen, auf denen die FSD-Software genutzt wird oder ihre Installation ansteht. Der Rückruf wird Tesla voraussichtlich viel Geld kosten, da das Unternehmen die Software kostenlos aktualisieren und möglicherweise Reparaturen an den betroffenen Fahrzeugen durchführen muss. Außerdem könnte der Ruf von Tesla als innovativer Elektroautohersteller Schaden nehmen, da die FSD-Software als ein wichtiger Bestandteil der Vision von Tesla gilt, vollständig autonome Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Für die Tesla-Aktie ging es in der Folge etwa 7 % nach unten. Etwas höher als erwartete US-Erzeugerpreise dürften allerdings auch entscheidend zum Minus beigetragen haben, da sie die Sorge um hohe Zinsen nährten. Zudem hatte sich die Tesla-Aktie zuvor in nur eineinhalb Monaten im Wert verdoppelt.


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