Megagtrend Künstliche Intelligenz: Auf diese sechs Aktien von Hyperscalern und Enablern aus den USA setzt Goldman Sachs
Das Thema Künstliche Intelligenz sorgt an der Börse weiterhin für viel Phantasie. Verantwortlich dafür sind die auf Jahre hinaus erhofften hohen Zuwachsraten in diesem zukunftsträchtigen Bereich. Auch Goldman Sachs beschäftigt sich mit diesem Megatrend intensiv. Die US-Investmentbank nennt in einer Studie die mit Kaufen bewerteten Aktien von Unternehmen mit KI-Bezug. TraderFox stellt die sechs Favoriten unter den Hyperscalern und den Enablern aus den USA vor.
Die jüngst erzielten Fortschritte in der generativen KI-Technologie haben sowohl bei den Anlegern als auch bei den Managementteams zu einer Zunahme der Diskussionen über Künstliche Intelligenz (KI) geführt. Das Thema KI wurde auch häufig in den jüngsten Ergebnismitteilungen der US-Unternehmen erörtert und in Gesprächen in allen Sektoren erwähnt, insbesondere in den Sektoren Informationstechnologie und Kommunikationsdienste.
Die Unternehmen diskutierten dabei über bestehende Investitionen in KI, über die Auswirkungen von KI auf ihr Geschäft und über mögliche Wege für zusätzliche Investitionen. Die Wirtschaftsexperten von Goldman Sachs schätzen, dass KI in den nächsten zehn Jahren ein globales Wirtschaftswachstum von etwa sieben Billionen USD bewirken könnte, und die Aktienanalysten bei der zutierten US-Investmentbank schätzen das Volumen des adressierbaren Marktes mit generativer KI-Software auf etwa 150 Mrd. USD.
Die meisten S&P 500 Info Tech und Comm. Services haben KI in den Gewinnmitteilungen für das 1. Quartal 2023 erwähnt (Stand: 11. Mai 2023)
In Absprache mit den hausinternen Aktienanalysten führt Goldman Sachsn in einer aktuellen Studie jene mit "Kaufen" eingestuften Aktien von Unternehmen mit Bezug zum Thema KI auf. Wir berichten nachfolgend über jene sechs Hyperscaler und Enabler aus den USA, welche die US-Investmentbank favorisiert.
Kaufvoten für die drei Hyperscaler Microsoft, Alphabet und Amazon
Besonders zuversichtlich gestimmt ist man bei Goldman Sachs unter anderem für die so genannten globalen Hyperscaler. Ein Hyperscaler ist ein Anbieter von IT-Ressourcen auf Basis des Cloud Computings, dessen Ressourcen sich horizontal in hohem Maß skalieren lassen. Oft sind tausende Server und Storage-Systeme über leistungsfähige Netzwerke miteinander verbunden. Zu den derzeit bedeutendsten Hyperscalern zählen die Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform. Diese Mega-Caps nutzen ihre umfangreichen Computing-Infrastrukturen, insbesondere in der Cloud, um KI in großem Maßstab zu kommerzialisieren.
Hyperscaler Microsoft
Der derzeitige Vorsprung von Microsoft bei der Integration generativer KI in eine breite Palette von Diensten - von der Cloud-Computing-Plattform Azure bis zur Suchmaschine Bing - dürfte zu höheren durchschnittlicher Erlös pro Kunde führen, da die Nutzer die Tools zur Steigerung der Produktivität nutzen.
Die Analysten bei Goldman Sachs haben im vergangenen Monat ihre Umsatzwachstumsprognose für Azure für das Geschäftsjahr 2024 angehoben, da der OpenAI Service, der anpassbare Kodierungs- und Sprach-KI-Modelle bietet, von den Kunden gut angenommen wird und sich zum am schnellsten wachsenden Service in der Geschichte von Azure entwickelt hat.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Hyperscaler-Alphabet
Alphabet trägt dazu bei, eine Ära der KI-gestützten Werbung einzuläuten, und nutzt maschinelles Lernen, um sein zentrales Sucherlebnis reichhaltiger, personalisierter und visueller zu gestalten, unter anderem durch die bevorstehende Einführung eines eigenen Chatbots.
Das Goldman Sachs-Team ist der Meinung, dass Googles Fähigkeit, KI-Funktionen nahtlos in seine verbraucher- und unternehmensorientierten Produkte zu integrieren, dem Unternehmen zugute kommen wird, wenn die Grenzen zwischen digitaler Werbung, Handel und Medienkonsum verschwimmen.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Hyperscaler Amazon
Amazons Cloud-Plattform AWS bietet bereits eine Reihe von KI-gesteuerten Diensten: Amazon Lex zum Beispiel, das die Engine, die den virtuellen Assistenten Alexa antreibt, jedem Entwickler zur Verfügung stellt, oder Amazon Polly, ein Text-to-Speech-Tool. Darüber hinaus hat das Unternehmen Partnerschaften mit generativen KI-Unternehmen geschlossen, darunter Stability AI, ein führendes Open-Source-KI-Unternehmen, das seine Modelle für AWS-Kunden zur Verfügung stellt.
Das Ergebnis daraus ist laut den Analysten von Goldman Sachs eine zunehmend bedeutsam werdende Gelegenheit, die ihre Ansicht untermauert, dass Amazon auf dem besten Weg ist, in den nächsten Jahren eine solide Umsatzentwicklung mit wachsenden Margen zu verbinden.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Kaufempfehlungen für die drei Enabler Nvidia, Marvell Technology und Credo Technology
Erhebliche Chancen wittert Goldman Sachs auch bei den Hersteller von Halbleitern und ähnlichen Geräten, die für die Entwicklung von KI-Technologien benötigt werden. Diese so genannten Eabler helfen mit ihren Produkten dabei, die technische Infrastruktur herzustellen, damit KI-Dienste entwickelt werden können. Hier hat Goldman Sachs drei Kauf-Tipps für die nachfolgenden Aktien.
Enabler Nvidia
Nvidia stellt die speziellen Chips her, welche die Rechenzentren antreiben, in denen groß angelegte KI-Modelle trainiert werden. Außerdem verkauft das Unternehmen die dazugehörige Software, mit der seine Kunden - von großen Cloud-Service-Anbietern bis hin zu Privatunternehmen - diese Modelle in die Praxis umsetzen können.
Die Gesellschaft hat im vergangenen Monat implizit angekündigt, dass sich der Umsatz in seinem Rechenzentrumsgeschäft bis Juli verdoppeln wird. Goldman Sachs geht davon aus, dass dies ein Non-GAAP EPS (ohne aktienbasierte Vergütung) von rund 2,00 USD für das zweite Quartal bedeutet, was 87 % über den Konsensschätzungen liegt. Die zuständigen Analysten sind auch der Ansicht, dass die Stärke des Unternehmens nachhaltig ist, da Nvidia seine Führungsposition im Bereich der künstlichen Intelligenz weiter monetarisiert.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Enabler Marvell Technology
Der US-Chiphersteller Marvell konnte dank der Verkäufe seiner optischen PAM4-Digitalsignalprozessoren, die optische Konnektivität mit hoher Bandbreite für KI-Plattformen ermöglichen, im vergangenen Monat einen Umsatz- und Gewinnausblick für das zweite Quartal geben, der besser ausfiel als erwartet.
Das Unternehmen sagte, es erwarte, dass sich der KI-Umsatz im Geschäftsjahr 2024 von etwa 200 Mio. USD im Geschäftsjahr 2023 mehr als verdoppeln und im Geschäftsjahr 2025 nochmals mehr als verdoppeln werde. Das aktualisierte Modell des Teams von Goldman Sachs prognostiziert für die Geschäftsjahre 2025 2026 ein Umsatzwachstum von 48 % bzw. von 19 % im Jahresvergleich im Segment Rechenzentren.
Enabler Credo Technology Group
Goldman Sachs ist der Ansicht, dass KI den ohnehin schon attraktiven Wachstumskurs von Credo Technology noch weiter ankurbeln wird: Die aktiven elektrischen Hochleistungskupferkabel (AECs) des Unternehmens werden zur Datenübertragung in Anwendungen von 5G bis hin zu Rechenzentren eingesetzt.
Nach Meinung der Analysten bei der US-Investmentbank könnten KI-Cluster die rund fünffache Anzahl an Kabeln im Vergleich zu herkömmlichen Rechen-Racks erfordern. Sie gehen davon aus, dass der Kundenzuspruch im Bereich KI dazu beitragen wird, das AEC-Geschäft von Credo zu stärken, insbesondere bei zwei in den USA ansässigen Cloud-Hyperscale-Kunden.
Bildherkunft: AdobeStock_358683080
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