Tesla-Aktie steigt nach Model Y-Preiserhöhung um über 6 %

Nach einer schwachen Entwicklung in den vergangenen Wochen meldete sich die Aktie von Tesla am Montag eindrucksvoll zurück und ging mit einem Plus von über 6 % auf 173,80 USD als Top-Gewinner im Nasdaq 100 aus dem Handel. Auslöser für diesen Anstieg war die Ankündigung von Tesla, die Preise für das Model Y in Europa und den USA zu erhöhen. Ab dem 22. März 2024 sollen die Preise für das Model Y in Europa um etwa 2.000 Euro steigen, während in den USA ab dem 1. April eine Preiserhöhung von 1.000 USD für alle Model-Y-Fahrzeuge angekündigt wurde. Diese Nachrichten wurden von Tesla Europa über den offiziellen X-Kanal mitgeteilt.

Trotz Preiserhöhungen vom Februar bleibt das Model Y das beliebteste Elektroauto

Die Ankündigung folgt auf eine vorherige Preiserhöhung im Februar 2024, die bereits eine Steigerung zwischen 4.400 und 5.000 Euro umfasste. Die Preiserhöhung betreffen nur "einige Länder Europas", sodass unklar bleibt, ob Deutschland darunter fällt. Derzeit beginnen die Preise für das Model Y in Deutschland bei 44.990 Euro, mit steigenden Preisen je nach Ausstattung bis zu 58.490 Euro, zuzüglich Gebühren.

Im Vergleich dazu ist der VW ID.4 Pro momentan mit einem Startpreis von 40.900 Euro zuzüglich Überführungskosten günstiger, allerdings wird dieser Preis ab dem 1. April auf den Listenpreis von 48.635 Euro ansteigen, womit der ID.4 Pro über dem Einstiegspreis des Tesla liegt.

Interessanterweise schafft der VW ID.4 Pro mit 210-kW-Heckantrieb und einem Infotainmentpaket eine WLTP-Reichweite von 550 km, während der vergleichbare Tesla-Hecktriebler rund 100 km weniger bietet. Nach der Preiserhöhung wird jedoch die Long-Range-Variante des Model Y, die eine Reichweite von 565 km und Allradantrieb bietet, voraussichtlich rund 54.500 Euro kosten und somit preislich über dem VW ID.4 Pro liegen, selbst nach dessen Preisadjustierung zum Listenpreis.

Trotz dieser Preisdynamik behält das Model Y seine Beliebtheit auf dem deutschen Markt mit 5.408 Neuzulassungen im Februar und bleibt damit das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland. Im Gegensatz dazu erreichten der VW ID.4 und sein Schwestermodell ID.5 zusammen nur 1.227 Zulassungen. Obwohl bei beiden Modellen – Tesla Model Y und VW ID.4/5 – die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum rückläufig waren, verzeichnete VW einen stärkeren Rückgang, was die anhaltende Attraktivität des Tesla Model Y unterstreicht. Weltweit ist das Model Y ebenfalls das meistverkaufte Elektroauto und lässt auch alle anderen Fahrzeuge mit traditionellem Antrieb hinter sich.

Analysten der Deutschen Bank sind skeptisch

Analysten der Deutschen Bank, unter der Leitung von Emmanuel Rosner, betrachten diese Preissteigerungen dennoch skeptisch. Sie sehen darin eher einen Versuch, den Umsatz anzukurbeln, als ein Zeichen solider Nachfrage, insbesondere angesichts der anhaltend hohen Bestände des Model Y. Goldman Sachs hat kürzlich das Kursziel für Tesla von 220 auf 190 USD gesenkt, was teilweise auf zurückgefahrene Subventionen für Elektrofahrzeuge in Europa, zunehmenden Wettbewerb in China und eine nachlassende Nachfrage zurückgeführt wird. Trotzdem sieht Goldman-Analyst Mark Delaney Tesla langfristig gut positioniert.


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