Digitale Werbeumsätze brechen ein

Die Aktien von Meta Plattforms (Facebook), Alphabet (Google) und anderen Unternehmen, die digitale Werbung verkaufen, brachen gestern Abend ein, nachdem Snap den niedrigsten Umsatzzuwachs seit ihrem Börsengang vor 5 Jahren vermeldete. 

Snap ist das erste Social-Media-Unternehmen, das die Quartalsberichtsaison startete. Die Snap-Aktie verlor 25% nach der Veröffentlichung der Ergebnisse und steht mittlerweile 90% unterhalb des Allzeithöchststandes. Die Resultate könnten einen Vorgeschmack auf die Situation der Wettbewerber geben. Die Pinterest-Aktie verlor in der Folge 8%, Meta 4% und Alphabet 2%. 40 Mrd. USD betrug der Wertverlust in der Branche, schließt man Spotify, Roku und andere börsennotierte Internet-Werbeunternehmen mit ein.

In der Erklärung der schwachen Ergebnisse verwies Snap darauf, dass die Inflation Werbetreibende dazu veranlasst habe ihre Marketingbudgets zu reduzieren. Anleger befürchten darüber hinaus, dass die Wirtschaft durch die aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank ernsthaft beschädigt werden könnte, obwohl diese Politik darauf abzielen soll die hohe Inflation zu bekämpfen.

Es bleibt ein schwieriges Umfeld für Aktien. Werbeausgaben werden typischerweise als erstes bei einem wirtschaftlichen Abschwung gekürzt. Etwas später trifft es normalerweise die Mitarbeiter. Man sollte bei der Aktienauswahl derzeit verstärkt berücksichtigen, wer eine Rezession vergleichsweise besser übersteht. 


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