Googles KI-Chatbot Bard jetzt auch in der EU verfügbar

Google hat seinen KI-Textroboter Bard in Deutschland und in der EU gestartet. Bard ist jetzt in den meisten Ländern der Welt verfügbar und unterstützt die am häufigsten gesprochenen Sprachen, darunter Deutsch, Arabisch, Chinesisch, Hindi und Spanisch. Bisher war Bard lediglich auf Englisch, Japanisch und Koreanisch verfügbar.

Mit Bard kontert Google den Erfolg des Textroboters ChatGPT des Start-ups OpenAI. Besonders relevant ist der Wettbewerb in diesem Segment für Google, da OpenAI von Microsoft unterstützt wird. Der Tech-Riese versucht mithilfe von ChatGPT in Bereiche wie Internet-Suche und Online-Werbung vorzudringen. Außerdem sollen die KI-Funktionen die Vormachtstellung von Microsoft im Softwaremarkt absichern.

EU-Datenschutzbedenken ausgeräumt

Ursprünglich war der KI-Dienst Bard zum Start Mitte Mai in Deutschland und den anderen EU-Mitgliedstaaten noch gesperrt. Die irische Datenschutz-Kommission (DPC), zuständig für Google in Europa, äußerte Bedenken, ob Bard den Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entspricht. Google hat diese Bedenken nun ausgeräumt und Bard auch in Deutschland und der EU verfügbar gemacht.

Neue Funktionen wurden ebenfalls eingeführt

Zeitgleich mit der regionalen Ausdehnung führt Google bei Bard auch neue Funktionen ein. So kann das System nun die Antworten vorlesen. Darüber hinaus kann man die Antworten von Bard auch auf die eigenen Bedürfnisse anpassen und die Tonalität sowie Stil auf verschiedene Optionen einstellen. Auch das Hochladen von Fotos ist möglich, die Bard dann analysieren kann. Dadurch kann man Inspirationen für einen Text erhalten, der sich auf das Bild bezieht.

Googles Bard bleibt vorerst kostenfrei. Im Gegensatz dazu bietet der Google-Wettbewerber OpenAI für seinen Dienst eine kostenpflichtige Abo-Variante namens ChatGPT Plus an. Für 20 USD im Monat bietet OpenAI eine verbesserte Verfügbarkeit bei hoher Nachfrage, eine schnellere Reaktionszeit und bevorzugten Zugang zu neuen Funktionen wie den neuesten Sprachmodellen.

Analyst nennt das "die bedeutendste Erweiterung..."

Art Hogan, der Chefstrategie-Analyst bei B Riley Wealth, schrieb den Anstieg der Aktie am Donnerstag auch der Einführung von Bard in Europa und Brasilien zu. Er sagte, dass dies "die bedeutendste Erweiterung des Produkts seit dem Start im Februar darstellt und es mit Microsoft Corp. konkurrieren lässt".

Auf die Frage, ob ChatGPT oder Google Bard der bessere Chatbot ist, zeigt sich Google Bard selbstbewusst und behauptet: "[..] Wenn Sie einen Chatbot suchen, der Ihnen bei sachlichen Aufgaben hilft, ist Google Bard die bessere Wahl. Wenn Sie einen Chatbot suchen, der Ihnen bei kreativen Aufgaben hilft, ist ChatGPT die bessere Wahl." 


Bildherkunft: AdobeStock_570014298

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