Lockheed Martin und Nasa präsentieren revolutionäres Überschallflugzeug X-59

Die Entwicklung des Überschalljets X-59 durch NASA und Lockheed Martin stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Luftfahrt dar und erinnert an die Ära der Concorde, die einst das Nonplusultra im transatlantischen Luftverkehr war. Der elegante, schneeweiße Überschalljet mit Deltaflügeln und spitzer Nase war ein Symbol für Luxus und Geschwindigkeit. Er ermöglichte es Jetsettern und Topmanagern, in nur dreieinhalb Stunden von Europa nach New York zu fliegen – ein Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte.

Das tragische Ende der Concorde

Jedoch wurde die Erfolgsgeschichte der Concorde durch die Katastrophe im Juli 2000 überschattet, als eine Concorde von Air France kurz nach dem Start in Paris abstürzte, wobei alle 109 Insassen sowie vier Menschen am Boden ums Leben kamen. Der Absturz, verursacht durch einen auf der Startbahn liegenden Metallstreifen, markierte den Anfang vom Ende der "Königin der Lüfte". Die nachfolgende Luftfahrtkrise infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 und die steigenden Wartungskosten führten letztlich dazu, dass der letzte kommerziell genutzte Überschall-Jet von British Airways und Air France am 24. Oktober 2003 in London landete, womit ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Luftfahrt endete. Überschall-Flugzeuge werden seitdem nur noch im Militärbereich eingesetzt.

Der X-59: Revolution des Überschallflugs

Der X-59, das neueste Projekt der NASA und Lockheed Martin, zielt darauf ab, den Überschallflug zu revolutionieren, indem er die Reisegeschwindigkeit verdoppelt und dabei sicher, nachhaltig und viel leiser als seine Vorgänger ist. Die Besonderheit des X-59 liegt darin, dass er ohne den charakteristischen Überschall-Knall fliegen kann, wodurch die Lärmbelästigung erheblich reduziert wird. Diese Innovation könnte die Wiederzulassung von Überschallflügen über Land ermöglichen, die derzeit in den USA durch die FAA untersagt sind.

Technologische Innovationen des X-59

Die Einführung des X-59 von NASA und Lockheed Martin signalisiert den Beginn einer neuen Ära in der Überschallfliegerei, die auf den Lehren der Concorde-Ära aufbaut, mit einem besonderen Fokus auf Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Dieses fortschrittliche Überschallflugzeug, das bis zu 1,5-fache Schallgeschwindigkeit in einer Höhe von 16 Kilometern erreichen kann, revolutioniert das Reisen durch seine innovative Technologie und Konstruktion. Ein Schlüsselmerkmal des 30 Meter langen und 9 Meter breiten Flugzeugs ist der Verzicht auf traditionelle Frontscheiben im Cockpit. Stattdessen nutzt es Hightech-Kameras und Bildschirme, um dem Piloten eine klare Sicht nach vorn zu ermöglichen, ohne die Sicht durch die lange Flugzeugspitze einzuschränken. Diese Gestaltung verbessert nicht nur die Sicht, sondern auch die Aerodynamik des Flugzeugs, was entscheidend für das Erreichen hoher Geschwindigkeiten ist. Mit dem X-59 könnte die Art, wie wir reisen, ähnlich wie einst mit der Concorde revolutioniert werden, allerdings auf eine Weise, die Nachhaltigkeit und Sicherheit stärker berücksichtigt.

Messkampagne und Zukunftsperspektiven

Der Prototyp X-59 soll über ausgewählte US-Städte fliegen, um die Lärmemissionen zu messen. Bodengestützte Messsonden werden den Lärmpegel überwachen, der unter 75 Dezibel liegen soll. Zusätzlich wird eine McDonnell Douglas F-15 der NASA für die Messung der Schockwellen in der Luft eingesetzt, die in konstantem Abstand neben dem X-59 fliegt. Diese Messkampagne, die bis 2028 andauert, soll Aufschluss darüber geben, ob der X-59 und seine Nachfolger den Überschallflug im zivilen Luftverkehr revolutionieren und Flugzeiten deutlich verkürzen können.

Weitere Entwicklungen im Überschallbereich

Neben NASA und Lockheed Martin arbeiten auch andere Unternehmen an ähnlichen Projekten. Zum Beispiel entwickelt das US-Start-up Boom einen Jet namens "Overture", der schneller und effizienter als die Concorde sein soll und Ticketpreise im Bereich der heutigen Business Class anbieten will. Ebenso entwickelt Aerion, unterstützt von Airbus, einen Geschäftsflieger, der bis zu zwölf Passagiere befördern kann und 1,5-fache Schallgeschwindigkeit erreichen soll.

 


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